Brandursache in Seesen lässt sich nicht zweifelsfrei ermitteln

Kriminalpolizei hat Ermittlungen zum Zimmerbrand am Neujahrstag abgeschlossen

Der Zimmerbrand in der ersten Etage löste am Neujahrestag einen Großeinsatz der Rettungskräfte aus dem Landkreis Goslar aus. 20 Personen sollten im Haus sein, 17 waren es letztendlich.

Seesen. Nach Alarmierung von Feuerwehr und Rettungskräften waren die Ermittler der Goslarer Kriminalpolizei am Neujahrsmorgen bereits gegen 16.45 Uhr vor Ort. Mittlerweile liegt das Ermittlungsergebnis vor. Wie Polizeisprecher Tim Holzhausen auf Anfrage des „Beobachter“ mitteilt, ist gesichert, dass die brennenden Matratzen, die vom 40-jährigen Vater der Großfamilie geistesgegenwärtig aus dem Fenster geworfen wurden, den Zimmerbrand in der ersten Etage auslösten.

Warum diese jedoch in Brand geraten sind, kann laut dem Polizeisprecher nicht zweifelsfrei geklärt werden. Zudem lässt sich kein Verursacher ermitteln, der dafür verantwortlich war. „Unklar ist, ob glimmende Reste beispielsweise einer Zigarette oder offenes Feuer die Matratzen in Brand steckten“, so Tim Holzhausen.

Die Ermittlungen sind nunmehr abgeschlosssen, der Fall wurde an die Staatsanwaltschaft in Braunschweig weitergegeben.
Zur Erinnerung: In dem betroffenen Haus „Am Probst­busch“ in Seesen leben insgesamt zwölf Personen, zudem waren am Neujahrstag acht weitere zu Gast. Die Feuerwehr Seesen wurde am Mittwoch um 15.30 Uhr alarmiert, 26 Brandschützer rückten aus. Vor Ort liefen den Einsatzkräften teilweise stark rußverschmierte Personen entgegen, sodass mit einer großen Anzahl von Verletzten zu rechnen war.

Der Einsatzleiter, Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner, musste eine Entscheidung und in dem Fall die einzige richtige treffen. Aufgrund der großen Personenzahl, den herrschenden Temperaturen um drei Grad Celsius und bis zu 20 mögliche Verletzten, wurde der sogenannte Massenanfall von Verletzten – kurz Manv – der Kategorie 9 bis 13 ausgelöst.

In Folge dessen wurden die landkreisweiten Bereitschaften der DRK-Ortsvereine alarmiert. Wie der „Beobachter“ berichtete, kamen die DRK-Mitglieder unter anderem aus Bad Harzburg, Clausthal-Zellerfeld, Hahausen und Lutter. Im Nachgang fragten sich einige, ob eine so große Maschinerie überhaupt notwendig sei. Ist sie, denn wie erwähnt hätte es dramatischer werden können, wenn der Mann die Matratzen nicht selbst nach draußen befördert hätte. Kaum auszudenken, wenn weitere Zimmer in Brand geraten wären.

Schließlich war der jüngste Betroffene gerade einmal ein drei Monate alter Säugling. Glücklicherweise musste nur der 40-jährige Familienvater medizinisch versorgt werden. Er kam mit Verdacht auf Rauchgasintoxikation vorsorglich ins Krankenhaus Seesen. Glücklicherweise wurde niemand weiter verletzt. Alle Betroffenen kamen bei Verwandten unter.

Die Seesener Brandschützer, die unter schweren Atemschutz hineingingen, lüfteten den Raum und kontrollierten die Wohnung. Die Feuerwehrleute konnte gegen 17.15 Uhr den Einsatz am Neujahrstag beenden.syg