Erschließung eines neuen Baugebietes in Bilderlahe würde mindestens eine Million Euro kosten

Die Stadt verfügt hier über Flächen, doch das größte Problem ist die Lage

Hinter der Straße „Petersberg“ besitzt die Stadt Seesen eine Fläche, die als Baugebiet ausgewiesen ist, zehn Bauplätze könnten entstehen. Doch das ist extrem teuer.

Bilderlahe. Viele wollen sich ihren Traum vom Eigenheim erfüllen, doch allzu viele Flächen kann die Stadt Seesen für Wohnbebauung nicht mehr anbieten. Deshalb gab es bereits Überlegungen, in Bilderlahe ein neues Baugebiet zu erschließen. Eine Planung wurde beauftragt, doch diese brachte vermutlich nicht das – vor allem für potentielle Interessenten – erhoffte Ergebnis.

Konkret geht es um die Fläche hinter der Straße „Petersberg“. Bereits vor Jahrzehnten wurde diese mit einem gültigen Bebauungsplan versehen. Heißt, die Grundlage, dass hier ein neues Baugebiet erschlossen werden kann, ist da, jedoch kam es bis heute zu keiner Erschließung samt Ausweisung von Bauplätzen. Größtes Problem ist laut Stadtsprecherin Beatrice-Arianne Dziuba die Hanglage. Regelmäßig kommt es hier zu sogenannten „Hangwasserfluten“. „Bei Starkregenereignissen versickert das Wasser nicht auf dem dortigen Acker, sondern läuft direkt in Richtung Bilderlahe“, schildert die Stadtsprecherin auf Anfrage. Jedoch wollte auch der Ortsrat einmal ausloten, was möglich ist. So wurde die bereits erwähnte Planung beauftragt. Im März diesen Jahres lag das Ergebnis vor. „Die Kosten für Entwässerung, Erschließung und die nötigen enorm hohen Schutzmaßnahmen würden sich auf rund einer Million Euro belaufen“, so Beatrice-Arianne Dziuba. Vor Ort könnten maximal zehn Bauplätze entstehen. Heißt, pro Bauplatz also allein 100.000 Euro. Und dabei sind das noch nicht einmal die endgültigen Kosten.  Zusätzlich müssten noch weitere Maßnahmen zum Schutz vor einer Hangwasserflut ergriffen werden, die in dieser Planung noch nicht enthalten sind. Wie hoch die sind, ist unklar. Zum Vergleich: Im Nachbarort Engelade sind aktuell zwei Grundstücke „Über den Rotten“ ausgeschrieben: Eins rund 800 Quadratmeter, das andere ist 940 Quadratmeter groß. Wer sich hier den Traum vom Eigenheim erfüllen will, muss für das Grundstück 35 Euro pro Quadratmeter investieren – also entweder 28.000 oder 32.900 Euro.

Letztendlich obliegt es aber dem Seesener Stadtrat, ob er für dieses Baugebiet den entsprechenden Betrag im Haushalt verankern möchte oder nicht. Bisher liegt laut Beatrice-Arianne Dziuba hierfür noch kein Antrag vor.

„Es ist schade für die Bauwilligen, wir müssen leider weiterhin auf Lückenbebauung setzen“, äußert sich Bilderlahes Ortsbürgermeisterin Christiane Raczek auf Anfrage. Kurzfristig lässt sich im Ortsteil Bilderlahe der Traum vom Neubau zumindest auf dieser Fläche nicht erfüllen.syg