Digitalisierung: SPD stellt Anfrage im Rathaus

Andrea Melone: „Unser Antrag wurde auf die Reise durch die Gremien und Verwaltungsebenen geschickt. Und seit Monaten ist er in den Ausschüssen nicht mehr aufgetaucht.“

Die Seesener Grundschule am Schildberg.

Seesen. In der seit Monaten andauernden Corona-Situation ist gerade das Thema „Homeschooling“ in allen Familien zum Dauerbrenner geworden. Landauf, landab gibt es einen Wildwuchs von Lösungen, mit denen Schulen den Weg zu den Schülerinnen und Schülern suchen. Selbst innerhalb des Stadtgebietes haben unsere Schulen unterschiedliche Lernwege gewählt. Die Belastung für die Schülerinnen und Schüler, die Familien und auch für die Lehrerinnen und Lehrer ist enorm. Aber wie sind unsere Schulen vor Ort überhaupt im Bereich der Digitalisierung aufgestellt?

Rückblick: Vor fast zwei Jahren stellte die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Seesen, am 7. Oktober 2018 einen Antrag, der sich mit ganz konkreten Fragestellungen beschäftigte. Verfügen unsere Grundschulen über die schnellstmögliche Breitbandanbindung? Erhalten die Lehrkräfte die notwendige Unterstützung in Bezug auf die eingesetzte Technik? Und lässt sich eine möglichst einheitliche IT-Infrastruktur implementieren, die auch die Bedürfnisse unserer vier Grundschulen berücksichtigt?

„Dieses Verfahren war wichtig, da nur durch diesen Antrag das Thema auf die Tagesordnung des Stadtrates und seiner Ausschüsse kommen konnte. Der SPD-Antrag war der Anstoß, Lösungen für die IT-Ausstattung zu finden. Ein weiterer wichtiger Aspekt war, dass bei diesem Verfahren der Stadtrat von der Verwaltung Informationen erhält, um auf deren Grundlage Entscheidungen treffen zu können“, beschreibt Andrea Melone die Situation. „Unser Antrag wurde auf die Reise durch die Gremien und Verwaltungsebenen geschickt. Und seit Monaten ist er in den Ausschüssen nicht mehr aufgetaucht. Heute befinden wir uns mitten in der ‘Corona-Krise‘ und die Fragen rund um eine gute Internetversorgung, die Ausstattung in unseren Grundschulen ist aktueller denn je,“ stellte die SPD-Fraktion wiederholt in ihren Sitzungen fest.

„In Bezug auf eine optimale Breitbandanbindung konnte auf Drängen der SPD-Fraktion für einige Grundschulen bereits eine zeitnahe Verbesserung erzielt werden“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Schulausschussmitglied Frank Hencken. Auch mit der geplanten Einstellung einer IT-Fachkraft, die sich zukünftig um die IT-Betreuung der Grundschulen und Kitas kümmern soll, wurde eine gute Lösung gefunden.

Aber wie ist es um die Schaffung einer Basisinfrastruktur, sowie mit einer zentralen Lernplattform wie zum Beispiel IServ bestellt? Um die bestehenden Voraussetzungen hierfür zu ermitteln, die Ausführungsplanung zu erarbeiten und die Auftragsvergabe vorzubereiten wurde eigens ein IT-Beratungsunternehmen aus der Region beauftragt. Das Ergebnis, welches zeitnahe der Politik vorgelegt werden sollte, lässt allerdings seit Monaten auf sich warten. „Unverständlich, denn schließlich wurde hierfür viel Geld ausgegeben“, so Frank Hencken. Dieses wird die SPD-Fraktion nun durch eine öffentliche Anfrage im Rathaus in Erfahrung bringen müssen.red