Rhüden. Die offizielle Route des bekannten Jakobs-Weges läuft über gut 800 Kilometer von St. Jean Pied de Port nach Santiago de Compostela. Dieser Jakobsweg wird auch „Camino Francés“ genannt, da dieser „Kamin“ (also Weg) an der Grenze zu Frankreich startet. Die Rhüdener Vor- und Hauptkonfirmanden trauten sich allerdings an diese Riesenetappe am vergangenen Sonnabend noch nicht heran. Vielmehr wollten und sollten sie zunächst erste Erfahrungen mit dem Pilgern überhaupt sammeln.

Dazu hatten sie Margo Dittrich aus Rhüden eingeladen, weil er den originalen Jakobsweg bereits zu Fuß absolviert hat. Der Pilgerweg der Jugendlichen führte von der Rhüdener St.-Martini-Kirche durch den Wald auf dem sogenannten „Wohlenhäuser Kirchweg“ hinauf zur Wohlenhäuser Johannes-Bugenhagen-Kapelle. Unterwegs machte die muntere Pilgerschar an markanten Punkten einen kurzen Halt, um sich zu stärken und den mitgeführten, selbst gestalteten Pilgerstäben eine kleine Ruhepause zu gönnen. Dabei wurden Lieder und Gebete aus einem kleinen, eigene Begleitbüchlein rezitiert.

Margo Dittrich berichtete während der Reise von seinen reichhaltigen Erfahrungen seiner eigenen großen Pilgerfahrt in Spanien. Für die Jugendlichen besonders interessant waren seine Ausführungen zur Verwendung des Pilgerstabs. Denn neben der Funktion als Entlastung des Körpers beim Wandern über Berg und Tal kommt er bisweilen auch zur Abwehr von wilden Tieren zum Einsatz. Ein Detail, das die Jugendlichen vom 23. Psalm mit seinem Bild vom „Guten Hirten“ her kennen.

Die entspannte und trotz aller Besinnung dennoch aufgelockerte und fröhliche Pilgerfahrt fand nach zwei Stunden in Wohlenhausen ihr Ziel. Nach einigen Ausführungen durch Pfarrer Johannes Koch zur Geschichte der Kapelle, zum Ort und zur kirchlichen Beziehung zu Rhüden machten sich alle wieder auf den Heimweg. Zum Glück hielt das Wetter während der gesamten Veranstaltung.JK