Erinnerung und Mahnung zugleich

Am Volkstrauertag wurde auch in Rhüden und Seesen an die Opfer von Krieg und Gewalt erinnert

In Rhüden waren unter anderem auch Feuerwehr und DRK bei der Gedenkfeier mit dabei.

Seesen/Rhüden. Vielerorts kam am vergangenen Sonntag die Menschen zusammen, um im Rahmen des Volkstrauertages zu gedenken. An die Opfer von Krieg und Gewalt gleichermaßen. Sowohl in der Kernstadt als auch in den Stadtteilen versammelten sich auch die Mitglieder von Vereinen und Verbänden zur Kranzniederlegung am Ehrenmal. Einzige Ausnahme war Engelade, hier entschied sich Ortsbürgermeister Patrick Kriener, aufgrund der angespannten Corona-Lage für ein persönliches Gedenken samt Kranzniederlegung am Ehrenmal.

Nach dem Gottesdienst in der St.-Andreas-Kirche oblag Bürgermeister Erik Homann die Rede. Er äußerte sich wie folgt:  „Wir gedenken heute auch derer, die bei uns durch Hass und Gewalt Opfer geworden sind. Wir gedenken der Opfer von Terrorismus und Extremismus, Antisemitismus und Rassismus in unserem Land. Wir trauern mit allen, die Leid tragen um die Toten und teilen ihren Schmerz. Aber es zeigt sich auch, dass die zwischenstaatlichen Kriege in den vergangenen Jahrzehnten leicht rückläufig sind. Offensichtlich bewirkt die veränderte Einstellung der Menschen zu kriegerischen Auseinandersetzungen einen Wandel und eine langsam aber stetige Veränderung hin zu einer friedlicheren Welt. Insofern ist das heutige Gedenken kein leeres Ritual. Es dient dazu, den Angehörigen der Opfer von Krieg, Gewalt und Terror Solidarität und Anteilnahme zu zeigen und es dient dazu, die Schrecken des Krieges nicht in Vergessenheit geraten zu lassen“, so das Seesener Stadtoberhaupt.

Mahnende und erinnernde Worte wählte beispielsweise auch Rhüdens Ortsbürgermeister Frank Hencken. „Das Gedenken an die beiden großen Kriege des 20. Jahrhunderts und ihre zahllosen Opfer ist in Europa zur Tradition geworden, mehr noch, zu einer humanitären Verpflichtung, der wir uns nicht entziehen dürfen. Es handelt sich nicht um leere Rituale, die in Sonntagsreden abgefeiert werden, sondern um einen integralen Bestandteil unseres Lebens, unseres Seins, denn erst das gelebte Bekenntnis zur Vergangenheit macht uns zu dem, was wir sind“, so der Rhüdener Ortsbürgermeister. Zugleich sieht der dieses Erinnern auch als „Kampf um die Demokratie“.syg