Die Seckau auf Herz und Nieren geprüft

Aller-Mobil zu Gast: Klasse 8d der Oberschule Seesen forscht für weiteren Titel „Umweltschule“

Zum letzten Mal war das Allermobil mit dabei.

Seesen. Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 8d der Oberschule Seesen verlegten kurz vor den Sommerferien ihr Klassenzimmer kurzerhand ins Grüne. Das hatte natürlich seinen guten Grund. Unter der Regie von Chemielehrerin Dr. Anke Wölker wurden ausgedehnte Gewässeruntersuchungen im unteren Bereich der Seckau durchgeführt, da der eigentliche Ort an den Schulsportanlagen wegen der laufenden Bauarbeiten gesperrt war. Dabei handelt es sich um ein Projekt, mit dem man zum nunmehr achten Mal den Titel „Umweltschule in Europa“ erringen möchte.

Mehrere Gruppen waren auf einem etwa 300 Meter langen Gewässerabschnitt unterwegs. Die Oberschüler waren dabei aber nicht auf sich allein gestellt. Mit dem Aller-Mobil der Aktion Fischotterschutz e.V., einem fahrbaren Gewässerlabor, und Mitarbeiterin Maike Piepho an Bord, ging die Arbeit gleich viel leichter von der Hand. Das Beste daran: „Im Zuge der Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung an Schulen konnte das Aller-Mobil völlig kostenfrei angefordert werden“, berichtete Dr. Anke Wölker erfreut. Allerdings gibt es auch einen Wermutstropfen: Das „Aller-Mobil“ ist das letzte Mal mit dabei gewesen, weil dies Projekt seinen mehrjährigen Zeitraum erfüllt hat und nun eingestellt wird. „Das ist sehr schade“, so Dr. Anke Wölker.

Neben vielen Anschauungsmaterialien und einem Spiel zur Gewässerdynamik standen den Schülern Kescher, Lupen und Binokulare zur Bestimmung der faszinierenden Unterwasserlebewesen der Seckau zur Verfügung. So wurden beispielsweise Ringelwürmer, Flohkrebse sowie Eintags- und Köcherfliegenlarven gezählt und untersucht. Mit Geräten zur chemischen und physikalischen Gewässeruntersuchung konnten die Schüler zudem wie richtige Forscher Aussagen zur Gewässergüte und zur Naturnähe eines Gewässers treffen. Ermittelt wurden hier pH-Wert, Temperatur, Fließgeschwindigkeit und Sauerstoffgehalt. „Nun müssen die einzelnen Werte natürlich noch ausgewertet, dokumentiert und für eine entsprechende Präsentation aufbereitet werden“, erklärte Dr. Anke Wölker.

Eines kann aber jetzt schon gesagt werden. Der Zustand der Seckau hat sich nach einer zwischenzeitlichen guten Erholung wieder etwas verschlechtert. Als Note der vierstündigen Aktion kam eine drei heraus. Man überlegte, warum dieses Mal so ein relativ „schlechtes“ Ergebnis herauskam. Die Klasse führte an, dass die Seckau unter der Sehusatherme ja verrohrt sei und eventuell auch das warme Wetter der vergangenen Wochen mit dazu beigetragen haben könnte.kno