Einsatzjahr: Zwei Ölspuren auch am Tag der Jahreshauptversammlung

Seesens Brandschützer vielfältig gefordert / Wunsch des Ortsbrandmeisters ging in Erfüllung

25 Ölspuren mussten in diesem Jahr im Stadtgebiet beseitigt werden, zwei davon am Sonnabend, eine auf dem Hof, die andere zog sich insgesamt sechs Kilometer über zwei Bundesstraßen.

Seesen. Kein Sturm, aber auch kein Jahrhunderthochwasser, doch ist es trotzdem ein normales Einsatzjahr? Eine Frage, die sich Ortsbrandmeister Thomas Bettner während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr stellte. Vielfältig waren die Einsätze – von angebranntem Essen über Brandmeldeanlagen, diese auch mit leerer Batterie, bis hin zu Ölspuren. Letzteres trat sogar am Tag der Jahreshauptversammlung auf.

Die ersten Pieper gingen kurz nach Beginn der Jahreshauptversammlung der Kinderfeuerwehr am Sonnabend gegen 14 Uhr. Auf einem Hof in Seesen war Öl ausgelaufen, die Polizei hatte das bemerkt und die Feuerwehr verständigt. Die Sache mit der Alarmierung wiederholte sich kurz vor Beginn der Jahreshauptversammlung der Jugendfeuerwehr. 15.58 Uhr ging der Alarm los. Ein Fahrzeug hatte im Stadtgebiet Öl verloren, insgesamt kamen sechs Kilometer zusammen, betroffen war auch die beiden Bundesstraße B 248 und die B 243, die Spur zog sich vom Ortsausgang von Herrhausen in Richtung Seesen bis zum Waschbären und dann zurück bis zum ehemaligen Kruppa-Gelände – gut drei Kilometer je Richtung. Insgesamt 24 Brandschützer der Feuerwehren aus Rhüden, Herrhausen und Seesen waren im Einsatz. Zudem der Baubetriebshof. Gefegt wurde auch am Jacobson-Haus vorbei, während drinnen die beiden Jahreshauptversammlungen liefen. Gut vier Stunden waren die Brandschützer wieder im Einsatz.

Allein 25 Einsätze, bei denen es um die Beseitigung von Ölspuren ging, sind in der Einsatzstatistik zu finden. Zudem mussten sie 17 Klein-, 15 Mittel- und vier Großfeuer bekämpfen, zum Glück konnten sie immer ein Ausbreiten verhindern. Inklusive der Fehlalarme, ausgelösten Brandmeldeanlagen und der Brandsicherheitswachen kommen die Seesener auf 85 Brandeinsätze und auf 95 Hilfeleistungen, darunter elf Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen, 15 Türöffnungen und sechs Mal die Unterstützung des Rettungsdienstes wegen Lebensgefahr. Die beiden jüngsten Ölspuren vom Sonnabend sorgen dafür, dass unterm Strich 180 Einsätze stehen. Erfreulich ist, dass sich der Wunsch des Ortsbrandmeisters, dass sie im Jahr 2019 weniger ausrücken müssen, erfüllt hat. Zum Vergleich: 183 Einsätze waren es 2017 und im vergangenen Jahr mussten sie 186 Mal ausrücken.

Mit dem Blick in die Einsatzstatistik darf nicht vergessen werden, dass insgesamt 2.441 Fahrten mit dem Privatfahrzeug zur Wache registriert wurden, die Kosten trägt jeder selbst. Hinzu kommen weitere Dienste, allein für die aktive Gruppe stehen 385 zu Buche. Aktuell gehören der aktiven Gruppe 99 Brandschützer an, in der Alters- und Ehrenabteilung sind es 28 Feuerwehrleute und 1.655 passive Mitglieder. Zudem 22 in der Kinderfeuerwehr und 29 in der Jugendfeuerwehr.

So wurden von der Ortsfeuerwehr Seesen in diesem Jahr sämtliche Hydranten kontrolliert. Von den insgesamt 487 Hydranten wurden an 85 Mängel festgestellt. Positiv ist zu werten, dass durch die Einführung der Wasserkarte diese im Einsatz und bei der Überprüfung nun schneller gefunden werden.

Absolviert haben Seesens Brandschützer auch eine Weiterbildung zum Thema Vegetationsbrand, die von Stefan Siebers organisiert und schließlich von der Stadt Seesen bezahlt wurde. „Ich möchte mich hier noch bei Familie Hirschfeld und bei Familie Probst für die Bereitstellung der Ackerflächen bedanken“, so Thomas Bettner. Darüber hinaus stellte Familie Hirschfeld während der Ausbildung einen Trecker mit Grubber zur Verfügung. Ohne Kreisbrandmeister Uwe Fricke und Ordnungsamtsleiter Uwe Zimmermann wäre die Ausbildung nicht möglich gewesen, denn eine Feuerwehr kann nicht überall einfach so ein Feuer entfachen. Zudem wurde eine Betriebsbesichtigung bei Fermacell und in der Forstschule in Münchehof durchgeführt.

Gelobt hat der Seesener Ortsbrandmeister auch die Zusammenarbeit mit dem DRK-Ortsverein Seesen, der örtlichen Polizei und dem Baubetriebshof. Letzteres zeigte sich erneut beim jüngsten Einsatz. Brauchen die Brandschützer eine Kehrmaschine oder eine Absicherung, bekommen sie diese. So auch am vergangene Sonnabend.syg