Bürgeransturm am Jacobson(n)tag

Präsentation der Jacobson-Haus-Bewohner, ein tolles Bühnenprogramm und handfeste Gaumenfreuden

Ansturm beim Streetfoodmarkt: Ein wenig Geduld mussten hungrige Besucher schon aufbringen.

Seesen. Es ging Schlag auf Schlag: Nach dem feierlichen Akt der Umbenennung des Bürgerhauses in Jacobson-Haus und nach der gelungenen Seesener (Party)-Nacht (wir berichteten bereits) stand mit dem 1. Jacobsontag samt verkaufsoffenem Sonntag Höhepunkt Nummer drei und damit quasi das Sahnehäubchen auf dem dreitägigen Veranstaltungsprogramm im Herzen der Stadt.

Dass dabei das Jacobson-Haus eine besondere Rolle spielte, versteht sich fast von selbst. Alle Nutzer beziehungsweise „Bewohner“ des Hauses rückten sich ins rechte Licht. So informierten im 2. Obergeschoss der Harzklub Seesen und das Volkstümliche Blasorchester des MTV Bornhausen über ihre Arbeit, konnte eine Etage tiefer in der Stadtbücherei ein Bücherflohmarkt, eine Ritter-Rost-Lesung oder ein Bastelangebot mit Kinderbuchautorin Carolin Görtler besucht werden, präsentierte schließlich unten im großen Saal der Tanzclub Blau-Gold Seesen die ganze Palette seines Angebotes gerade im Nachwuchsbereich samt Mitmachaktionen. Im Foyer informierte das Israel-Jacobson-Netzwerk auch in Quiz-Form über die jüdische Geschichte in der Region. In Flur und Treppenhaus war viel Wissenswertes über Leben und Wirken Israel Jacobsons sowie über die Baugeschichte beziehungsweise die aktuellen Bauarbeiten zu erfahren.

Draußen vor der Tür herrschte bei bestem Sommerwetter ebenfalls munteres Treiben. Stadtjugendpflege und Jugendfreizeitstätte kümmerten sich mit einer Jacobson-Haus-Rallye sowie Mal- und Bastelaktionen darum, dass bei Kindern und Jugendlichen keine Langeweile aufkam, während an einem gemeinsamen Stand AKIT, LAB, KVHS-Außenstelle und Evangelische Frauenhilfe Seesen mit internationalen Speisen und leckerem Kuchen aufwarteten. Bei der Jungen Bühne Seesen konnten sich die Besucher aus dem umfangreichen Kostüm- und Kleiderfundus bedienen und sich anschließen ein paar Schritte weiter in der Fotobox vor historischer Seesen-Kulisse ablichten lassen. Wer es lieber sportlich mochte, kam bei den Handballern des MTV Seesen beziehungsweise beim Förderverein „Blaue Teufel“ auf seine Kosten. Am Ballspeedometer konnten Interessierte messen lassen, auf welche Geschwindigkeit sie die lederne Kugel wohl per Wurf beschleunigen können.

Riesengroß war gerade zu Beginn der Veranstaltung der Ansturm auf die Stände des Streetfoodmarktes. Zeitweise konnten da schon mal 20 Minuten ins Land gehen, bis leckere Spezialitäten wie Angus-Beef- oder klassische Cheese-Burger, Flatinoos, Spanferkel oder „Lümmeltüte“ versputzt werden konnten. Wer es nicht so deftig mochte, der griff dann eben auf Feta im Fladenbrot zurück. Hungrig musste jedenfalls keiner den Heimweg antreten.

Dass auch der Ohrenschmaus nicht zu kurz kam, dafür sorgte das Bühnenprogramm auf dem Jacobsonplatz. Ob das sinfonische MTV-Blasorchester, der Projektchor „Seesen singt“ unter der Regie von Frank Hoyer, das quirlige Saxophon-Quartett „Elke auf dem Holzweg“, der Country- und Folksänger Stan Silver oder die Band der Oberschule Seesen – sie alle sorgten ebenfalls für eine gelungene Jacobsontag-Premiere, die förmlich nach einer Fortsetzung schreit!kno