Baustelle B243: Am 17. Dezember entscheidet sich alles
Die Bauarbeiten auf dem A7-Zubringer verlaufen nicht wie erhofft / Bauarbeiten auch bei lldehausen
Seesen. Bauarbeiten im Winter sind schwierig, vor allem wenn die Verantwortlichen auf eine konstante Außentemperatur so dringend angewiesen sind, wie aktuell auf der B243, zwischen Seesen und der Schlackenmühle. Wie der „Beobachter” angekündigt hatte, war die zuständige Baufirma am vergangenen Freitag vor Ort, um mit der finalen Deckschicht zu starten. Bekanntlich brauchen sie mindestens sieben Grad Celsius zum Einbau. Es kam anders. Frank Rüffer, Leiter der Straßenmeisterei Seesen, gibt auf Anfrage einen Einblick in die Situation vor Ort. Fakt ist: Am kommenden Montag, 17. Dezember, entscheidet sich alles.
Prioritätenliste für Bundesstraße aufgestellt
Am 17. Dezember starten die Bauarbeiter den letzten Versuch, um noch in diesem Jahr die vier Zentimeter dicke Deckschicht auf die Bundesstraße zu bekommen. Da diese Arbeiten an einem Tag nicht zu schaffen sind, hat die Straßenmeisterei eine Prioritätenliste erarbeitet. An oberster Stelle steht der Abschnitt von der Schlackenmühle bis zur A7-Anschlussstelle Seesen. „Wir müssen den Umleitungsverkehr aus Münchehof und Herrhausen herausbekommen, deshalb ist die Fertigstellung so wichtig”, erläutert Frank Rüffer. Über die Seesener Stadtteile wird aktuell der Umleitungsverkehr gelotst, da die B243 nur in eine Richtung offen ist – und zwar von Seesen in Richtung Autobahn beziehungsweise nach Osterode und Bad Gandersheim.
Abschnittsweise arbeiten sich die Bauarbeiter nach vorn, der nächste auf der Liste ist die K57 bei Engelade, bekanntlich wird die Kreisstraße von der B243 bis zur Brücke im Zuge der Baumaßnahme gleich mit saniert. Auch hier fehlt noch die finale Deckschicht. Dritter und letzter Abschnitt ist dann der Bereich von der Anschlussstelle bis zum Ortseingang Seesen. „Hier sind wir schon so weit, dass zur Not der Verkehr über die bereits aufgetragene Binderschicht rollen kann”, unterstreicht Frank Rüffer.
Aufgrund des Regenwetters am vergangenen Freitag hatte die Firma die Nebenanlagen, wie die Ampelanlagen und die Linksabbiegerspur an der Anschlussstelle Seesen, zuerst asphaltiert, anstatt sich um die Bundessraße zu kümmern. Dies wurde so vereinbart, damit es nicht zu Problemen in Form von mangelnder Entwässerung an den Verkehrsanlagen kommt. Zudem musste in Sachen technischer Einsatz eine Entscheidung getroffen werden. Denn der sogenannte Asphaltfertiger, zum Auftragen der finalen Deckschicht auf die Straße, muss vor Ort auf- und auf die Straßenbreite eingestellt werden. Ein Umbau kostet laut Frank Rüffer gut vier bis fünf Stunden. Ein Zweitgerät hat die Firma nicht vorrätig.
Material stand am Sonnabend nicht zur Verfügung
Eigenlich wollten die Arbeiter am vergangenen Sonnabend mit dem Asphaltieren der Bundesstraße beginnen, doch an diesem Tag stand das Material nicht zur Verfügung. Die Firma in Brauschweig, von der das Bauunternehmen ihr Material bezieht, hatte an diesem Tag geschlosssen. Insgesamt werden 2.900 Tonnen Asphalt vor Ort eingebaut. Weiter gehen sollte es Anfang der Woche, doch hier spielte das Wetter nicht mit. Bei drei Grad Außentemperatur bekamen die Arbeiter den Asphalt nicht aus dem Straßenfertiger. Nächster Versuch ist nun am kommenden Montag.
In der Zwischenzeit wurde dennoch am Autobahnzubringer gebaut. Hier gingen unter anderem die Arbeiten an den neuen Ampelanlagen weiter. Künftig sollen die Anlagen von der Seesener Straßenmeisterei aus gesteuert werden.
Der Zeitplan ist klar gesteckt: Für den Asphalteinbau sind Montag und Dienstag vorgesehen. Am Mittwoch werden dann unter anderem Markierungsarbeiten vor Ort realisiert. Ziel ist die Öffnung der Bundesstraße 243 zwischen Seesen und der Schlackenmühle am Sonnabend, 22. Dezember. „Der Termin steht definitiv fest, wenn wir Montag nicht arbeiten können, greift Plan B”, sagt Frank Rüffer.
Im Notfall wird die Strecke so vorbereitet, dass der Verkehr wieder ungehindert in beide Richtungen rollen kann. Dann eben nicht über die finale Deckschicht, sondern über die bereits eingebaute Binderschicht mit reduziertem Tempo, um die Schäden in Grenzen zu halten. Vorgenommen werden muss unter anderem die sogenannte Anrampung, um beispielsweise den Höhenunterschied von vier Zentimetern, zwischen der neu gebaute Linksabbiegerspur an der Anschlussstelle und der noch nicht fertigen Straße in Richtung Seesen, auszugleichen. Schließlich sollen sich die Verkehrsteilnehmer nicht die Reifen ihrer Fahrzeuge kaputt fahren.
Autobahnbrücke über B248 wird abgerissen
Fakt ist, Autofahrer müssen sich auf eine weitere Umleitung einstellen. Wie Seesens Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Kühne mitteilt, wird am Wochenende die B248 südlich von Ildehausen außerdem voll gesperrt. Grund ist der Abriss der Autobahnbrücke, die über die Bundesstraße führt. Der Verkehr wird über die B65 und B445 umgeleitet. „Die A7 wird jedoch nicht voll gesperrt – Autofahrer werden über die Brücke der Gegenfahrbahn an der Baustelle vorbeigeführt”, heißt es in der Mitteilung der Stadt Seesen.syg