Ehrungen und Überraschungen

Kommers und 112-er-Party zum Auftakt des Jubiläums „100 Jahre Freiwillige Feuerwehr Herrhausen“

Ortsbrandmeister Achim Fehlig und Kreisbrandmeister Uwe Fricke (von rechts) sowie stellvertretender Ortsbrandmeister Markus Klaßen und Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke (von links) nahmen die für langjährige Mitgliedschaft Geehrten in die Mitte.

Herrhausen. Das war eine Jubiläumsfeier nach Maß: Drei Tage lang feierte die Freiwillige Feuerwehr Herrhausen ihr 100-jähriges Bestehen und stellte auch in diesem Rahmen unter Beweis, dass man nicht zum alten Eisen gehört, sondern ganz im Gegenteil in Saft und Kraft steht.

Begonnen hatte der Festreigen am Freitagabend. Nach der obligatorischen Kranzniederlegung am Ehrenmal konnte Ortsbrandmeister Achim Fehlig zum Kommers im großen Festzelt auf dem Sportplatz eine stattliche Zahl an Mitgliedern und Gästen willkommen heißen. Er blätterte in der Folge ein wenig in der Chronik der Herrhäuser Brandschützer, beschränkte sich dabei allerdings auf einige wichtige Etappen und verwies auf die ausgegebene Festzeitschrift; sie dokumentiere die wachsenden Aufgaben und Anforderungen, die in Jahren und Jahrzehnten an die Freiwillige Feuerwehr gestellt wurden und werden. Als wichtige Eckdaten der jüngsten Vergangenheit nannte Achim Fehlig die 1992 erfolgte Gründung einer Jugendfeuerwehr, den Um- und Ausbau des Feuerwehrgerätehauses sowie das vor wenigen Jahren in Dienst gestellte und top ausgerüstete Einsatzfahrzeug TSF/W mit Staffelkabine, Ausrüstung für eine Gruppe und Löschwassertank mit 1.000 Liter.

Nun bietet ein solcher runder Geburtstag einen willkommenen Rahmen, um langjährige Mitglieder einer Jubel-Wehr ins rechte Licht zu rücken. Herrhausen bildet da keine Ausnahme. Seesens Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke – unterstützt von Kreisbrandmeister Uwe Fricke – hatte die angenehme Aufgabe, Armin Wegner (in Abwesenheit) und Christian Adams für jeweils 25-jährige Zugehörigkeit auszuzeichnen. Seit nunmehr 40 Jahren dabei ist Michael Reinecke und sage und schreibe 50 Jahre hält Manfred Sydekum der Feuerwehr die Treue. Die Genannten erhielten jeweils das Niedersächsische Feuerwehrehrenzeichen nebst Urkunde. Ferner wurden Abzeichen des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen verliehen an Egbert van der Veen für 25 Jahre und an Rolf Lampe (in Abwesenheit) für 60 Jahre.

Ein Kommers kann auch besondere Momente bereit halten. Das durfte am Freitagabend Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke selbst erleben. Sichtlich überrascht und auch bewegt konnte er aus den Händen des stellvertretenden Landesjugendfeuerwehrwartes Stefan Bettner und des Kreisjugendfeuerwehrwartes Martin Butzlaff das Ehrenzeichen der Niedersächsischen Jugendfeuerwehr in Empfang nehmen. „Jürgen Warnecke hat über Jahre und Jahrzehnte hinweg viel für den Brandschutznachwuchs im Stadtgebiet Seesen und auf Kreisebene getan“, so Bettner zur Begründung in einer kleinen Laudatio. Immer wieder habe er den Sicherheitsaspekt in den Mittelpunkt seines Tuns gestellt, habe acht MTW übergeben können; er habe den Förderverein der Jugendfeuerwehren im Stadtgebiet auf den Weg gebracht und begleite sogar die ganz Kleinen in der Kinderfeuerwehr. Und das verdiene Anerkennung.

Damit der Überraschungen aber nicht genug. Ehrenmitglied Manfred Sydekum, eben noch für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt, scheidet nach Erreichen der Altershöchstgrenze endgültig aus den aktiven Reihen aus. Nicht allerdings, ohne „seiner“ Ortsfeuerwehr noch ein Geschenk zu machen, und zwar in Form zweier Stehtische mit eingebranntem Feuerwehr-Logo beziehungsweise Ortswappen.

Anschließend hatten die Gäste Gelegenheit, dem „Geburtstagskind“ zu gratulieren. Der stellvertretende Landrat Wolfgang Just und der Leiter des Polizeikommissariats Seesen, Thomas Brandes, lobten die verlässliche Arbeit der Brandschützer und mahnten einen respektvollen Umgang miteinander an, Bürgermeister Erik Homann versprach, alles dafür zu tun, die technische Ausstattung der Feuerwehren im Stadtgebiet auf hohem Niveau zu halten und Kreisbrandmeister Uwe Fricke dankte den Aktiven für ihre Bereitschaft zur Fortbildung und dass sie ihre Freizeit für den Dienst am Nächsten opfern. Zum Abschluss dankte Ortsbrandmeister Achim Fehlig allen an der Organisation und Durchführung des Festes Beteiligten.

Damit war der offizielle Teil abgehakt und die Bühne gehörte ganz den Jungs von „King Seppy’s Flokatis“. Schnell stellten sich bei „Country Roads“, ABBAs „Mamma Mia“ oder Rio Reisers „König von Deutschland“ die ersten Tanzwilligen ein und läuteten die 112-er-Party ein. Im Anschluss an die Live-Band übernahm dann DJ Stefan Vieth und sorgte bis in die frühen Morgenstunden für Stimmung.kno