Entlassung der Therapeuten nach Reha-Aus ist gestoppt

Gute Nachrichten verkündete der Betriebsrat der Therapie GmbH / Entwicklung erst kurz vorm Jahreswechsel

Am 1. Oktober hielten die Therapeuten bei der aktiven Mittagspause die Namen der sieben entlassenen Therapeuten hoch. Bei zwei weiteren wurde der Zeitvertrag nicht verlängert. Ursprünglich sollten bis zum 31. Dezember 2020 gut 14 weitere Therapeuten gehen, dazu kommt es nicht.

Seeen. Für alle war es keine einfache Zeit. Nachdem bekannt wurde, dass die Seesener Reha-Klinik am 31. Dezember 2020 schließt, war die Zukunft auch für die Angestellten der Therapie GmbH ungewiss. Nun die für alle positive Nachricht: „Es werden von uns keine Mitarbeiter mehr entlassen“, äußert sich der Betriebsratsvorsitzende Martin Hennseler auf Anfrage des „Beobachter“. Für sie ein unverhoffter positiver Start ins neue Jahr 2021.

Der Betriebsratsvorsitzende Martin Hennseler hatte Mitte Dezember gegenüber unserer Zeitung noch davon gesprochen, dass es bis zu 20 Kollegen treffen könnte. Im Zuge der Verhandlungen über Sozialplan und Interessenausgleich hatten sich 14 Therapeuten herauskristallisiert, die gehen müssen. Wer, war unklar. „Das ist für viele Kollegen eine sehr schwere Zeit. Viele von uns haben schlaflose Nächte“, berichtete Hennseler. Eine Woche lang wurde zum Interessenausgleich und zum Sozialplan verhandelt. Am 28. Dezember hieß es noch, 2020 gibt es keine Einigung mehr. Entscheidung vertagt. Kurz vor Jahresende die für viele überraschende Wende seitens des Arbeitgebers. Es wird keine Entlassungen mehr geben, die Verhandlungen über Sozialplan und Interessenausgleich sind demnach nicht mehr notwendig, dass diese zu Ende geführt werden.

Fakt ist: Am 1. Januar 2020 war nach der Ausgründung die neue Therapie GmbH mit insgesamt 120 Beschäftigten gestartet. „Im September des vergangenen Jahres waren wir noch 106 Beschäftigte, als die ersten Rehastationen geschlossen wurden“, berichtete der Betriebsrat auf Anfrage. Im Zuge dieser Maßnahme wurden sieben Kollegen entlassen, bei zwei weiteren Therapeuten wurde der auslaufende Zeitvertrag nicht mehr verlängert. Gut ein Jahr später, also Stand heute, werden es um die 100 Beschäftigten noch sein, sechs Therapeuten werden laut dem Betriebsrat den Standort auf eigenen Wunsch verlassen, die Stellen werden nicht nachbesetzt.

Nach anderthalb Jahren Arbeitskampf in Seesen endet das Jahr 2020 mit einem schweren Schlag für die Beschäftigten der Seesener Reha-Klinik. 80 Beschäftigte erhalten ihre Kündigung, der Betriebsrat um den Vorsitzenden Oliver Kmiec verhandelt für jene Reha-Mitarbeiter, für die er ein Mandat hatte, eine angemessene Abfindung. Asklepios führte unter anderem wirtschaftliche Gründe an, die einen Weiterbetrieb der Reha-Klinik nicht mehr zuließen. Der Arbeitgeber sprach hier von insgesamt 100 Arbeitsplätzen, die wegfallen würden. Es wird sich nun zeigen, wie viele es letztendlich sein werden. Klar ist, bei den Therapeuten niemand mehr. Alle sind gespannt, wie es mit dem Standort Seesen weiter geht. Vor allem welche Pläne es für das Reha-Gebäude gibt.syg