Entscheidung gefallen: Kindergarten Bilderlahe wird ab Oktober städtisch

Neue Vorstandsmitglieder konnten trotz intensiver Bemühungen nicht gefunden werden / Rat trifft Votum

Seit dem Jahr 1978 ist der Bilderläher Kindergarten im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht. Auch künftig wird das so sein, jedoch unter neuer Trägerschaft.

Bilderlahe. Die Stadt Seesen führt ab dem 2. Oktober die Trägerschaft für den bis dahin unter der Trägerschaft vom Kindergarten-Förderungsverein Bilderlahe stehenden Kindergarten Bilderlahe. Der Rat der Stadt Seesen folgte einstimmig dem Beschlussvorschlag der Verwaltung.

Der Vorstand des Kindergarten-Förderungsvereins Bilderlahe ist an die Stadt Seesen mit folgender Problematik herangetreten: Mitglieder des Vorstandes möchten die Funktion nicht länger ausüben, neue potentielle Vorstandsmitglieder konnten trotz längerer intensiver Bemühungen nicht gefunden werden (der „Beobachter” hatte bereits ausführlich darüber berichtet).

Der Kindergarten hat derzeit eine altersübergreifende Gruppe (Aufnahme ab zwei Jahren) mit 25 Plätzen. In der Einrichtung sind nach Stand Mai 17 Kinder, ab September voraussichtlich 19 Kinder.

Die Entwicklung der Kinderzahlen im Haupteinzugsbereich zeigt aktuell keine Tendenz, die auf eine grundsätzliche Erhöhung der Belegung schließen lässt. Eine rückläufige Entwicklung der Kinderzahlen kann nicht ausgeschlossen werden. Bereits der kurzfristige Zuzug oder Wegzug weniger Familien kann zu einer deutlichen Belegungsänderung führen ohne dass sich diese im Vorfeld bestimmen lässt.

Einer eventuellen Einstellung des Kindergartenbetriebes in Bilderlahe steht auch gegenüber, dass davon auszugehen ist, dass der Kindergarten einen wichtigen Punkt der „dörflichen“ Gemeinschaft darstellt, die Infrastruktur und Attraktivität des Stadtteils Bilderlahe stärkt und mit dem Kindergarten ein Zeichen gegen den demografischem Wandel setzt.

Bei einer Betreibung des Kindergartens Bilderlahe durch die Stadt Seesen ist davon auszugehen, dass die städtischen Kosten für die Betreibung des Kindergartens über der Höhe des derzeitigen Zuschusses an den Förderungsverein liegen werden, vor allem durch höhere Personalkosten (in erster Linie bedingt durch die Zahlung nach TVöD).

Es ist geplant, für die Gruppe eine Betriebserlaubnis als altersübergreifende Gruppe mit 25 Plätzen zu beantragen. Die Betreuungszeit ist wie bisher mit sechs Stunden (voraussichtlich von 8 bis 14 Uhr) und einer Option zum Mittagessen geplant. Die Sonderöffnungszeit ist für eine Stunde (voraussichtlich von 7 bis 8 Uhr) geplant. In der Kommunikation mit der Landesbehörde hat sich bereits gezeigt, dass wie aktuell auch, zumindest für unter Dreijährige eine Betreuung über sechs Stunden hinaus mangels der Möglichkeit zur Schaffung eines separaten Ruheraumes nach der aktuellen Rechtslage nicht genehmigungsfähig sein wird.

Da bei einem Trägerwechsel kein Bestandsschutz mehr für die Einrichtung besteht und auch ein genereller Bedarf gesehen werden kann, sind verschiedene Renovierungsarbeiten, wie Erneuerung der Elektrik und Verbesserung der Akustik (Schallschutz, Forderung des Landesjugendamtes) notwendig.
Der Kindergarten-Förderungsverein Bilderlahe bleibt übrigens als Verein erhalten. Er wird künftig laut Vorsitzender Martina Winkel dann der Förderverein der Bilderläher Einrichtung. Dieser Förderungsverein will versuchen, Wünsche zu verwirklichen, nun eben anders als bisher und mit deutlich weniger Verantwortung.red/uk