Bund ändert Regeln für Impfungen mit Wirkstoff von Johnson&Johnson

Mehrere Tausend Personen im Landkreis betroffen / Weitere freie Impftermine im Stadtgebiet

Mehrere Tausend Personen im Landkreis Goslar gelten nun nicht mehr als vollständig geimpft oder geboostert. Denn auch diejenigen, die den Impfstoff von Johnson&Johnson erhalten haben, benötigen nun zwei Dosen beziehungsweise drei für die „Boosterung“. Das ergibt sich aus einer Regel-Änderung des Paul-Ehrlich-Instituts.

Seesen. Aus aktuellem Anlass weist der Landkreis Goslar darauf hin, dass Personen, die bisher nur eine Corona-Impfung mit dem Wirkstoff von Johnson&Johnson erhalten haben, nicht mehr als vollständig geimpft gelten. Laut Goslars Amtsarzt Dr. Martin Hepp geht das aus einer Veröffentlichung des Paul-Ehrlich-Instituts (PEI) hervor. Die Neuerung gilt ab sofort.

Wie bei den Impfstoffen von BioNTech, Moderna und AstraZeneca sind bei dem Wirkstoff des Herstellers „Johnson&Johnson“ ab sofort zwei Impfdosen erforderlich, um den entsprechenden Status zu erhalten. Es wird empfohlen die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff vornehmen zu lassen. Somit wird die zweite Impfung (nach Erstimpfung mit Johnson&Johnson) auch nicht mehr wie bislang als sogenannte Booster-Impfung anerkannt. Bei allen in Deutschland zugelassenen Impfstoffen sind also insgesamt drei Impfungen erforderlich um den „Booster-Status“ zu erlangen.

Auch Genesenen-Regel ist neu gestaltet

Im Landkreis sind mehrere Tausend Menschen von der Neuregelung betroffen. Wie Landkreissprecher Maximilian Strache auf Anfrage mitteilte, wurden vom Landkreis selbst 2.450-mal der Johnson&Johnson-Impfstoff gespritzt. Hinzu kommen weitere Impfungen in den Arztpraxen. Deren Zahl ist jedoch nicht bekannt. Deutschlandweit wurden laut www.impfdashboard.de 5,3 Millionen Menschen mit dem „Einmal“-Impfstoff versorgt. Wieviele von diesen bereits eine zweite oder sogar dritte Impfung erhalten haben, darüber gibt es keine Statistiken.

Geändert wurden auch die Regeln für Genesene. Deren Status reicht künftig nicht mehr sechs, sondern nur noch drei Monate. Grund für die Änderungen ist die Omikron-Variante. Die bisherigen Regelungen hätten für die vorherigen Varianten gegolten und müssten daher aufgrund der neuen Erkenntnisse nun angepasst werden, heißt es. Genesen gilt man nun entsprechend zwischen dem 28. und dem 90. Tag nach dem positiven Test.

Niedersachsens Gesundheitsministerin Daniela Behrens ruft alle Niedersachsen dazu auf, die Impftermine wahrzunehmen: „Bitte machen Sie von der Möglichkeit der Auffrischungsimpfung nach drei Monaten unbedingt Gebrauch und nutzen Sie eines der zahlreichen Impfangebote im ganzen Land. Es steht ausreichend Impfstoff zur Verfügung und viele kommunale Impfteams haben kurzfristig freie Termine oder Impfangebote ohne Termin im Angebot. Je mehr Menschen wir in diesen Tagen mit einer Impfung erreichen können, desto besser werden wir als Gesellschaft durch die nächsten Wochen kommen und desto geringer wird die Belastung für unser Gesundheitssystem ausfallen“.

Mehrere Impftermine im Stadtgebiet Seesen

Impftermine stehen in ausreichendem Umfang zur Verfügung. Die aktuellen Angebote und Standorte der mobilen Impfteams des Landkreises Goslar werden stets auf der Corona-Infoseite des Landkreises unter www.landkreis-goslar.de veröffentlicht. Neu hinzugekommen ist gestern ein Termin für kommenden Sonnabend, 22. Januar. In der Zeit von 12 bis 14 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit sich in der Praxis des Seesener Mediziners Steffen Pallinger (Bornhäuser Straße 2 in Seesen) eine Corona-Schutzimpfung verabreichen zu lassen.
Am morgigen Donnerstag gibt es eine Impfaktion im Dorfgemeinschaftshaus in Münchehof. Von 13 bis 17 Uhr ist dies möglich. Auch in der nächsten Woche wird eine weitere Seesener Ortschaft bedacht. Am Freitag, 28. Januar, ist das mobile Impfteam 2 des Landkreises von 12 bis 16 Uhr im Dorfgemeinschaftshaus Bornhausen. Am Dienstag 25. Januar, wird ebenfalls von 12 bis 16 Uhr im Gemeindehaus Astfeld, Am Plan 1, geimpft. Bei allen Terminen der mobilen Impfteams werden die Wirkstoffe von BioNTech und Moderna verabreicht.

Ab Ende Februar soll zudem in Deutschland das Vakzine der us-amerikanischen Firma Novavax zur Verfügung stehen, als dann fünfter Impfstoff innerhalb der EU. Die Zulassung ist bereits erteilt, die ersten 1,5 Millionen Dosen sollen bald eintreffen. Dies wäre dann der erste, der als „Totimpfstoff“ gilt. Mit diesem würden sich laut Umfragen rund die Hälfte der bisher gänzlich unversorgten Personen impfen lassen. Aktuelle Impfzahlen aus dem Landkreis gibt es derzeit nicht, da das Land seine Statistiken umgestellt hat. Wann es wieder Zahlen gibt, ist unbekannt.dh