Derzeit keine Kalkproduktion im FELS-Werk Münchehof möglich

Techniker sind vor Ort / Brandursache und Schadenssumme stehen bisher noch nicht fest

Am Freitagabend war das Feuer im FELS-Kalkwerk in Münchehof ausgebrochen, der Rauch war kilometerweit zu sehen.

Münchehof. Das Großfeuer am Freitagabend im FELS-Kalkwerk Münchehof hat erheblichen Schaden angerichtet. Wie hoch die Schadenssumme ist, steht derzeit noch nicht fest. Bernd Röwert, Leiter Marketing und Kommunikation, bestätigte auf Anfrage des „Beobachter”, dass derzeit die Techniker vor Ort sind, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Neben der Schadenssumme ist derzeit noch vollkommen unklar, warum das Förderband aus Gummi heiß gelaufen ist und schließlich in Brand geriet. Zudem griffen die Flammen auf die Produktionshalle über. „An der Anlage ist alles automatisiert, deshalb waren zum Zeitpunkt des Brandes keine Arbeiter in dem Gebäudeteil”, so der Pressesprecher. Fakt ist, über dem Förderband ist der Kalkofen zu finden, um den abgebauten Kalkstein zu entsäuern, hier wird dem Kalkstein das Kohlenstoffdioxid entzogen, um gebrannten, CO2-freien Kalk zu erhalten.

Wie der Pressesprecher erklärt, werden aus den Öfen über die Förderbänder der gebrannte Kalk in die Bunkeranlagen transportiert, um ihn hier weiter zu verarbeiten. Im Münchehöfer Kalkwerk werden in zwei Ofengruppen mit jeweils vier Öfen aufbereiteter Kalkstein gebrannt. „Aufgrund des Schadens, infolge des Großbrandes, kann im Werk aktuell kein Kalk produziert werden”, so Bernd Röwert.

Wann die Produktion wieder anlaufen kann, ist derzeit noch nicht abschätzbar. „Es ist kein leichter Brand, nach dem wir am übernächsten Tag schon wieder zur Tagesordnung übergehen können”, umreißt Bernd Röwert im Gespräch. Mit seiner Äußerung lässt er das Ausmaß nur erahnen, was auf FELS zukommt. Die Gesteinsproduktion läuft aber weiter.

Die Kalksteinprodukte aus dem Münchehöfer Werk werden unter anderem im Straßenbau eingesetzt. So greift beispielsweise die Straßenmeisterei Seesen auf das Werk zurück, wenn sie ein Mineralgemisch für das Verfüllen der Bankette benötigt, so unter anderem auf der L516 über den Sternplatz nach Lautenthal, als der Starkregen die Bankette ausgespült hatte.

Am Freitagabend waren über 200 Brandschützer aus dem Seesener Stadtgebiet, aus Langelsheim, Bad Grund und Gittelde im Einsatz. Gegen 19.30 Uhr war das Feuer ausgebrochen, erst um 23.30 Uhr konnte „Feuer gelöscht” gemeldet werden. Vor Ort waren außerdem das DRK, der Rettungsdienst und die Polizei.syg