Punkerszene war zu Gast in Rhüden

„Feuchte Freunde des Freibad Rhüdens“ – lautete das inoffizielle Motto des Live-Konzertes

Das Freibad Rhüden stellte das Gelände kostenfrei zur Verfügung.

Rühden. „Feuchte Freunde des Freibad Rhüdens“ – so lautete das inoffizielle Motto des Live-Konzertes am Freitag auf dem Freibadgelände. Denn selten gab es trockene Momente, meistens regnete es in Strömen. Das konnte aber das Publikum nicht abhalten, endlich wieder Live-Musik zu hören. Von Hamburg bis Köln, von zwei Jahren bis 60 Jahren waren sie alle angereist um gemeinsam einen Abend mit rotziger und direkter Punkmusik zu feiern.

Das Punker-Picknick wurde von den Organisatoren Dennis Reincke und Alexander Kreft innerhalb von nur drei Wochen aus dem Boden „gestampft”.

Vorangegangen war im Juni 2021 ein Post auf Facebook von der Band „Heiter bis Wolkig“, die für ihre Juli-Tour noch Locations in der Nähe suchten. Alexander Kreft stellte den Erstkontakt her. Das Freibad Rhüden bot sich als perfekter Austragungsort an, da es ein großes Außengelände bietet und auch eine Bewirtung vorhalten kann. Somit standen schon mal die Rahmenbedingungen. Der Termin wurde dann auch relativ zeitnah festgelegt, um gegebenenfalls möglichst schnell auf Corona-Maßnahmen reagieren zu können. Grünes Licht gab es dann auch vom Ordnungsamt und die anstehenden Planungen konnten beginnen.
Drei weitere Bands waren schnell gefunden: „Spülung Defekt“ wurden im Jahr 2017 von Sandro Bierbong (Bass), Kevin Kowalski (Drums) und Moritz Defekt Gesang und Gitarre) gegründet. Spaß war dem Trio ist garantiert und auch für Fans anderer Genres wurde etwas geboten.

„Frei Statt Sicher“ wurde im Mai 2019 von Simeon (Gitarre und Stimme), Cordis von Astra (Gitarre), Jonas (Drums) und „Ratte” (Bass) gegründet um Musik zu machen. Seit 2021 hat Kai die rhythmische Gitarre von Cordis übernommen. Diese vier „Chaoten” bilden die Punkrock-Kombo „Frei statt Sicher“. Sie positionieren sich mit ihrem provokanten Auftreten ganz klar gegen Hass, Intoleranz und Faschismus. Musikalisch boten die Jungs viel Abwechslung.
„SystemfehlA“ aus Hannover sind inzwischen seit 20 Jahren unterwegs, um eine Mischung aus Deutschpunk, Hardcore, Rock‘n’Roll und einer Prise 80er unter die Leute zu bringen.

„Heiter bis Wolkig“ ist nach eigener Angaben ein Angriff auf den guten Geschmack, aber auch ein Augenschmaus für die Nischen-Eliten der Subkultur! Als Deutschlands Public Pop Enemy Nummer 1 – engagiert, satirisch und antipatriotisch – präsentierten die beiden Kölner Kabarett-Punks alte und aktuelle Songs, neue Kabarett-Versatzstücke und Teile ihrer Punkrock-OperA MANIFEST.

Ein ganz besonderer Dank gingan den REWE „Rudath“ in Rhüden, der das Getränkecatering für die Musikbands übernahm. Hiermit konnten die Kosten nochmal besser im Rahmen gehalten werden, denn die Veranstalter hatten sich etwas Tolles für das Freibad Rhüden ausgedacht. Nach Deckung aller Kosten wird der Gewinn der Veranstaltung komplett dem Freibad Rhüden gespendet. Der Freibad-Beauftragte Robert Michel war begeistert und bedankte sich im Namen des ganzen Freibad Teams, das an diesem Abend auch fast vollständig die Musik und Stimmung genoss.

Kurz nach 18 Uhr enterten die Bad Gandersheimer Jungs von „Spülung Defekt“ die Bühne. Schnell hatten sie ihr Publikum vor der Bühne und konnten mit ihnen gemeinsam abfeiern. Danach kam die Band um Veranstalter Dennis Reincke „Frei statt Sicher“ an die Reihe.

Weiter ging es mit der Band „SystemfehlA“. Schnell hatten sie ihr Publikum in der Hand und die Fans sangen und tanzten im Regen mit. Der Spaß und die Musik standen im Vordergrund.

Am späten Abend betraten die Headliner „Heiter bis Wolkig“ die Bretter. Man merkte von Anfang an die Erfahrung des Duos. Klare Ansagen, sozialkritische Texte, die sich durch sämtliche Themen zogen und wechselnde „Bühnenoutfits“ und Accessesoires rundeten das Programm der Punker-Kabarettisten ab.
Ursprünglich war die Veranstaltung als sitzendes Konzert geplant. Dafür hielten die Veranstalter Picknick Decken für das Publikum bereit. Jede Gruppe hatte ihre Parzelle, damit der nötige Abstand eingehalten werden konnte. Leider machte der Regen die Planung komplett zunichte.
Natürlich wurden auch vor Eintritt die Daten der Personen erhoben um eine Nachverfolgung zu gewährleisten. Im Vorverkauf wurden allein über 70 Karten verkauft.

Ein weiterer Dank geht auch an das Freibad Rhüden, dass das Gelände kostenfrei zur Verfügung stellte und natürlich auch an die zahlreichen Helfer, die sich schnell im Freundeskreis fanden. Alle machten diese Veranstaltung zu einen perfekten Abend. Alles war bestens durchorganisiert und der Abend hätte, abgesehen vom Wetter, nicht besser laufen können.cmh