Seesen. Für die ehrenamtlichen Feuerwehrleute ist es gerade nicht einfach. Kaum ein Tag vergeht, an dem sie nicht alarmiert werden. Am Montag mussten sie wieder ausrücken. Passiert war gegen 11.55 Uhr ein Verkehrsunfall auf der B 243 zwischen Bornhausen und Seesen.

Laut Ortsbrandmeister Thomas Bettner war die Bornhäuserin auf der Bundesstraße unterwegs. Nach „Beobachter“-Information kam sie aus Bornhausen und wollte weiter in Richtung Seesen. Auf Höhe der Kleingartenanlage kam sie rechts mit ihrem Fahrzeug auf den nassen Randstreifen, hier rutschte sie weg, verlor die Kontrolle über ihren Wagen und fuhr frontal in einen Straßenbaum. Glücklicherweise passierte zu diesem Zeitpunkt gerade ein Krankentransportwagen aus Braunschweig die Bundesstraße. Die beiden Insassen hatte den Unfall der 21-Jährigen beobachtet und leisteten erste Hilfe. Am Wagen entstand Totalschaden, diesen konnte sie selbstständig verlassen. Die Feuerwehr musste den Rettungssatz nicht anwenden. Laut Ortsbrandmeister Thomas Bettner sicherten sie die Unfallstelle ab, zudem wurde die Batterie abgeklemmt. Betriebsstoffe liefen nicht aus, sondern nur die Scheibenwischanlage. Nach einer Stunde war für die Feuerwehr Seesen der Einsatz beendet.

Die Bornhäuserin hatte Glück im Unglück, sie wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht, sie konnte die Klinik bereits wieder verlassen.

Aktuell geht gefühlt ununterbrochen der Pieper der ehrenamtlichen Brandschützer. Laut Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke verzeichneten sie bis Montagmittag am 24. Tag des Jahres bereits den 20. Einsatz. Auch am vergangenen Wochenende gab es nur wenige Ruhephasen. Das Einsatzspektrum ist dabei breit gefächert. Nach dem Brand eines Altkleidercontainers am Freitagabend in der Zimmerstraße in Seesen, kam es zeitgleich zu einem Ölspureinsatz am Schützenplatz. Zwei weitere Ölspuren sollten Folgen – jeweils eine am Sonnabend und eine am Sonntag. Eine zog sich am Sonnabend von Bilderlahe über die Kirschenallee und der Ortsdurchfahrt (Braunschweiger Straße) und weiter ins Stadtgebiet. Alarmiert wurden die Ortsfeuerwehren aus Seesen, Bilderlahe, Bornhausen und Rhüden. Der Verursacher ist bekannt.

Am Sonntag um 10.48 Uhr dann die nächste Ölspur. Genauer im Bereich Am Graben und der Linnenstraße. Die Einsatzkräfte streuten die Spur ab, die Kehrmaschine des Baubetriebshofes erledigte den Rest.

Wie der „Beobachter“ berichtete, kam es am Sonntag auch noch zum tödlichen Verkehrsunfall auf der A7 unweit der Tank- und Rastanlage Harz West bei Rhüden. Die Seesener und Rhüdener waren vor Ort, um den 85-jährigen Fahrer aus dem Wagen zu befreien. Für ihn kam jede Hilfe zu spät. Im weiteren Verlauf der Unfallaufnahme, die sich bis zum frühen Nachmittag hinzog, forderte die Polizei als Unterstützung die Drohnengruppe der Feuerwehr an, um Überblicksbilder vom Unfallort zu bekommen.

Übrigens, als ein paar Feuerwehrleute am Sonntag auf dem Weg nach Rhüden waren, um weiteres Bindemittel zu holen, fiel ihnen ein betrunkener Radfahrer in Bornhausen auf der Seesener Straße auf. Er war gestürtzt, sie hielten ihn fest und verständigten die Polizei, berichteten die Brandschützer. Viel los also, gerne kann es weniger werden.

Und bei dem Verkehrsunfall zur Mittagszeit auf der Bundesstraße sollte es am Montag nicht bleiben. Nur drei Stunden später erfolgte die nächste Alarmierung. In der Kniestraße kam es um 14.48 Uhr zum Ölspureinsatz. Das ist mittlerweile Routine für die Brandschützer.

Vor einigen Jahren hatten sie laut Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke schon einmal solch eine Serie von Einsätzen, die sie über mehrere Tage forderte. Es war bereits der 21. in diesem Jahr. „Hochgerechnet bis Dezember für uns ein normales Pensum, nur von der Intensität ist es schon ungewöhnlich“, so der Seesener Stadtbrandmeister im Gespräch. 2021 gingen unterm Strich 267 Einsätze für die Brandschützer im Stadtgebiet ein.syg