Seesen. Auch in diesem Jahr haben sich die Oberstufenschüler des Jacobson-Gymnasiums der Abiturprüfung unterzogen und können sich nun stolze Abiturienten nennen. Am Mittwoch besuchten die ehemaligen Schüler auf ihrem traditionellen Rundgang durch die Stadt den Seesener Beobachter und ließen sich für die Zeitung fotografieren.

Zuvor hatten sie ausgiebig in der Schulsporthalle den sogenannten „Tag X” gefeiert, wobei die ganze Schulgemeinde miteinbezogen wurde. Auch dieser Tag wird vom jeweiligen Abiturjahrgang des hiesigen Gymnasiums jedes Jahr nach Bekanntgabe der Ergebnisse geplant und zelebriert.

Von nun an beginnt für die Seesener Abiturienten ein neuer Lebensabschnitt, der einiges an gewonnener Unabhängigkeit und neuen Eindrücken, aber auch eine Menge Veränderung und Verantwortung für sie bedeutet. Nach dem Abitur beginnen viele eine Ausbildung, ein Studium oder auch einen längeren Aufenthalt im Ausland und lernen dabei ganz neue Verhältnisse und Situationen oder auch eine ganz neue Kultur kennen.

All das können sehr prägende Ereignisse sein, die nach dem erworbenen Abschluss ihren Lauf nehmen und aus denen wiederum neue Möglichkeiten und Qualifikationen entstehen.

Am heutigen Freitag werden den Absolventen ihre Abiturzeugnisse überreicht, eine festliche Veranstaltung, an der auch die Angehörigen und Freunde teilnehmen können. Wenig später wird zudem noch der Abiball stattfinden, bei dem der Abschluss mit Musik und Tanz gefeiert wird. Die Tänze wurden von den Abiturienten in der prüfungsfreien Zeit einstudiert und geübt.

Bald schon wird es das derzeit noch durchgeführte Abitur nach zwölf Jahren (G8) nicht mehr geben. Im Schuljahr 2015/16 wurde nach zahlreichen Klagen von Schülern, Eltern und Lehrern über viel zu hohe Anforderungen bei zu wenig Lern- und Vorbereitungszeit die eingeführte Reform zum „Turbo-Abitur” gekippt.

Die damaligen Jahrgänge fünf bis acht wurden in dieses Vorhaben einbezogen, sodass von ihren Jahrgängen an das Abitur wieder in dreizehn Jahren gemacht werden sollte. Laut einer Pressemitteilung des Niedersächsischen Kultusministeriums soll dies nun ein „modernes Abitur” sein, in dem den Schülern mehr Freiraum und Zeit zum Lernen zur Verfügung stehen werde. Im Schuljahr 2020/21 werden dann die ersten betreffenden Jahrgänge das Abitur nach 13 Jahren absolvieren.

Dies bedeutetet, dass es im Jahr 2020 an allgemeinbildenden Gymnasien keine Abiturprüfung geben wird, dafür aber deutliche Entlastungen durch gedrosselte Anforderungen in der Oberstufe und Abiturprüfung sowie weniger Klausuren und Pflichtkurse.cr