Eltern starten Petition für einen sicheren Schulweg an der Hochstraße

Annette Wilczewski hat die Aktion angestoßen / Auch die Verkehrswacht hat die Kreuzung im Blick

Für die Grundschüler ist die Situation an der Kreuzung Hochstraße/Schützenallee nicht einfach. Vor allem wenn sich Autos der Kreuzung nähern. Viele sind viel zu schnell unterwegs.

Seesen. Unsicher sind oft einige Schulkinder der Grundschule Am Schildberg, wann sie die Straße überqueren können. Noch kritischer wird es, wenn die Seitenbereiche zugeparkt sind und die Kreuzung Hochstraße/ Schützenallee dann noch schwerer einzusehen ist. Zudem sind viele Eltern der Meinung, dass die Autofahrer zu schnell unterwegs sind. Zur Erinnerung: Erlaubt sind auf der Hochstraße 50 km/h, auf der Schützenallee gilt Tempo 30. Für viele Eltern und den Schulelternrat ein Unding, deshalb haben sie eine Petition gestartet, um eine deutliche Verbesserung anzustoßen, denn der Schulweg muss in dem Bereich sicherer werden.

Den Stein des Anstoßes gab die Seesenerin Annette Wilczewski. Wie sie im Gespräch mit dem „Beobachter“ berichtet, wurde ihre Tochter in diesem Jahr eingeschult. Sie und eine weitere Mutter haben die beiden Mädchen anfangs auf dem Weg begleitet. „Es ist erschreckend, was man da so sieht, vor allem wie oft es zu brenzligen Situationen kam“, betont sie. Sie wollte etwas verändern und suchte Kontakt unter anderem zum Schulelternrat um die Vorsitzende Miriam Timm. „Wir unterstützen das Anliegen voll, uns geht es darum, dass sich etwas ändert“, unterstreicht die 1. Vorsitzende. Die Maßnahmen vor Ort, wie der Banner „Achtung Schulkinder“ sind nicht ausreichend. Zumal jene Grundschüler, die zu Fuß zum Hort in der St. Annenstraße laufen, genau diese Kreuzung überqueren müssen.

Als Lösung wurden bereits Zebrastreifen, Schülerlotse und die Geschwindigkeitsreduzierung auf der Hochstraße genannt. Auf die Situation an der Kreuzung hatte die Verkehrswacht Seesen-Langelsheim-Lutter bereits 2009 aufmerksam gemacht. „Wir begrüßen das sehr, wenn hier etwas passiert und stehen als Ratgeber zur Seite“, so Geschäftsführer Wilhelm Schöbel auf Anfrage. In Bezug auf die Möglichkeiten, die vor Ort denkbar wären, sieht er keine Chance für einen Zebrastreifen, hier hat der Gesetzgeber eine große Hürde gesetzt. Nachzulesen ist das in den Richtlinien für die Anlage und Ausstattung von Fußgängerüberwegen (R-FGÜ 2001), die das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Jahr 2001 erlassen hat. Darin ist zu lesen: „Der empfohlene Einsatzbereich von Fußgängerüberwegen erstreckt sich von 200 bis 750 Kraftfahrzeugen in der Spitzenstunde des Fußgängerquerverkehrs. Die Mindestanzahl für Fußgänger in der Spitzenstunde wird mit 50 Personen angegeben. Laut Wilhelm Schöbel werden diese Werte wohl kaum an der Hochstraße erreicht. Schließlich handelt es sich hier weder um eine Bundes-, Landes- oder Kreisstraße. Vielmehr sieht er erst einmal eine Geschwindigkeitsmessung seitens der Stadt Seesen als eine der ersten Maßnahmen.

„Weil unsere Kinder geschützt werden müssen. Der Schulweg ist sehr gefährlich“, schreibt beispielsweise Jens Grupe, der die Petition unterschrieben hat, als Kommentar. Begeistert hatte Annette Wilczewski das Engagement einer Seniorin. Sie ließ sich eine Liste geben und wollte sammeln gehen, mit 150 Unterschriften kam sie zurück. Wer die Petition unterstützen will, hat zwei Möglichkeiten: Einmal im Internet unter www.openpetition.de, nachdem die Seite aufgerufen ist, einfach ins Suchfeld Schildberg eingeben, dann wird dem Nutzer die betreffende Seite angezeigt. Zudem liegen in den örtlichen Seesener Geschäften Unterschriftenlisten aus. Bis Ende des Jahres werden laut Annette Wilczewski noch Unterschriften gesammelt. „Anfang 2020 wollen wir die Listen dann Bürgermeister Erik Homann übergeben“, sagt sie im Gespräch. Zugleich hoffen sie und der Elternrat, dass bis dahin noch eine ganze Menge hinzukommen.syg