„Der konnte keiner Fliege was zuleide tun!”

Fassungslosigkeit nach Seesener Bluttat

Seesen. Fassungslosigkeit und Erschütterung sind die wohl treffenden Formulierungen, wenn man die Gefühlswelt beschreiben soll, in der sich viele Seesener, die den mutmaßlichen Gartenlauben-Täter kennen, nach der Bluttat befinden.

Allgemeiner Tenor: Sedat S. hat wohl niemand eine solche Tat zutrauen können. Der 38-jährige Mann gilt als freundlich, fröhlich und lustig – nun sitzt er plötzlich als dringend tatverdächtig in Untersuchungshaft. „Er ist einer der nettesten Menschen, die ich je kennengelernt habe”, schreibt eine Leserin von Beobachter-Online.

Eine andere formuliert es auf der facebook-Seite der Seesener Tageszeitung so: „Der konnte keiner Fliege was zuleide tun!”

Wie es dazu gekommen ist, dass Sedat S. offenbar das Leben des 34-jährigen Sertac K. aus Lehrte gewaltsam beendete, gibt weiterhin Rätsel auf. Der ehemalige Seesener soll sich selbst angezeigt und die Ermittler zur Fundstelle der Leiche geführt haben. Auch habe er Angaben zur Tat gemacht. Genauer wollte sich Staatsanwalt Rüegg mit Hinweis auf die Ermittlungen noch nicht äußern. Wie ein Bruder des Opfers erklärte, wolle seine Familie rechtliche Schritte gegen die Polizei einleiten.

Man habe schon bei der Abgabe der Vermisstenanzeige Angaben zu einem Begleiter und einem Autokennzeichen gemacht.
Der Angehörige sagte gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung: „Wenn frühzeitig etwas unternommen worden wäre, dann könnte mein Bruder vielleicht noch leben.”uk