Feuerwehren im Dauereinsatz

Brandanschlag in der Langen Straße?

Erst Übungsszenario, dann Unfall mit einem brennenden Fahrzeug und am späten Dienstagabend Feuer

Der Innenhof in der Langen Straße 6 am Morgen nach dem Brand. Mit Flatterband hatte die Kripo den Brandort gesichert.

Seesen. Sirenengeheul und die Martinshörner der Feuerwehrfahrzeuge schreckten am Dienstagabend die Seesener gleich mehrfach aus ihrer Abendruhe. Es war um 18.12 Uhr, als die Feuerwehrkräfte zum ersten Mal alarmiert wurden. Wie sich schnell herausstellte handelte es sich dabei um eine Übung.

Bei Schweißarbeiten, so das angenommene Szenario, war ein Lkw in Brand geraten und gleichzeitig waren mehrere Personen unter einem Lkw-Anhänger eingeklemmt. Nachdem die Mitglieder der Feuerwehr die Übung routinemäßig abgearbeitet hatten, ging es Schlag auf Schlag.

Zunächst stand ein Auto auf der Braunschweiger Straße in Höhe der Shell-Tankstelle in Flammen. Auch dieser Einsatz war relativ schnell erledigt, die Feuerwehr Seesen unterstützte die Löscharbeiten.

Um 21.08 Uhr dann folgte die nächste Alarmierung.

Diesmal wurde ein Feuer mit Rauchentwicklung in der Langen Straße 6 gemeldet. Zunächst gingen die Einsatzkräfte gar von einem Dachstuhlbrand aus, wie sich am Ende herausstellte brannte es zunächst aber „nur” im Erdgeschoss. Hier waren aus noch nicht geklärter Ursache Trödelsachen auf einer Fläche von vier mal vier Metern in Brand geraten.

Bei dem Raum handelte es sich nach „Beobachter”-Informationen um eine ehemalige Partylocation eines Seesener Motorradclubs. Wie spekuliert wurde, könnte es sich um eine bewusste Brandstiftung gehandelt haben. Das wollte Reiner Siemers, Sprecher der Polizei in Goslar auf Anfrage des Seesener „Beobachter” indes nicht bestätigen.

Bereits in der vorherigen Nacht soll es den vorliegenden Informationen schon zu einem kleineren Feuer an gleicher Stelle gekommen sein. Augenzeugen wollen zudem eine unbekannte Person gesehen haben, die sich kurz vor der Alarmierung schnell vom Brandort entfernt habe.

Im Einsatz waren neben der Feuerwehr aus Seesen auch der Zug Süd mit den Wehren Herrhausen, Münchehof, Ildehausen und Kirchberg, das DRK sowie zahlreiche Polizeikräfte. Die Hitzeentwicklung war nach Mitteilung von Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner extrem hoch, trotzdem war das Feuer am Ende schnell unter Kontrolle. Der Schaden beläuft sich nach ersten Schätzungen auf mehrere Tausend Euro. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.uk