Dank für 27 Jahre Hausmeisterdienst am Seesener Jacobson-Gymnasium

Am letzten Schultag wurde Rolf Dannemann in den Ruhestand verabschiedet / Eine Ära geht zu Ende

Hausmeister Rolf Dannemann (Mitte) erhielt ein paar Abschiedsgeschenke, mitgebracht hatten diese (von links): Christian Friedrich (Fachbereichleiter Bildung und Kultur - Schulorganisation und Sport beim Landkreis), Schulleiter Stefan Bungert sowie als Vertreter der Schulerschaft Jonas Mandel und Floriane Klaws.

Seesen. Am Ende hat Rolf Dannemann insgesamt 54 Mal die Zeugnisvergabe begleitet – nicht als Lehrer sondern als Hausmeister des Seesener Jacobson-Gymnasiums. Wenn für solche Feierlichkeiten beispielsweise Licht- oder Mikrofontechnik gebraucht wurde, war er da. Während es für die Gymnasiasten und die Lehrer am 27. August mit dem neuen Schuljahr weiter geht, werden sie sich an einen anderen Hausmeister gewöhnen müssen. In der Loge des Hausmeisters, die am Eingang zu finden ist und wo Klassenbücher und Schlüssel verwahrt werden, sitzt dann ein anderer. Denn der Seesener Rolf Dannemann hat einen neuen Lebensabschnitt eingeläutet. Nach 27 Jahren als Schulhausmeister wurde er am Mittwoch im Rahmen einer kleinen Feierstunde in den verdienten Ruhestand verabschiedet.

Gekommen waren Vertreter der Lehrer- und der Schülerschaft sowie der Schulassistenten. In ihren Reden betonten sie, wie sehr sie Rolf Dannemann schätzen, ihn vermissen werden und ihm für seinen weiteren Lebensweg alles Gute wünschen.

Zwei Personen oblag die Laudatio, der eine ist Schulleiter Stefan Bungert, quasi sein Arbeitgeber vor Ort, der andere ist Christian Friedrich, Fachbereichleiter Bildung und Kultur - Schulorganisation und Sport beim Landkreis Goslar, denn der Schulhausmeister ist dessen Angestellter. Für Friedrich war es eine Herzensangelegenheit in Seesen dabei zu sein, wie er in seiner Rede betonte. Denn als im Sommer 1993 die Hausmeisterstelle am Jacobson-Gymnasium ausgeschrieben wurde, oblag dem damaligen Sachbearbeiter erstmals das Auswahlverfahren in Alleinverantwortung. Wie er sich entschieden hatte, ist bekannt. Der gelernte Elektroinstallateur, der vor den Wechsel im Schuldienst auch als Haustechniker bei der Firma Grabenhorst in Seesen arbeitet, überzeugte.

Rolf Dannemann wollte etwas anderes ausprobieren. In den 27 Jahren hat er eine Menge erlebt. Wie Stefan Bungert betonte, hat sich der Aufgabenbereich gewandelt. „Der Hausmeister sitzt eben längst nicht mehr überwiegend in seiner Loge oder verkauft Pausenmilch, sondern muss Aufgaben in der Techniksteuerung, vergibt kleinere Reparaturen oder übernimmt beispielsweise kleinere Aufgaben bei der Verwaltung des Reinigungspersonals tätigen. Und falls es schneit, kümmert sich ums Schneeschippen. Dies verdeutlicht, wie wichtig solch ein Hausmeister im Schulalltag ist. In Seesen wohnte er bis 2016 in der, laut Rolf Dannemann, schönsten Dienstwohnung des Landkreises, direkt nebenan. Eigenhändig hatte er ins Bad eine Eckbadewanne eingebaut. Diese wird nun weichen, denn die Hausmeisterwohnung wird nun zum schuleigenen Beratungszentrum umgebaut.

Eine Baustelle, die Rolf Dannemann einmal nicht mehr mit betreuen wird. Diverse Veränderungen im und am Schulgebäude sind ohne Hausmeisterbeteiligung undenkbar. Eine Anekdote gab Rolf Dannemann zum Abschied preis. Beim großen Umbau wurde er vom Bauleiter als dessen Stellvertreter vorgestellt. „Der kam aus Goslar und hatte keine Lust täglich nach Seesen zu kommen“, berichtete der Hausmeister und schob ein Lächeln hinterher.

Nun widmet er sich seinem Garten, seinen Ehrenämtern und fährt E-Bike. Bestimmt führt ihn sein Weg hin und wieder ins Schulzentrum, wo er bis 2014 lebte und 27 Jahre lang tätig war.syg