Die Bushaltestelle in Bilderlahe wird grundlegend verändert

Das Thema Barrierefreiheit lässt sich nicht so leicht lösen / Einige Einwohner sehen das kritisch

Bei der Fahrdemonstration wurde deutlich, dass der Bus nicht an das künftige 18 Zentimeter hohe, neue Hochbord kommt. Letzteres wurde durch ein Seil demonstriert.

Bilderlahe. Eine einfache Lösung wird es hier nicht geben. Mit jedem Jahreswechsel rückt der Stichtag für die Kommunen in puncto Umrüstung der Bushaltestelle immer näher. Bekanntlich fordert der Gesetzgeber im Personenbeförderungsgesetz, dass bis zum 1. Januar 2022 Bus und Bahn nämlich sowohl barrierefrei erreichbar, als auch ohne Hindernisse benutzbar sein müssen. Das gilt auch für den Seesener Stadtteil Bilderlahe, jedoch muss die Haltestelle hier grundlegend verändert werden.

Zur Erinnerung: In Bilderlahe ist die Haltestelle in der Ortsmitte an der Kreisstraße 58 beziehungsweise an der Lindenallee/Ecke Leipziger Straße zu finden. Sicher können die Fahrgäste und besonders die Bilderläher Schulkinder ein- und aussteigen. Doch in Bezug auf die Barrierefreiheit gesehen, erfüllt der aktuelle Zustand nicht die gesetzliche Vorgaben. Vor allem Menschen mit Beeinträchtigungen haben es schwer, in den Bus ein- oder auszusteigen, denn der sogenannte Kasseler Bord, der bei solchen Haltestellen gefordert ist, fehlt bisher. Doch einbauen lässt er sich nicht so einfach, vor allem der Wendekreis bereitet Problem.

Mehrfach wurde das Thema „Bushaltestelle“ im Dorf diskutiert. Die Bürger wurden nicht immer richtig einbezogen, was in diesem Zusammenhang aus den Reihen der Einwohner kritisiert wurde. Aufgrund dessen hatte der Ortsrat in seiner Dezembersitzung zum Vor-Ort-Termin samt Fahrdemonstration mit dem Linienbus eingeladen. Hier zeigte sich unter anderem, dass der Bus, wenn er aus Richtung Engelade kommt und in die Haltestelle einbiegen muss, nicht an den neuen Hochbord herankommt. Dieser wird 18 Zentimeter hoch und zwölf Meter breit sein, damit auch die großen Gelenkbusse, die auf der Linie eingesetzt werden, halten können. Zudem gibt es die Vorschrift, dass der Abstand zwischen Bord und dem Bus nicht größer als fünf Zentimeter sein darf. Bei der Anfahrt wird dieser Wert überschritten, was mit Hilfe eines Seiles, das den Bord darstellte, bei der Fahrdemonstration im Dezember gezeigt werden konnte.

Fakt ist, so wie bisher geht es nicht. Und deshalb muss eine neue Lösung her. Denn auch das Thema Finanzierung muss berücksichtigt werden, es gibt Fördermittel für den Ausbau, aber nur wenn ein 13 Meter langer Gelenkbus hier künftig auch am Hochbord halten kann. Genau dieses Zuschuss will sich die Kommune nicht entgehen lassen, zumal es von der Landesnahverkehrsgesellschaft 75 Prozent gibt und noch einmal 12,5 Prozent vom Regionalverband Braunschweig, hieß es dazu beim Vor-Ort-Termin.

Pläne wurden erstellt und auch wieder verworfen, bis eine Lösung gefunden wurde, die sich vor Ort unter den gegebenen Bedingungen realisieren lässt. Fakt ist, die Haltestelle wird weg aus dem Kurvenbereich an die Kreisstraße 58/Lindenalleee verlegt. Auf der Seite, wo derzeit eine Bank und die Kartentafel steht, wird die Haltestelle mit Wartehäuschen gebaut, in Fahrtrichtung Engelade. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite wird dann ein Haltestellenschild und ebenfalls der Hochbord errichtet, dieses ist dann in Fahrtrichtung Rhüden zu finden. Vor allem diese Lösung stößt bei einigen Einwohnern nicht auf allzu viel Gegenliebe. Denn künftig stehen vor allem die Schulkinder an der Kreisstraße, eine Gefährdung, ist in diesem Zusammenhang von Einwohnern zu hören.

Fakt ist, die Umgestaltung der Bushaltestelle erfolgt im Zuge der Deckensanierung der Kreisstraße. Vor allem den Sicherheitsaspekt haben der Ortsrat und die Planer mehrfach diskutiert. So soll die Kreisstraße im Zuge des Ausbaus an einigen Stellen von 7,50 auf 6,50 Meter verengt werden, um die Geschwindigkeit hier zu reduzieren. Voraussichtlich Mitte 2020 soll das Projekt samt Straßenausbau angepackt werden.syg