Breitbandausbau kommt voran

Im ersten Quartal 2019 sind die Arbeiten für die letzten noch unterversorgten Gebiete Seesens fertig

Seesen. Die Hälfte ist geschafft. Nicht mehr lange, und die letzten „weißen Internetflecken“ im Stadtgebiet Seesen werden verschwinden. Während bei einem Großteil der Haushalte bereits schnelle Anschlüsse möglich sind, muss bei einem anderen Teil noch nachgebessert werden.

In diesem wird nun der sogenannte geförderte Breitbandausbau durchgeführt. Im Unterschied zum eigenwirtschaftlichen Ausbau, wie er bereits in einigen Ortschaften stattgefunden hat oder derzeit stattfindet, bekommt das Unternehmen für diese Variante Fördergelder, da die Kosten ansonsten zu hoch wären. Für den Bereich Seesen hat die Telekom den Zuschlag bekommen und ist nun kräftig am Bauen.

Im März fand für den Landkreis in Goslar der Spatenstich statt, im Mai wurde dann auch in Bornhausen begonnen. „Wir haben ein Jahr Zeit, um die Arbeiten fertigzustellen“, berichtet Sabine Köhler, Regio-Managerin im Infrastrukturvertrieb der Deutschen Telekom. Bis März 2019 muss im Kreis Goslar also alles fertig sein. Probleme hat auch die Telekom, geeignete Baufirmen zu finden trotzdem sagt Köhler: „Wir liegen voll im Plan. Die Arbeiten laufen auf Hochtouren.“

Rund drei Kilometer Tiefbau sind für die Arbeiten notwendig, zusätzlich noch einmal 500 Meter für Stauffenburg, die vorwahltechnisch zu Gittelde gehören. 16 Kilometer Glasfaser werden verlegt und elf Verteiler aufgebaut. 1.000 Haushalte, die bisher mit weniger als 30 MBit durch das Internet „surfen“, werden von dem neuerlichen Ausbau profitieren. Die Anschlüsse mit bis zu 100 Megabit pro Sekunde können dann im Laufe des 1. Quartals 2019 gebucht werden. „Wenn wir in einem Bereich früher fertig sind, werden wir diesen natürlich auch früher freigeben“, verspricht Sabine Köhler.

Technisch gesehen wird das Kupferkabel von der örtlichen Vermittlungsstelle zu den an der Straße stehenen Multifunktionsgehäusen (MFG) durch Glasfaserkabel ersetzt. Von den MFG zu den Hausanschlüssen bleibt es vorerst bei Kupferkabeln. Diese werden mittels „Vectoring“ jedoch verbessert. Diese nicht unkritisierte Technik beseitigt elektromagnetische Störungen, wodurch die höheren Bandbreiten erreicht werden. Die Kritik bezieht sich darauf, dass dadurch die noch deutlich höheren Bandbreiten durch bis ins Haus verlegte Glasfaserkabel verhindert würden.

Wobei diese Ausbauvariante noch einmal deutlich teurer wäre. Darüber hinaus kann durch das Vectoring nur das eine Unternehmen die Anschlüsse nutzen, wodurch eine gewisse Monopolstellung erlangt wird.

Bürgermeister Erik Homann schaute sich kürzlich eine Baustelle in Bornhausen an. „Der Ausbau ist wahnsinnig wichtig. Das schnelle Internet ist inzwischen das Topthema im Infrastrukturausbau, noch vor den Straßen.“ Er erinnert sich auch an den Beginn seiner Amtszeit vor acht Jahren. „Damals lag die Geschwindigkeit bei 800 KBit. Es hat sich unglaublich viel getan.“ Im Vergleich zu anderen Kommunen im Landkreis stehe Seesen momentan sehr gut da.

Folgende Bereiche werden über den geförderten Breitbandausbau derzeit ausgebaut

Bornhausen: Nordöstlicher Bereich rund um die weiße Sandgrube und die Schallerstraße.

Seesen: südöstlicher Bereich in Richtung Asklepios-Kliniken.

Münchehof: östlicher und südöstlicher Teil.

Herrhausen und Kirchberg komplett, Ildehausen wird hochgerüstet.dh