„Die ersten Opfer des Klimawandels”

Mitglieder des Landvolks kamen im Wilhelmsbad zusammen / Landwirte haben viel Bürokratie zu bewältigen

Auch Seesens Bürgermeister Erik Homann schaute wie jedes Jahr vorbei und nahm zu einigen relevanten Themen Stellung. „Wir sind hier in Seesen die ersten Opfer des Klimawandels“, begann er seine Ausführungen und forderte eine Stärkung des Hochwasserschutzes im Binnenland.

Seesen. Die Vorstände des Landvolkverbandes durften sich über ein „volles Haus“ bei ihrer diesjährigen Gemeindeverbandsversammlung in Seesen freuen. Vorsitzender Gerhard Kolle konnte neben Vertretern von Banken, Handel und Genossenschaft auch einige Mitarbeiter der LWK Außenstelle Braunschweig und der Geschäftsstelle des Landvolkbezirksverbandes Braunschweiger Land begrüßen.

Besondere Erwähnung fand der Geschäftsführer des Landvolkverbandes Kurt Hübner, der nunmehr seit 30 Jahren den Verband in vielen Belangen vertritt. „Ich kann mir einen Landvolkverband ohne Kurt Hübner beim besten Willen nicht vorstellen”, bedankte sich der Vorsitzende für die wertvolle Arbeit des Mitarbeiters der Geschäftsstelle Braunschweig. Auch Seesens Bürgermeister Erik Homann schaute wie jedes Jahr vorbei und nahm zu einigen relevanten Themen Stellung.

„Wir sind hier in Seesen die ersten Opfer des Klimawandels“, begann er seine Ausführungen und forderte eine Stärkung des Hochwasserschutzes im Binnenland. Dies auch als Antwort auf die Mahnung des Vorsitzenden, dass Hochwasserschutz auf landwirtschaftlichen Flächen stattfinden wird. Beide lobten die Arbeit der Landwirte beim letztjährigen Hochwasser, viele Sandsäcke wären nicht an ihr Ziel gekommen wenn nicht Bauern da gewesen wären, die mit ihren Maschinen unermüdlich im Einsatz waren.

Die Gehölzschutzsatzung des Landkreises Goslar war an diesem Morgen gleich mehrfach Thema einiger Referenten. Der Bürgermeister stellte klar, dass die Verwaltung diese Verordnung nicht gebraucht hätte.

Einhelliger Tenor aller war, dass man mit der jetzt veränderten Verordnung umgehen kann und werde. Man lobte die Kompromissbereitschaft der an der Ausarbeitung beteiligen Verbände und Institutionen. Die Themen Windenergie in Seesen und die Hochspannungsleitung „SuedLink“ waren weitere Themen, die Erik Homann an diesem Morgen ansprach.

Patrick Meier von der Landwirtschaftskammer stellte eine Liste Cross Compliance relevanter Verstöße auf landwirtschaftlichen Betrieben vor. Diese Liste ist durch die neue Düngeverordnung um ein vielfaches länger geworden und dient nicht gerade zum viel beschworenen Abbau der Bürokratie.

Die Kennzahlen einiger landwirtschaftlicher Testbetriebe ergibt, das die Brüsseler Direktzahlungen, dies sind Gelder an die Bauern, die gesellschaftliche Leistungen vergüten die nicht über den Markt entgolten werden, einen bis zu 50-prozentigen Anteil am Betriebsgewinn vieler Betriebe ausmachen.
Natürlich wurde an diesem Morgen auch über Glyphosat gesprochen. Wilfried Henties, er ist stellvertretender Vorsitzender des Landvolkverbandes in Braunschweig: „ Glyphosat ist doch nur noch ein Synonym – es geht einigen Interessensgruppen doch längst um den gesamten Pflanzenschutz“.

Wir müssen uns gegen diese unsachlichen und jeglicher wissenschaftlicher Grundlage entbehrenden Diskussion entgegen stellen, so seine Aussage. Dies geschieht unter anderem mit einer im letzten Jahr gestarteten Imagekampagne, für die im Bezirksverband Arbeitsgruppen gebildet wurden.red/uk