Erst lauter Knall, dann Lkw-Brand auf der A 7 bei Rhüden

Sirenenalarm in Seesen / Rauchsäule deutlich zu sehen / Allein52 Brandschützer im Einsatz

Rhüden/Seesen. Sirenenalarm in Seesen, zuvor war in Rhüden ein lauter Knall zu hören. Auf der A 7, gut anderthalb Kilometer hinter der Anschlussstelle Rhüden in Fahrtrichtung Bockenem, ereignete sich am gestrigen Dienstag, um 13.51 Uhr, ein schwerer Verkehrsunfall, bei dem ein Lkw lichterloh in Flammen stand. Auch Rhüdens Ortsbürgermeister Frank Hencken wurde aufgeschreckt.

„Ich sitze zu Hause im Homeoffice, als plötzlich ein lauter Knall zu hören war“, schildert er im Gespräch. Vom Küchenfenster aus konnte er hinter den Bäumen schwarz, aufsteigenden Rauch sehen. Obwohl die Autobahn ein gutes Stück entfernt ist. Wie ihm, ging es vielen Rhüdenern. Was ist in die Luft geflogen? Das fragten sich an diesem Tag viele.

Wie Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner auf Anfrage schildert, war der Auslöser für den Unfall offenbar ein Pkw, an dessen Steuer ein 81-jähriger Fahrer saß. „Er hatte scheinbar zu knapp vor dem Lkw eingeschert“, so der Ortsbrandmeister. Dann begann das Unheil. Der Laster berührte scheinbar den Pkw, so dass der Wagen nach rechts gegen die Außenleitplanke geschleudert wurde. Der Lkw -Fahrer selbst verlor die Kontrolle über sein Fahrzeug und prallte gegen die Mittelbetonleitwand, der Sattelzug kippte auf die Seite.

Ersthelfer holten, laut Thomas Bettner, den Lkw- Fahrer heraus, denn der Sattelzug fing rasch Feuer und stand lichterloh in Flammen. Er brannte fast komplett aus. Allein sieben Tanklöschfahrzeuge waren vor Ort, doch das reichte nicht. Sie mussten den sogenannten Pendelverkehr aufbauen, um genügend Löschwasser zur Verfügung zu haben. Laut dem Seesener Ortsbrandmeister benötigten sie allein 30 Kubikmeter Löschwasser. Insgesamt waren 52 Brandschützer der Feuerwehren aus Rhüden, Seesen, Bornum und Bockenem vor Ort.

Vermutlich sorgten, laut Thomas Bettner, geplatzte Reifen für den in Rhüden hörbaren Knall. Denn beladen war der Lkw an diesem Tag nicht, der Container war leer und hatte nur einen Holzfußboden. Aufgrund der unterschiedlichen Meldungen, die sogar bis Gefahrguttransport und mehrere beteiligte Fahrzeuge mit zahlreichen Verletzten reichten, ließ Thomas Bettner gegen 14 Uhr Sirenenalarm in Seesen geben. Der Lkw-Fahrer wurde mit dem Rettungswagen ins Krankenhaus nach Goslar transportiert.

Da der 81-jährige Autofahrer schwerer verletzt war, wurde der Rettungshubschrauber angefordert, der ihn in eine Klinik flog. Während die Seesener gegen 16 Uhr abrücken konnte, blieben die Rhüdener Brandschützer um Ortsbrandmeister Timo Hurlemann weiterhin vor Ort, sie mussten unter anderem die auslaufenden Betriebsstoffe aufnehmen. Während des Einsatzes musste die Autobahn zwischen Rhüden und Bockenem in beide Fahrtrichtungen mehrere Stunden voll gesperrt werden. Laut der Verkehrsmanagementzentrale Niedersachsen war gegen 17 Uhr in Richtung Bockenem auf der Autobahn der Stau mit 295 Minuten angegeben. Da die Mittelbetonleitwand quasi nicht mehr im Unfallbereich existent war, werden weitere Arbeiten folgen.syg