Arbeitslosigkeit in Seesen hat sich leicht auf 773 Personen verringert

Frühjahrsbelebung lässt den Arbeitsmarkt leicht aufatmen

Seesen. Die Zahl der Arbeitslosen ist im Bereich der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar im März gegenüber dem Vormonat weiter um 716 auf insgesamt 21.328 gesunken. Das sind 3.218 oder 17,8 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Arbeitslosenquote liegt bei 6,5 Prozent. Das ist sind 1,0 Prozentpunkte über dem Wert vor einem Jahr.

Was den Geschäftsstellenbezirk Seesen angeht, so hat sich hier die Arbeitslosigkeit von Februar auf März um 15 auf 773 Personen verringert. Das waren 171 Arbeitslose mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im März 6,4 Prozent; vor einem Jahr belief sie sich auf 4,9 Prozent. Dabei meldeten sich 130 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 22 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 151 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+4). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 423 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 54 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 402 Abmeldungen von Arbeitslosen (-68).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist in Seesen im März um zwei Stellen auf 89 gesunken; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 17 Arbeitsstellen weniger. Arbeitgeber meldeten im März 28 neue Arbeitsstellen, zehn weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 76 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 22.

„Saisonal ist die Zahl der arbeitslosen Menschen im März leicht gesunken. Im Vergleich zum Vormonat konnten deutlich mehr Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden und sich in Arbeit abmelden. Die sogenannte Frühjahrsbelebung lässt den Arbeitsmarkt etwas aufatmen“, erläutert Gerald Witt, Chef der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar. Im März haben sich 1.280 Arbeitslose in Erwerbstätigkeit abgemeldet. Das waren 239 oder 23 Prozent mehr als im Februar, jedoch auch 124 oder 8,8 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt kommentiert der Agenturchef so: „Corona und die damit verbundenen Unsicherheiten verschärfen die Situation auf dem Ausbildungsmarkt. Erfreulich ist, dass die Unternehmen die freien Ausbildungsstellen weiterhin melden. Der Lockdown wirkt sich jedoch einschränkend auf unsere Beratung aus. Wir können derzeit nur eingeschränkt persönlich in der Arbeitsagentur und an den Schulen beraten. Auch Betriebe und Ausbildungssuchende finden nur schwer zusammen, weil Praktika oder gemeinsame Gespräche nicht möglich sind. Ich appelliere an die jungen Berufsstarter: Bewerbt euch und schiebt die Ausbildung nicht auf das kommende Jahr“.

4.758 Arbeitsstellen werden aktuell im Bestand gezählt

Gegenüber dem Vorjahr ist die Zurückhaltung der Betriebe bei der Arbeitskräftesuche weiterhin erkennbar. Seit Jahresbeginn wurden 3.548 freie Stellen neu gemeldet. Das sind 395 oder zehn Prozent weniger als vor einem Jahr.

„Mit dem ersten Lockdown ist die Arbeitskräftenachfrage im letzten April regelrecht eingebrochen. Über die Sommermonate hatte sich die Kräftenachfrage leicht erholt. Im Zuge des zweiten Lockdowns gehen die Stellenneumeldungen seit November im Vergleich zum Vormonat wieder jeweils leicht zurück. Wir haben also keinen erneuten Einbruch erlebt“, kommentiert Witt die Corona-Entwicklung.

„Generell dürfte die Nachfrage aber weiterhin noch auf niedrigerem Niveau bleiben, denn in der derzeit wirtschaftlichen Lage wechseln weniger Menschen ihren Arbeitsplatz. Diese niedrigere Fluktuation trägt neben dem geringeren Bedarf an zusätzlichem Personal dazu bei, dass weniger Stellen auf dem Arbeitsmarkt zu besetzen sind“.

Aktuell werden 4.758 Arbeitsstellen im Bestand gezählt, das sind 352 weniger als noch vor einem Jahr (-6,9 Prozent). Gegenüber dem Februar nahm der Bestand an offenen Stellen leicht zu (+277 gemeldete Stellen oder 6,2 Prozent). Die TOP5 der gemeldeten Stellen finden sich bei den Reinigungshelfern (181), Fachkräften im Verkauf (156), Altenpflegefachkräften (149 Stellen), Fachkräften in der Gesundheits- und Krankenpflege (118) sowie den Kranführerhelfer (98).

Kurzarbeit stützt weiterhin den Arbeitsmarkt

Tausende Betriebe von Braunschweig bis Braunlage nutzen Kurzarbeit, um ihre Beschäftigten auch in der Corona-Krise zu halten. Um danach auch gut aufgestellt gleich wieder durchstarten zu können, können die Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterbilden. Dafür gibt es erhebliche finanzielle Unterstützung. Die Agentur für Arbeit kann je nach Bedarf die Lehrgangskosten in Abhängigkeit von der Betriebsgröße prozentual fördern. Derzeit werden auch die Sozialversicherungsbeiträge für Beschäftigte während der Kurzarbeit übernommen.

Unter der Telefonnummer (0800) 4555520 steht der regionale Arbeitgeberservice für Unternehmen zur individuellen Beratung zur Verfügung.

Anzeigen zur Kurzarbeit sind ein Indikator für die konjunkturelle Entwicklung. Mit 71.351 Personen in Anzeigen wurde im April 2020 ein Höchststand erreicht. Bei der Interpretation ist allerdings beachten, dass nur ein Teil der Anzeigen auch tatsächlich realisiert wird.

Nach hochgerechneten Zahlen bezogen im Berichtsmonat November 2020 insgesamt 2.263 Betriebe und 15.199 Personen konjunkturelles Kurzarbeitergeld. Endgültige Daten liegen nach fünf Monaten Wartezeit mit Stand September 2020 vor. Diese weisen zuletzt 1.703 Betriebe mit 13.854 Personen im Bezug von Kurzarbeitergeld aus. Unter den Kurzarbeitern waren 9.038 Männer und 4.816 Frauen.red