Ein Jahr Auswirkungen der Pandemie am Arbeitsmarkt: Erholung in Sicht

Zahl der Arbeitslosen ist im April gegenüber dem Vormonat weiter um 240 auf insgesamt 21.088 gesunken

Im Bereich Seesen ist die Arbeitslosigkeit von März auf April auf 707 Personen gesunken.

Seesen. Die Zahl der Arbeitslosen ist im April gegenüber dem Vormonat weiter um 240 auf insgesamt 21.088 gesunken. Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei 6,4. Das sind 0,1 Prozentpunkte über dem Wert von vor einem Jahr. Die Entwicklung zum Vorjahresmonat in Zahlen: +419 oder 2,0 Prozent.

„Heute können wir auf die Auswirkungen der Pandemie nach einem Jahr blicken. Der Virus hat durch den Lockdown den Arbeitsmarkt zwar weiterhin im Griff, wir spüren jedoch eine deutliche Entspannung. Hunderte Menschen konnten sich im April aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit abmelden. Doch leider ist auch die Zahl der Langzeitarbeitslosen in den letzten zwölf Monaten stark gestiegen. Nun gilt es, den Schwung der Frühjahrsbelebung mit in die kommenden Wochen zu nehmen und die Entwicklung genau zu beobachten“, meint Gerald Witt, Leiter der Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar.

Die aktuellen Zahlen zum Ausbildungsmarkt kommentiert der Agenturchef so: „Die Unternehmen zeigen Weitsicht und planen bereits für die Zeit, wenn Fachkräftemangel und Personalengpässe wieder die Schlagzeilen beherrschen. 10 Prozent mehr Ausbildungsstellen als vor einem Jahr sind bereits gemeldet.“
Mit etwas Sorge blickt Witt auf die Entwicklung der gemeldeten Bewerber: „Wir können derzeit nur eingeschränkt persönlich in der Arbeitsagentur und an den Schulen beraten. Das zeigt sich deutlich am Rückgang der Bewerber in der Berufsberatung. Ich appelliere an die jungen Menschen auf Ausbildungssuche, dass sie ihren Berufsstart nicht auf die lange Bank schieben. Die Chancen am Ausbildungsmarkt stehen gut. Bewerbt euch – der Großteil der Betriebe wartet auf euch!“

Gemeldete Arbeitsstellen

Nach dem regelrechten Einbruch der Arbeitskräfte-nachfrage vor einem Jahr mit Beginn des ersten Lockdown hat sich der Bestand der gemeldeten Stellen leicht erholt. Aktuell sind 4.869 Stellen im Bestand. Das sind 529 (12,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr und erreicht damit knapp das Ergebnis aus dem April vor zwei Jahren. Im April 2019 wurden 4.910 Stellen im Bestand gezählt.

Seit Jahresbeginn wurden 4.754 Stellen neu gemeldet. Das sind 257 oder 5,7 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr. Die TOP5 der aktuell gemeldeten Stellen finden sich bei den Altenpflege-Fachkräften (165 gemeldete Stellen), Fachkräften im Verkauf (155), Fachkräften in der Gesundheits- und Krankenpflege (124), bei den Reinigungshelfern (105) sowie den Bürofachkräften (102).

Kurzarbeit stützt weiterhin den Arbeitsmarkt

Tausende Betriebe von Braunschweig bis Braunlage nutzen Kurzarbeit, um ihre Beschäftigten auch in der Corona-Krise zu halten. Um danach auch gut aufgestellt gleich wieder durchstarten zu können, können die Unternehmen ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Kurzarbeit weiterbilden. Dafür gibt es erhebliche finanzielle Unterstützung. Die Agentur für Arbeit kann je nach Bedarf die Lehrgangskosten in Abhängigkeit von der Betriebsgröße prozentual fördern. Derzeit werden auch die Sozialversicherungsbeiträge für Beschäftigte während der Kurzarbeit übernommen.

Die Arbeitslosigkeit im Bereich Seesen hat sich von März auf April um 66 auf 707 Personen verringert. Das waren praktisch genau so viele wie vor einem Jahr (+1). Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im April 5,8 Prozent; sie war damit genau so hoch wie im Vorjahresmonat. Dabei meldeten sich 126 Personen (neu oder erneut) arbeitslos, 67 weniger als vor einem Jahr und gleichzeitig beendeten 201 Personen ihre Arbeitslosigkeit (+112). Seit Jahresbeginn gab es insgesamt 549 Arbeitslosmeldungen, das ist ein Minus von 121 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum; dem gegenüber stehen 603 Abmeldungen von Arbeitslosen (+44).

Der Bestand an Arbeitsstellen ist im April um 25 Stellen auf 114 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 44 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im April 38 neue Arbeitsstellen, 33 mehr als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 114 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das ein Zuwachs von 11.red