Die „süßen Vitaminbomben“ haben jetzt wieder Hochkonjunktur

Auf den Erdbeerfeldern nahe Kirchberg ist die Ernte derzeit in vollem Gang

„Ein Leben ohne Erdbeeren ist möglich, aber sinnlos!“ So steht es auf dem T-Shirt von Renate Schulz, die seit vielen Jahren bei der Ernte der süßen Früchte im Einsatz ist.

Kirchberg. Sie sind rot, süß, saftig und wachsen derzeit überall in der Region – frische Erdbeeren. Noch bis Anfang Juli dauert die Saison für die leckeren und süßen Früchtchen. Und auch auf den Erdbeerfeldern an der „Hammershäuser Mühle“ herrscht derzeit in den Morgenstunden rege Betriebsamkeit. Die Ernte ist in vollem Gang. Die Pflücker haben im wahrsten Sinne des Wortes alle Hände voll zu tun, um die süßen Früchte abzuernten.

Seit nunmehr 30 Jahren baut die Familie von Petersdorff-Campen hier Erdbeeren an, und bietet die Früchte zum Selberpflücken oder als fertig gepflückte Ware an. Jedes Jahr ab Anfang Juni steht die Ernte bevor, und dann bedarf es vieler fleißiger Hände, erzählt Friedrich von Petersdorff-Campen, der mehrere saisonale Arbeiter in dieser Zeit beschäftigt.

Früh morgens, wenn die Früchte noch kalt sind, werden sie gepflückt und behutsam in die Körbe gelegt. Auch wenn es schnell gehen muss: Qualität geht vor Quantität, und so müssen die Pflücker nicht nur darauf achten, dass die Erdbeeren keine Druckstellen bekommen. Auch werden viele Erdbeeren direkt aussortiert, beispielsweise wenn sie faul und überreif sind oder aber Schnecken sich bereits an ihnen gütlich getan haben. Werden die Erdbeeren erst in der prallen Mittagssonne gepflückt, bleiben sie nicht lange frisch, daher ist meist schon um 11 Uhr Feierabend für die Arbeiter. Bis dahin haben sie täglich Tausende Erdbeeren geerntet.

Organisiert wird die Erdbeerernte übrigens von Friedrich von Petersdorff-Campen und Manfred Schulz, der seit Jahrzehnten auf dem landwirtschaftlichen Familienbetrieb des Rittergutes Kirchberg beschäftigt ist. Er ist der verlängerte Arm seines Chefs und stimmt den Ablauf der Ernte mit diesem jedes Jahr aufs Neue ab.

Auf rund eineinhalb Hektar werden die süßen Früchte angebaut. Wie Friedrich von Petersdorff-Campen berichtet, entstand erst Mitte des 18. Jahrhunderts durch Züchtung die großfruchtige „Gartenerdbeere“, wie wir sie heute kennen. Deutschlandweit werden jährlich rund 150.000 Tonnen Erdbeeren angebaut und verzehrt, hinzu kommen noch einmal rund 80.000 Tonnen als Importware.

Was wohl nur die wenigsten wissen: Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen oder Zitronen. Wichtig ist, so erklärt Friedrich von Petersdorff-Campen, dass die Erdbeeren aromatisch süß, pflückfest und saftig im Geschmack sind. Während sich die Pflücker daran machen, in den Reihen Erdbeere für Erdbeere per Hand abzuernten, ist Renate Schulz damit beschäftigt, die Ware vor Ort an den Mann zu bringen. An ihrem Verkaufsstand auf dem Feld direkt gegenüber der Hammershäuser Mühle herrscht täglich Hochbetrieb. Viele Kunden kommen seit Jahren hierher, um einen Korb Erdbeeren zu kaufen, aber auch Autofahrer, die per Zufall an der Hammershäuser Mühle vorbeifahren, halten schon einmal extra an, um sich ein paar frische Erdbeeren zu pflücken.

Noch rund drei Wochen dauert die Erdbeerzeit an. So lange treffen sich die Pflücker jeden morgen ab 7 Uhr, um die Körbe zu füllen. Wer möchte, kann sich seinen Korb Erdbeeren natürlich auch selbst füllen.

Insgesamt kommen jeden Tag zwischen 80 bis 120 Kilogramm Erdbeeren zusammen, die dann beispielsweise als Dessert mit Eis und zum Belegen von Kuchen ihre Verwendung finden oder aber direkt als süße Sommerfrucht „ohne alles“ vernascht werden.uk