Die LAB sagt leise auf Wiedersehen!

Am Ende nur noch zehn Mitglieder: Ortsgemeinschaft Seesen hat sich aufgelöst

Als Dankeschön für die geleistete Arbeit überreichte Hildegard Kolle (links) der Vorsitzenden Waltraud Uhde ein Blumenpräsent.

Seesen. Wieder wird (leider) ein Kapitel Seesener Geschichte zugeklappt, und es ist wohl nicht übertrieben, zu behaupten, dass eine Ära zu Ende gegangen ist. Schließlich konnte die L(ange)A(ktiv)B(leiben)-Gemeinschaft Seesen vor wenigen Wochen auf 53 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Das wird aber auch der letzte zu feiernde Geburtstag gewesen sein, denn die LAB Seesen hat sich aufgelöst und ist damit Geschichte. Das gleiche Schicksal wird im kommenden Jahr dann wohl auch den Landesverband Niedersachsen ereilen.

„Zum Schluss waren wir auf dem Papier nur noch zehn Mitglieder, von denen zu den regelmäßigen Veranstaltungen auch nicht mehr alle kamen; bevor es dann irgendwann gesundheitlich gar nicht mehr geht, haben wir lieber einen Schlussstrich gezogen“, sagt Vorsitzende Waltraud Uhde zu den Beweggründen. Zusammen mit der 2. Vorsitzenden Rosemarie Weber und Beirätin Hildegard Kolle – allesamt noch agil und fit – hat sie „den Laden“ in den vergangenen Jahren am Laufen gehalten.

Seit 1965 gehörte die LAB zum festen Bestandteil der Seesener Vereinslandschaft und war ein von den älteren Mitbürgerinnen und Mitbürgern gern angenommener Anlaufpunkt. „Zu unseren Glanzzeiten waren wir weit mehr als 100 Mitglieder“, erinnert sich Hildegard Kolle. Sie war vor 38 Jahren über ihre Mutter zur LAB gekommen und trat der „Lebensabend-Bewegung“, wie sie damals noch hieß, fünf Jahre später bei.

Eine gehörige Portion Wehmut schwingt schon mit, wenn dieser „harte Kern“ zurückblickt. Zunächst traf man sich im Drakenpfuhl, bezog dann aber schon bald die angestammten Räumlichkeiten im Bürgerhaus, dem heutigen Jacobson-Haus. Die Damen Polster und Hartmann waren die ersten LAB-Beauftragten, ihnen folgten Dorothea Küster, Lieselotte Philipps und eben Waltraud Uhde, die vor sechs Jahren in den Vorstand eintrat.

„Was haben wir hier nicht für schöne Stunden verlebt“, so Hildegard Kolle. Sie erinnerte beispielsweise an die Auftritte des LAB-Chores, an die Kegelgruppe, die Gymnastikstunden, das gemeinsame Kartenspiel und Handarbeiten. Nicht zu vergessen die großen Basare zu Ostern und zu Weihnachten, für die das ganze Jahr über fleißig gewerkelt wurde und die stets großen Zuspruch fanden.

Die jüngste Weihnachtsfeier, verbunden mit einem gemeinsamen Essen, war die letzte Veranstaltung der LAB-Gemeinschaft Seesen. Die Zeitdokumente haben bereits im Städtischen Museum einen sicheren Platz gefunden und das Mobiliar aus den Räumlichkeiten wie Tische, Stühle und Schrank bekommt die Kindergarten-Selbsthilfe in Ildehausen. Die Lichter ausgehen werden in den LAB-Räumen natürlich nicht. Denkbar wäre beispielsweise eine Nutzung als Umkleide/Garderobe für Bühnenauftritte im Bürgersaal. Doch da sind die Würfel noch nicht gefallen...kno