Emmerich-Kopatsch und Saipa: „Asklepios macht fassungslos“

SPD-Landtagsabgeordnete appellieren an den Konzern, einen anderen Weg einzuschlagen

Petra Emmerich-Kopatsch und Dr. Alexander Saipa werfen dem Asklepios-Konzern vor, das Aus der Reha-Klinik kalt und herzlos mitgeteilt zu haben. (Archivfoto)

Seesen. Die beiden SPD-Landtagsabgeordneten aus dem Landkreis Goslar Petra Emmerich-Kopatsch und Dr. Alexander Saipa haben sich erneut zum Thema Asklepios zu Wort gemeldet und drängen den Konzern dazu, vor allem in Sachen Reha, aber auch allgemein, einen anderen Weg einzuschlagen. Die Art und Weise, wie Asklepios die Schließung der neurologischen Rehabilitation verkündet habe, lasse einen sprachlos zurück. „Kalt und herzlos, ohne Rücksicht auf die eigenen Beschäftigten und deren Familien, wird kurzerhand mitgeteilt, dass diese Entscheidung gefallen sei“, beklagen die beiden. Es gebe keine alternative Nachnutzung, kein weiterführendes medizinisches Konzept, einfach nichts. Die Kommunikation des Konzerns sei nur noch eine Einbahnstraße und verunsichere Personal, die Öffentlichkeit und potenzielle Patienten zutiefst.

Das Verhalten von Asklepios, so die beiden Sozialdemokraten, beschädige zudem nicht nur den eigenen Konzern, sondern auch die anderen privaten Krankenhausbetreiber: „Der Imageschaden, den Asklepios sich selbst und auch anderen privaten Krankenhausbetreibern zufügt, ist enorm und weitestgehend irreparabel. Aber selbst das scheint den Verantwortlichen inzwischen gleichgültig zu sein. Solche Verhaltensweisen führen dazu, dass die Rufe nach starker staatlicher Regulierung der Krankenhauskonzerne immer lauter werden und die ausschließlich staatliche Regie über Krankenhäuser von sehr vielen gefordert wird.“

Asklepios lasse bei seinen Verlautbarungen nur Kosten als Argument gelten und dabei außer Acht, dass es sich um die Gelder der Versicherten handelt. Nicht einmal, dass sie nur noch die AfD und einige, wenige versprengte Politiker als Fürsprecher haben, alle Demokraten jedoch eine äußerst kritische Haltung eingenommen haben, treibe Asklepios um. Seit vier bis fünf Jahren wurde, so heißt es weiter, immer mehr an der Rendite gearbeitet und der Patient geriet vollkommen aus dem Fokus, das Personal wurde ausschließlich wie ein Kostenfaktor betrachtet.

Laut Emmerich-Kopatsch und Saipa mache sich das auch bereits in den umliegenden Landkreisen bemerkbar. Dortige Krankenhäuser beklagen sich darüber, dass zu viele Patienten aus dem Landkreis Goslar zu ihnen kämen, sie aber zuallererst einen Versorgungsauftrag für die Menschen in ihrem eigenen Landkreis hätten. Asklepios solle sich auch fragen, warum das neu im Landkreis Goslar etablierte Tele-Notfall-Medizin-Projekt, das durch die Kassen gefördert wird, mit der Uni Oldenburg an den Start geht und nicht mit den ortsansässigen Kliniken von Asklepios.

Abschließend richten die beiden SPDler einen Appell an die Konzernführung: „Asklepios sollte unserer Meinung nach schnell wieder einen anderen Weg einschlagen und mindestens versuchen, verspieltes Vertrauen zurückzugewinnen. Ansonsten hat der gesamte Gesundheitsstandort eine schwere Hypothek zu tragen.“red/dh