Das Erinnern ist wichtig!

Gedenkfeier anlässlich der Reichspogromnacht im Seesener Jacobson-Gymnasium

Schülerinnen und Schüler des Jacobson-Gymnasiums gedachten der Gräueltaten der Nationalsozialisten.

Seesen. Dass der 9. November ein besonderer Tag in der deutschen Geschichte ist, sollte ein jeder aus dem Geschichtsunterricht behalten haben. Während man im letzten Jahr vor allem dem 100. Jubiläum der Ausrufung der Republik durch Philipp Scheidemann und dem damit verbundenen Ende der Monarchie gedachte, stand in diesem Jahr ohne Frage der Mauerfall 1989 im Mittelpunkt des Erinnerns. Am Jacobson-Gymnasium Seesen wird anlässlich des 9. Novembers traditionell eines dritten Ereignisses gedacht, das nicht aufgrund eines besonderen Jahrestages, sondern im Zusammenhang mit dem Anschlag von Halle am 9. Oktober dieses Jahres eine traurige Aktualität erhielt.

Die Reichspogromnacht 1938 ist das Symbol der systematischen Ausgrenzung, Verfolgung und Ermordung von Juden in Deutschland. Das Handeln des Attentäters von Halle exakt einen Monat vor dem 81. Jahrestag der Reichspogromnacht anlässlich des höchsten jüdischen Feiertages führt unverkennbar vor Augen, wie wichtig das Erinnern an die Gräueltaten der Nazis ist. Konsequenterweise nahm der Werte- und Normenkurs des 10. Jahrgangs, welcher verantwortlich für die Gestaltung der diesjährigen Gedenkveranstaltung war, Bezug auf dieses aktuelle Ereignis.

Die Schülerinnen und Schüler des Kurses machten am vergangenen Freitag ihren im Pädagogischen Zentrum versammelten Mitschülern sehr eindringlich deutlich, wozu Hass auf Minderheiten führt. Den in diesem Kontext zentralen Begriff des Antisemitismus haben die Zehntklässler in seiner Geschichte und Bedeutung erklärt, sodass auch die circa 90 Fünftklässler des JGS, für die es die erste Veranstaltung dieser Art war, ein Bewusstsein für die Bedeutung der Geschehnisse vor mehr als 80 Jahren aber eben auch für die Tat von Halle entwickeln konnten. Begleitet wurde die Gedenkveranstaltung durch Klaviermusik und zum Abschluss wurde mit einer Schweigeminute und dem Auspusten von Kerzen, die viele Schüler im Publikum in den Händen hielten, den Opfern der Reichspogromnacht gedacht.

Im Anschluss an diese Veranstaltung erfolgte die Kranzniederlegung am Gedenkstein auf dem Gelände des Schulzentrums durch den Schulleiter Stefan Bungert im Beisein aller Klassen- und Jahrgangssprecher der Schule sowie des Werte- und Normenkurses.kür