„Wir helfen, wenn anderen das Wasser bis zum Hals steht“

Aktionsbündnis „Rhüdener helfen Rhüdenern“ hielt Rückschau auf die große Flut

Rhüden unter Wasser im Juli 2017.

Rhüden. Am Freitag kam das Aktionsbündnis „Rhüdener helfen Rhüdenern“ zu einer internen Sitzung zusammen. Einziger Tagesordnungspunkt: die große Flut vom Juli des vergangenen Jahres. Beim Buffet stand der Fokus des Austausches zunächst noch einmal auf dem Ablauf der tragischen Ereignisse.
Am Anfang stand zunächst der große Schock, der die gesamte Einwohnerschaft tagelang in Atem hielt. Niemand hatte damit rechnen können, das die jahrhundertverdächtige Hochwassermarke aus dem Jahr 2007 überhaupt je noch überschritten werden könnte. Leider musste sich der ganze Ort eines traurigen Besseren belehren lassen.

Das Wasser erreichte Ortsteile und einzelne Anwesen, für die seit Menschengedenken das Thema Hochwasser ein Fremdwort war. Natürlich hatten sich eben die dort Betroffenen nie gegen Hochwasser versichern lassen müssen.

In der Folgezeit lief eine riesige Maschinerie von Hilfsleistungen an. Feuerwehr, Deutsches Rotes Kreuz und Landwirte waren Tag und Nacht im Einsatz, um das große Desaster überhaupt annähernd in den Griff zu bekommen. Parallel zur großen Flut spülte eine Welle der finanziellen Unterstützung weitere spürbare Hilfe die Nette herunter in die Herzen und Häuser der zum Teil traumatisierten Menschen. Und an dieser Stelle schaltete sich das Aktionsbündnis in die Geschehnisse ein.

Die Finanzströme wurden von hier aus gebündelt und mit großer Umsicht an die einzelnen Haushalte ausgeschüttet. Dabei gab es zahllose Einzelaspekte zu beleuchten, damit soziale Gerechtigkeit in einem Höchstmaß gewahrt werden konnte.

Nach jetzt gut einem halben Jahr sind viele Probleme weitgehend behoben. Dabei haben auch Politiker wie etwa Außenminister Sigmar Gabriel und Umweltminister Olaf Lies ihren Beitrag dazu geleistet.

Aber Hilfe kam auch von vielen anderen Seiten des öffentlichen Lebens. Vor allem auch der Ortsrat mit seinem Ortsbürgermeister Frank Hencken sowie die Bürgerinitiative „Hochwasser“ unter Federführung von Malte Sander und Magnus Hirschfeld haben ihre Hausaufgaben umgehend abgearbeitet. Dadurch ist das Thema „Hochwasser“ mittlerweile ganz nach oben in die Prioritätenliste der Landesregierung gerückt und die Bürger in Rhüden können der Zukunft etwas getroster entgegensehen.

In den kommenden Monaten will sich das Aktionsbündnis verstärkt der Bündelung der praktischen (Nachbarschafts-) Hilfe widmen. Dabei werden selbstverständlich die bestehenden Zuständigkeiten gewahrt und die Erfahrungen anderer Helfenden mit einbezogen. Ein etwaiger Alleingang kommt bei einem so komplexen Problem ja von vorneherein sowieso nicht in Frage.JK