Bürgermeister Homann kann im Seesener Glücksbuch auch Wünsche nachlesen

Etwas Besonderes ist an der Oberschule Seesen entstanden / Projekt ist noch nicht zu Ende

Schulleiterin Annegret Tuchtfeld (links) und Projektkoordinatorin Svenja Rüffer freuen sich, an Bürgermeister Erik Homann ein Exemplar übergeben zu können.

Seesen. Berührt sind bisher alle, die in diesem besonderen Buch geblättert haben. Zum zweiten Mal sind Seesener Oberschüler in die Autorenrolle geschlüpft und halten nun ihr eigenes Werk in den Händen, es trägt den Titel „Wir und das Glück“. Dabei handelt es sich um ein Schreib- und Buchprojekt, das die Sechstklässler der Oberschule Seesen mit Unterstützung von Schreibhelfern aus der Klasse

G 10 und dem Geest-Verlag realisierten. Gefördert wurde es über das Programm „Migration ist Vielfalt. Demokratie leben“. Herausgekommen ist ein 347 Seiten umfassendes Werk, in dem jeder Sechstklässler mindestens einmal mit einem Text vertreten ist. Zugleich erhält auch Seesens Bürgermeister Erik Homann eine interessante Handlungsempfehlung.

Für Svenja Rüffer, didaktische Leiterin an der Oberschule Seesen und Projektkoordinatorin, vereinigt dieses Buch eine ganze Menge. „Wer schreibt, lernt sich und andere kennen, wer liest, erweitert den eigenen Horizont“, ist sie überzeugt und auf eindrucksvolle Art und Weise haben die Oberschüler dieses zum Thema „Glück“ umgesetzt. 15 Schreibstationen gab es. Entstanden ist ein wohl einmaliges Buch, in dem die Leser viel über die Glücksvorstellungen junger Menschen erfahren, in dem Eltern wunderbare Anerkennung erhalten, in dem man aber auch Vorstellungen zu einem glücklichen Leben in der Schule und Stadt sowie Äußerungen über eine mögliche Zukunft formuliert findet, so eine kurze Zusammenfassung des Inhaltes, der aber noch ganz viel mehr bietet. Beeindruckt hat auch Schulleiterin Annegret Tuchtfeld, wie viel die Familie den Sechstklässlern und den beteiligten Zehntklässlern bedeutet. So schrieb der 16-jährige Berkhan: „Das Glück ist meine Mutter“.

Aber auch für Bürgermeister Erik Homann lohnt sich ein Blick hinein. Dort kann er beispielsweise folgende Zeilen finden: „Das Gegenteil von Seesen ist meine Glücksstadt, weil es hier nichts gibt. Eine Stadt, wo es mehr gibt als nur Spielhallen, Bäckereien und Dönerbuden wäre toll. Eine Stadt, in der man viel unternehmen kann, wäre meine Glücksstadt“. Svenja Rüffer hat sich für die Buchübergabe an das Stadtoberhaupt noch einmal das Kapitel „Das glücklichste Dorf / Die glücklichste Stadt“ genauer angeschaut und eine Wunschliste der Schüler zusammengetragen. Vereinigt werden hier Wünsche (gutes Verkehrsnetz und gutes WLAN), Zukunftsvisionen (fliegende Autos) und Empfindungen (sagen dürfen, was man möchte; ein friedvoller Umgang miteinander sowie Liebe und Gerechtigkeit). Dabei überwiegen aber eindeutig die Vorstellungen, was eine glückliche Stadt haben sollte. Genannt werden hier beispielsweise eine Schokoladenfabrik, ein Freizeitpark, ein McDonalds (aber nicht so auffällig) und viel Stadtgrün. „So schlecht sind wir ja gar nicht aufgestellt, vieles gibt es ja schon“, kommentierte Erik Homann im Rahmen der Übergabe nachdem ihm Svenja Rüffer die ganze Liste vorgelesen hatte.

Für die Oberschüler ist das Projekt noch nicht abgeschlossen, denn die öffentliche Vorstellung musste aufgrund der Corona-Krise ausfallen. Ein Umstand, den auch die Schulleiterin sehr bedauert. Bis heute erinnert sie sich noch an die Präsentation des ersten Buches, das im Jahr 2015 unter dem Titel „Wir Kinder aus Seesen“ erschien. Berührende Momente gab es in der Aula, als beispielsweise eine Schülerin ihre Oma würdigte. Ein Stück weit wollen die Oberschüler hier anknüpfen. Sie werden ein Glücksvideo drehen, um auf ihr besonderes Buchprojekt aufmerksam zu machen.

Wer ein Glücksbuch haben möchte, um mehr zu erfahren, was die Jugendlichen für glückliche Träume und Vorstellungen haben, kann sich bei der Oberschule Seesen melden.syg