Seesen. Sehnsuchtsvoll blickte so manch einer bereits über den Holzzaun zur 18-Loch-Minigolfanlage in Seesen. Zu finden an der Braunschweiger Straße unweit des Städtischen Museums. Bisher musste Michael Wollenweber immer abwinken, da die Öffnungsperspektive fehlte. Doch seit dem Gerichtsurteil des 13. Senats des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts in Lüneburg ist alles anders. „Wir dürfen am morgigen Sonnabend, 8. Mai, um 15 Uhr endlich starten“, berichtet Michael Wollenweber im Rahmen des Vor-Ort-Gespräches.

Langsam zurück zu einem Stück Normalität. Darum ging es auch der Minigolfbetreiberin aus Bad Zwischenahn, die im April geklagt hatte. Konkret sah sie in der Schließungsanordnung vor den allgemeinen Gleichheitssatz, geregelt in Artikel 3, Absatz 1 des Grundgesetzes, nicht gerechtfertigte Ungleichbehandlung von Minigolfanlagen gegenüber sonstigen öffentlichen und privaten Sportanlagen führte sie unter anderem an. Am 16. April hieß es seitens des Oberverwaltungsgerichtes, dass der Gleichheitsverstoß vorliegt. „Infektiologisch relevante Unterschiede zu sonstigen Sportanlagen von solcher Art und solchem Ausmaß, die eine vollständige Schließung rechtfertigten, lägen nicht vor“, heißt es in der Begründung. Solch ein Urteil gibt es nur in Niedersachsen. Die Seesener Minigolf-Fans dürfen sich nun auf den Saisonstart freuen. Weiterhin sind zahlreiche Regelungen zu beachten.

„Unser Hygienekonzept vom Vorjahr hat sich bewährt und gilt auch ab Sonnabend wieder“, betont Michael Wollenweber. Folgendes erwartet die Minigolf-Fans unter anderem in Seesen: Auf einem Klapptisch sind drei Behälter für die Bälle, für den Schläger und für das Schreibzeug aufgebaut. Wer die Runde beendet hat, legt alles in und den Schläger vor die jeweilige Box. Danach werden die Utensilien desinfiziert. Vor allem dürfen sich zeitgleich nur neun Gruppen á drei Spieler auf der Anlage aufhalten. „Sie dürfen aus zwei Haushalten sein“, unterstreicht der wirtschaftliche Verantwortliche der Anlage. Es muss zwischen den Spielergruppen immer eine Bahn frei bleiben. Zudem müssen auch die Gruppen selbst auf den Zwei-Meter-Abstand achten. Maximal neun Gruppe, also 27 Spieler, dürfen laut Konzept zeitgleich auf dem Areal sein.

Geöffnet ist die Anlage von Montag bis Sonnabend von 15 bis 18 Uhr (letzter Einlass) sowie sonntags und an Feiertagen von 13 bis 18 Uhr (letzter Einlass). Die Toilette und vor allem die Gaststätte bleiben geschlossen. Zum Mitnehmen gibt es aber kleine Snacks. Also das Wetter steht einem fantastischen Saisonstart nicht im Weg. Sonne und Sonntag sogar bis zu 25 Grad Celsius sind vorgesagt.syg