Asklepios Kliniken Schildautal nutzt jetzt Medikamenten-Automat

Unternehmen hat das Seesener Krankenhaus angeschlossen / Das Ganze passsiert aber in Goslar

Das vollautomatische, computergestützten Medikamentenverpackungssystem „Unit Dose“ steht in Goslar. Hier werden die Medikamente für die Patieten verpackt.

Seesen. Diese Investition ließ sich Asklepios einiges kosten: Das Investitionsvolumen von Unit Dose und der damit verbundenen High-Tech beträgt laut Kliniksprecher Ralf Nehmzow  rund 400.000 Euro, zusammen mit dem Projekt der Stationsapotheker,  der Software und dem WLAN-Ausbau wurden sogar insgesamt rund eine Million Euro investiert. Ziel ist es, die Patientensicherheit zu erhöhen. Das vollautomatische, computergestützten Medikamentenverpackungssystem „Unit Dose“ steht in Goslar. „Wir haben nunmehr auch Seesen angeschlossen”, sagt Nehmzow auf Anfrage des „Beobachter”.

Experten rechnen damit, dass Stationsapotheker künftig gesetzlich in allen Kliniken bundesweit vorgeschrieben werden  –  in den Harzkliniken wird dies jetzt schon praktiziert, gleiches gilt für die Kliniken Schildautal.  Der Automat zur Verpackung von Medikamenten besteht aus zwei Modulen, ist knapp vier Meter breit und zwei Meter hoch. Derzeit werden dort allein am Klinik-Standort Goslar pro Tag 1.800 Medikamenten-Tütchen verpackt, im Schnitt pro Tag für 190 Patienten.

Der Automat stellt vollautomatisch Arzneimittel individuell, patientenspezifisch nach der ärztlichen Verordnung zusammen. Das System ist an eine Medikations-Software angebunden, die bei der Erfassung der Verordnung durch den Arzt automatisch die neuesten Laborwerte des Patienten, Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Medikamenten und weitere Informationen aus der Apotheke einbezieht. Natürlich wird die zusammengestellte,  individuelle Medikamenten-Dosis für die Patienten dann zusätzlich noch mehrfach kontrolliert, auch von Apothekern selbst. Spätestens ab 2022 sollen Stationsapotheker in den niedersächsischen Kliniken zur Pflicht werden. Einem entsprechenden Gesetz hat der Landtag in Hannover zugestimmt.

Wie Ralf Nehmzow auf Anfrage zur Verfahrensweise erläutert, wird die Bestellung sogenannter nicht zeitkritischer,  Medikamente, also die nicht ad hoc gebraucht werden, via Computer durchgegeben, am Morgen beliefert ein Kurier dann das Seesener Krankenhaus. „Die Notfallmedikmente sind weiterhin am Standort verfügbar”, fügt er an. Auch auf die Fälle, dass der Kurier beispielsweise im Winter oder aufgrund gesperrter Straßen nicht durchkommt, ist Asklepios laut Nehmzow vorbereitet. Bis Ende des Jahres sollen auch die beiden anderen Standorte in Clausthal-Zellerfeld und Bad Harzburg an den hochmodernen Automaten angebunden werden.

Wer mehr über den Automaten erfahren will, hat am Donnerstag, 22. November, Gelegenheit dazu. In der monatlichen Vortragsreihe „Patientenakademie“ in der Asklepios Harzklinik Goslar, geht es ab 18 Uhr um genau dieses Thema. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei.syg