Erste, kleine Winterfreuden

Alles ruhig in Seesen / Verkehrschaos im Oberharz

Zumindest für einen Schneemann reichte die weiße Pracht gestern auch in Seesen. Für Ski- oder Schlittenfahren musste noch in höhere Gebiete ausgewichen werden.

Seesen. So richtig winterlich war es in Seesen bisher noch nicht. Die ein oder andere Schneeflocke ward zwar in diesem Winter schon gesehen, doch liegengeblieben sind diese allenfalls in den höhergelegenen Gebieten in Richtung Sternplatz. Das änderte sich nun am gestrigen Sonntag. Zwar war es bei weitem kein „Schneesturm“, doch immerhin wurde es weiß auf den Dächern, Rasenflächen und Wegen der Stadt. Fürs Schlitten- oder gar Skifahren reichte die weiße Pracht noch nicht aus. Dafür war sie außerdem auch zu nass. Für einen kleinen Schneemann reichten die Flocken aber schon aus. Kontinuierlich schneite es, mal mehr und mal weniger, über viele Stunden. Am Ende reichte das immerhin für eine weitestgehend geschlossene Schneedecke von wenigen Zentimetern.

Auswirkungen auf den Straßenverkehr hatte das zumindest im Stadtgebiet Seesen nicht. Auf Nachfrage berichtete das örtliche Polizeikommissariat am Nachmittag: „Hier ist alles ruhig, keine Unfälle.“ Die Räumfahrzeuge waren im Einsatz, beseitigten den Schneematsch von den Straßen und verstreuten Salz.

Anders sah es dagegen im Oberharz aus. Schon gegen 9.30 Uhr waren gestern die Parkplätze am Torfhaus voll. Starke Schneefälle und mehrere Unfälle sorgten für Staus. Die Bundesstraße 4 zwischen Bad Harzburg und Altenau sowie die Landesstraße 504 von Altenau nach Torfhaus wurden gesperrt. Bereits am Sonnabend hatten Tagestouristen für volle Straßen und Parkplätze gesorgt. Harzer Tourismusverband und die Bürgermeister und Landräte des Harzes appellierten eindringlich: „Aktuell ist von einem Ausflug in den Oberharz abzusehen!“ Neben den übervollen Parkplätzen gebe es kaum öffentliche Toiletten oder Aufwärmmöglichkeiten. Zudem seien die Wege teilweise so voll, dass die Abstände kaum noch eingehalten werden können, heißt es in dem gemeinsamen Aufruf weiter.

Der Harz ist rund um den Jahreswechsel immer ein beliebtes Ausflugsziel. In diesem Jahr kommen weitere Besucher hinzu, die sonst zum Urlaub in fernere Gefilde wie die Alpen fahren würden. Geschlossene Hotels und Restaurants inklusive derer Parkplätze schränken außerdem derzeit die Möglichkeiten weiter ein. Der Tourismusverband ruft dazu auf, nicht nur die traditionellen Tourismusorte aufzusuchen, sondern auch in die mittelhohen Bereiche auf 300 oder 400 Meter Höhe auszuweichen. Auch dort liege nun genügend Schnee.

Das Wetter soll laut den Prognosen ähnlich bleiben, wie am Wochenende. Bei Temperaturen rund um den Gefrierpunkt soll es im Laufe der Woche immer mal wieder Schneefälle geben. Vielleicht heißt es dann auch schon bald in der Sehusastadt: Ski und Rodel gut.dh