Die Dinge anpacken und Gesellschaft gestalten

Tafel Seesen: „Helfer sind Bürger mit großer sozialer Verantwortung“

Seesen. Die Dinge an die Hand nehmen, damit die Gesellschaft ein Stück besser wird. Dafür stehen die rund 30 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer der Tafel Seesen. Tafel-Helfer sind keine professionellen Sozialarbeiter. Von der Not anderer berührt, sind sie einfach da, wenn sie gebraucht werden. Es sind Hausfrauen und -männer, aktive Rentner, Schüler, Studenten, Berufstätige, Migranten und Erwerbslose, die sich bei der Tafel Seesen engagieren.

Unter den Ehrenamtlichen sind auch Betroffene selbst, die etwas zurückgeben wollen. Tafel-Helfer organisieren die Logistik und Warenausgabe, betreuen Hilfesuchende, werben um Spenden und geben Lebensmittel an die Tafelkunden aus. In Ihrem Engagement müssen sie Vorschriften und Verordnungen beachten und sich vielfältigen Herausforderungen stellen.

Tafel-Helfer sind nicht nur stille Ausgeber von Lebensmitteln, sondern es sind auch Menschen, die den Finger in die Wunde legen, um zu sagen, dass in unserer Gesellschaft etwas schiefläuft. Sie sehen es als ihre Aufgabe an, gesellschaftliche Probleme anzupacken, Armut zu lindern und dass Leben der Betroffenen etwas lebenswerter zu machen.

Ehrenamtliche Tafel-Helfer füllen Lücken die durch gesellschaftliche und sozialpolitische Veränderungen aufgerissen wurden. Und sie wollen die Gesellschaft in die Pflicht nehmen, nicht mehr nur Schwarz-Weiß denken, sondern dass sich etwas verändern muss. „Wir verstehen uns als Bürgerbewegung, die den Betroffenen praktisch helfen möchte. Wir haben nicht den Anspruch, dass alle Menschen, die zu uns kommen, ausreichend mit Lebensmitteln zu versorgen, sondern das wir sagen: wir unterstützen sie.

Wir können nur das weitergeben, was wir selbst bekommen haben. Das ist mal mehr, mal weniger“, sagt Marion Deerberg, verantwortlich für die Tafel Seesen und den Trägerverein. Und sie berichtet weiter: „Unsere Ehrenamtlichen sind sozial engagierte Bürger, die die Dinge anpacken, die nicht wegschauen oder das Problem der Armut an die Seite schieben, sondern handeln wollen. Sie kümmern sich um Ausgegrenzte und Benachteiligte im Rahmen ihrer Möglichkeiten und Kompetenzen. Sie wollen den Betroffenen Wertschätzung und Halt geben. Sie regeln das Leben der Betroffenen nicht neu, sondern sie wollen sie dazu motivieren ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, um ihre schwierige Situation zu einem Besseren zu gestalten.

Viele Tafelkunden sparen oftmals am Essen, zu Lasten ihrer Gesundheit. Hier wollen wir entgegenwirken und helfen mit gespendeten Frischwaren wie Obst und Gemüse.“

Marion Deerberg und ihr Tafel-Team freuen sich über weitere Helfer, die mitmachen und sich nach ihren Möglichkeiten und zeitlichen Ressourcen bei der Tafel einsetzen wollen.

Mögliche Einsatzbereiche sind das Einsammeln der Lebensmittelspenden mit dem Tafel-Transporter oder in der Warenausgabe. Telefonische Kontaktaufnahme ist über Marion Deerberg unter der Telefon-Nr. (05381) 942655 oder per E-Mail an tafel-seesen@gmx.de möglich.red