Seesen. Wie nicht anders zu erwarten, platzte das Pausenforum der Grundschule an der Jahnstraße am Samstag fast aus allen Nähten. Kein Wunder, denn zum einen waren wieder einmal Mütter und Väter, Großeltern und Geschwister in großer Zahl mit dabei, als der große Tag der Einschulung anstand; zum anderen wurden diesmal fast 20 Jungen und Mädchen und damit eine ganze Klasse mehr als noch im vergangenen Jahr eingeschult. Viele filmten die Einschulungsfeier für die Familienchronik mit ihrem Smartphone oder hielten besondere Augenblicke mit der Digitalkamera fest. So konnten zwar längst nicht alle Teilnehmenden einen Sitzplatz ergattern, aber das störte angesichts des Ereignisses auch nicht weiter.

Begrüßt wurden die neuen Erstklässler der Jahnschule – die 56 Jungen und Mädchen hatten gleich in den ersten Reihen Platz genommen – von Grundschulrektor Pascal Nöhles. Ob sie sich denn freuen würden, dass sie nun endlich in die Schule kommen, wollte er von den ABC-Schützen gerne wissen.

Nun, zum Glück bekam er ein deutliches, wenn auch noch etwas zögerliches „Ja“ zur Antwort. Nachdem Nöhles sich ganz herzlich bei allen Kuchenspendern sowie den Helferinnen und Helfern des Eltern- und Fördervereins für die Unterstützung bedankt hatte, stellte er wie gewohnt alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grundschule Jahnstraße vom Kollegium bis hin zu Schulsekretärin und Hausmeisterin vor. Besondere Erwähnung fand dabei Diplom-Pädagogin Damke, die im Rahmen einer Kooperation mit dem Stephansstift an zwei Wochentagen in der Jahnschule arbeitet. Ziel dieses Projekts ist es, die sozialpädagogische Arbeit stärker in den schulischen Alltag zu integrieren.

Anschließend wurden die Schulanfänger wie gewohnt von den Viertklässlern mit einem kleinen Theaterstück empfangen. Unter der Regie der beiden Lehrkräfte Tanja Schwabe und Angelika Horn waren die jungen Schauspiel- und Gesangstalente in die Rolle von „Buchstabenpiraten“ geschlüpft. Sie segeln über das Meer und entdecken auf einer Insel Bewohnerinnen, die ihnen eine Schatzkiste versprechen, wenn die Piraten sie mitnehmen. Und die stimmen natürlich zu. In der Kiste befindet sich allerdings kein Gold, sondern Buchstaben und Hinweise auf einen Schatz in der Burg Sehusa. Also setzen die Piraten die Segel und lernen auf der Überfahrt nach Seesen das Lesen. Am Ziel angekommen, wartet aber schon die Polizei und will die Besatzung ins Gefängnis stecken.

Doch der Polizist lässt sich auf eine Wette ein, schließlich denkt er sich, dass Piraten sowieso nicht lesen können: Sollten die Piraten also alle Wörter erlesen, die er ihnen vorlegt, kommen sie frei und erhalten obendrein noch den Schatz von hunderttausend Goldtalern. Und es gelingt ihnen tatsächlich. Sie schwören dem Piratendasein ab und wollen nun auch noch schreiben lernen, damit alle Kinder von ihren Abenteuern lesen können. Für die Vorführung gab es selbstredend reichlich Applaus.

Im Anschluss übernahmen die Klassenlehrerinnen der neuen ersten Klassen die Regie. Für die „Elche“ der Klasse 1a rief Mareike Hartmann die „Neuen“ der Reihe nach auf. Danach ging es gleich in die allererste Unterrichtsstunde. Es folgten die Klasse 1b (Erdmännchen) von Klassenlehrerin Sybille Mahns und schließlich die 1c (Wale) mit den Schützlingen von Jana Beyer.

Während die Kinder in den Klassenräumen ihre erste Unterrichtsluft schnuppern konnten, sorgte sich der Eltern- und Förderverein draußen um das leibliche Wohl der Wartenden mit einem äußerst üppigen Kaffee- und Kuchenbuffet. Und dann war er auch schon vorbei, der erste Schultag. Später wurden noch die Schultüten verteilt und im Kreise der Familie die Einschulung gefeiert.kno