Ildehausen. Auf Vorschlag des Niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil wurde dem stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Seesen, Norbert Stephan, am Dienstag das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland mit Urkunde verliehen. Das Bundesverdienstkreuz, so führte Landrat Thomas Brych im Dorfgemeinschaftshaus Ildehausen aus, sei ein „kleines“ Dankeschön der Gesellschaft für Stephans großen Verdienste.

Auf diese Weise würden Menschen ausgezeichnet, die sich über viele Jahre in herausragender Weise für das Gemeinwohl engagiert haben.
Alle Trägerinnen und Träger nehmen ihre Verantwortung für das allgemeine Wohl sehr ernst.

Brych betonte in seiner Laudatio: „Sie engagieren sich seit vielen Jahren mit Herzblut, Einsatzwillen und großem zeitlichen Aufwand für eine Vielzahl von Projekten. Ich habe heute einen ganzen Korb voller erwähnenswerter Meilensteine dabei und doch werde ich Ihnen heute nur ein paar Schmuckstücke daraus präsentieren, da meine Rede sonst viel zu lang werden würde!“

Über den beeindruckenden Zeitraum von inzwischen fast 40 Jahren hatte Stephan die politischen Geschicke auf Ebene der Stadt Seesen, der Ortschaft Ildehausen und des Landkreises Goslar entscheidend mitgeprägt.

Seit 1981 ist der Sozialdemokrat Stephan im Rat der Stadt Seesen aktiv. Seit 2006 bekleidet er das Amt des Zweiten Stellvertretenden Bürgermeisters.
Ebenfalls seit 1981 ist er Mitglied im Kreistag des Landkreises Goslar. Über den langen Zeitraum von 1981 bis 2012 war er Mitglied im Ortsrat von Ildehausen.
Von 1981 bis 1991 bekleidete er zunächst das Amt des Stellvertretenden Ortsbürgermeisters, bevor Stephan gleich im Anschluss ins Amt des Ortsbürgermeisters gewählt wurde. Dieses übte er schließlich von 1991 bis 2012 aus. Schon das allein sei ein beeindruckender Zeitraum, so Brych.

Neben der Arbeit im Stadt-, Ortsrat und Kreistag war und ist Stephan Mitglied in unzähligen Ausschüssen. Ein paar davon zählte der Landrat auf auf: Ausschuss für Bauen und Umwelt, Betriebsausschuss der KreisWirtschaftsBetriebe Goslar, Gesellschafterversammlung der Gesellschaft für Biokompost mbH, Beirat des Jobcenters, Werkausschuss, Betriebsausschuss für Abwasserbeseitigung, Vorsitzender des Feuerschutzausschusses, Verwaltungsausschuss, Ausschuss für Wirtschaft, Kreisentwicklung und Tourismus.

Im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit in der hiesigen Kommunalpolitik engagierte sich Norbert Stephan für die Entwicklung der Sehusastadt und ihrer Ortsteile sowie für den gesamten Landkreis Goslar.

Dabei habe er sich stets besonders für die Förderung des Sports, die Jugendarbeit, den Brandschutz und das Sozialwesen eingesetzt. Sein besonderes Augenmerk galt stets und gilt weiterhin der Unterstützung von Benachteiligten und älteren Menschen sowie der Ausstattung und Ausbildung der Freiwilligen Feuerwehr Seesen.

„Insgesamt waren Sie an Entscheidungen von großer Tragweite beteiligt – Entscheidungen, von denen wir und insbesondere die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Seesen, der Ortschaft Ildehausen und des gesamten Landkreises heute noch profitieren“, betonte Brych. „Die Belange dieser Menschen sind das, was Ihnen immer noch deutlich am Herzen liegt. Und ich weiß, dass manche Entscheidungen nicht nur während der Sitzungen Kopfzerbrechen bereiteten. Nein, man nimmt das mit nach Hause. Man überlegt, man diskutiert, man wägt ab. Letztendlich entscheidet man nach bestem Wissen und Gewissen, was für die Allgemeinheit das vermeintlich Beste ist.

Ich denke Ihre Arbeit wurde dadurch honoriert, dass die Menschen Sie gewählt haben und ihr Vertrauen in Ihre Hände gelegt haben. Mit Ihrem Elan und Ihrer Zielstrebigkeit, Ihrer Kompetenz und Ihrer Erfahrung haben Sie sehr viel bewegt. Ich habe mir von dem ein oder anderen politischen Genossen sagen lassen, dass Sie mit Ihrer äußerst großen Kompromissfähigkeit nie angeeckt sind. Sie haben es auch in prekären Lagen geschafft, die Ruhe zu bewahren und diese auf andere zu übertragen – ja gewissermaßen stellten und stellen Sie heute noch Sie das Bindeglied zwischen allen Parteien dar“, sparte Brych hier nicht mit Lob für den neuen Verdienstordenträger.

Sogar im privaten Bereich, wenn es um Probleme von Bürgerinnen und Bürgern ging, hatte Stephan immer ein offenes Ohr und bewiesen ein hohes Maß an Standfestigkeit. „Man kommt immer noch gerne zu Ihnen und fragt Sie um Rat – einen besseren Vertrauensbeweis gibt es nicht!“
Nicht nur im politischen Bereich merkt man, dass Stephan ein „Macher“ ist, denn er ist seit 1970 Mitglied des Turn- und Sport-Clubs Ildehausen und war von 1999 bis 2016 Vorsitzender dessen Förderkreises.

Unter Federführung von Stephan konnte der Förderkreis benachteiligte Kinder im TSC unterstützen und die Beschaffung von Turn- und Sportgeräten gefördert werden.

Weiterhin ist der Auszuzeichnende ehrenamtlicher Richter des 8. Senates des Niedersächsischen Oberverwaltungsgerichts und seit 2015 ehrenamtlicher Richter am Verwaltungsgericht Braunschweig.

Damit aber noch immer noch nicht genug: Seit 1988 ist er Mitglied im SoVD-Ortsverband Ildehausen. Von 1994 bis 2018 bekleidete er überdies das Amt des Vorsitzenden. Diese Vielzahl an Tätigkeiten hat Herr Stephan neben seinem Hauptberuf als Betriebselektriker bei der Firma Schmalbach ausgeführt.
„Da blieb sicherlich nicht immer genug Zeit für Freunde und vor allem die Familie. Ich darf deshalb die Gelegenheit nutzen und Ihnen danken, Frau Stephan, dass Sie das ehrenamtliche Engagement Ihres Gatten über so viele Jahre begleitet und unterstützt haben. Genauso wie ich Ihrer Tochter, Maren Stephan, danken möchte. Sicherlich mussten Sie das ein oder andere Mal auf ihn verzichten und blieben dennoch an seiner Seite. Ein starker familiärer Halt ist das A und O”, stellte Brych klar.

Mit seiner politischen und uneigennützigen Arbeit habe er einen großen Beitrag zur Demokratie geleistet, für den sich Brych auch ganz persönlich herzlich bedankte. „Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“. Dieses Zitat des deutschen Schauspielers Ewald Balser bestätigt laut Brych, dass die Gesellschaft – Menschen wie Stephan, braucht. Und deshalb habe er das Bundesverdienstkreuz und die Urkunde mehr als verdient!

Die Zahl der Gratulanten in der Turnhalle Ildehausen war natürlich groß. Seitens der Feuerwehr sprach der ehemalige Stadtbrandmeister Manfred Struck die Laudatio, er und sein Nachfolger Jürgen Warnecke gratulierten aufs Herzlichste, ebenso wie viele Weggefährten des Jubilars aus Kreis Goslar, Stadt Seesen und dem Dorf Ildehausen, in dem Stephan wirkte und auch noch heute für die Menschen da ist.uk