„Rhüdener sind stinksauer“

Erste Reaktion auf die aufgedeckten Versäumnisse beim Hochwasserschutz

Die Bilder vom Hochwasser 2017 sind unvergessen, umso fassungsloser macht es die Rhüdener, dass bei der Hochwasserschutzplanung durch Versäumnisse wertvolle Zeit verstrichen ist.

Rhüden. Keiner weiß, wann die nächste Flutkatastrophe kommt, umso mehr ist bei den präventiven Maßnahmen eigentlich Eile geboten. Zur Erinnerung: Zwischen den beiden großen in Rhüden in den Jahren 2013 und 2017 lagen gerade einmal vier Jahre. Umso fassungsloser macht die Rhüdener nun, welche Versäumnisse des Ausbauverbandes Nette im aktuellen Planfeststellungsverfahren aufgedeckt wurden. Erste Reaktionen auf den „Beobachter“-Artikel vom vergangenen Sonnabend gibt es bereits.

Die Goslarer Kreisverwaltung stellte die Abläufe der bisherigen Planungen einmal detailliert dar, nachdem die SPD-Landtagsabgeordnete Petra Emmerich-Kopatsch wissen wollte, warum es so lange dauert und es scheinbar schleppend verläuft. Unterm Strich kommt die Verwaltung zu dem Schluss, dass unvollständige und fehlerhafte Planunterlagen, die Widersprüche enthalten sowie veraltete Datengrundlagen verwenden, zu einer gravierenden Verzögerung im Verfahrensablauf führten. Kurzum wertvolle Zeit ist verstrichen. Und genau das bringt die Rhüdener bereits auf die sprichwörtliche Palme.

Der „Beobachter“ hat Ortsbürgermeister Frank Hencken nach einem Meinungsbild gefragt. Ihn hat am Wochenende der ein oder andere Betroffene bereits darauf angesprochen. „Die sind natürlich stinksauer, denn rein inhaltlich ist das Ergebnis der Anfrage natürlich eine Katastrophe“, fasst Hencken zusammen. Aber auch er als Ortsbürgermeister und als Mitglied des Seesener Stadtrates sieht ein deutliches Informationsdefizit. Hier schließt sich seiner Meinung nach damit einhergehend eine zentrale Frage: Warum war der Rat der Stadt Seesen über diese Versäumnisse nicht informiert?syg