Es geht um falsche TÜV-Plaketten und Kfz-Versicherungs-Betrug

Polizeiinspektion Goslar führte am Mittwochmorgen mit Kollegen der Bereitschaftspolizei gezielte Maßnahmen innerhalb des Stadtgebietes Seesen durch / Hausdurchsuchungen in der Innenstadt

Seesen. Razzia in den frühen Morgenstunden: Die Polizeiinspektion Goslar hat am Mittwochmorgen gemeinsam mit Kollegen der Bereitschaftspolizei Hannover zahlreiche Durchsuchungsmaßnahmen an verschiedenen Örtlichkeiten innerhalb des Stadtgebietes Seesen durchgeführt. Insgesamt sollen nach „Beobachter”-Informationen sieben Wohnungen und Häuser im Stadtgebiet durchsucht worden sein. Diese Zahl bestätigte am Nachmittag auf Anfrage unserer Zeitung Staatsanwalt Sascha Rüegg, stellvertretender Pressesprecher der Staatsanwaltschaft in Braunschweig. Seesen war demnach im Fokus der Ermittler. Zeitgleiche Durchsuchungen fanden aber auch in Goslar, Clausthal-Zellerfeld und Salzhemmendorf im Raum Hameln-Pyrmont statt.

Autos sollen dann unberechtigterweise eine TÜV-Plakette erhalten habe

Hintergrund, so ließ es die Staatsanwaltscht verlauten, ist ein umfangreiches Betrugsverfahren im Bereich von Kfz-Delikten, das von Ermittlern in der Polizeiinspektion Goslar gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft Braunschweig betrieben wird. Durch die eingesetzten Polizeifahrzeuge und die freigehaltenen polizeilichen Aktionsräume war es vereinzelt am Morgen zu Verkehrsbeeinträchtigungen kommen.

Unter anderem und ganz besonders waren die Beamten in der Kleinen Reihe in Seesen aktiv, durchsuchten hier ein Wohnhaus und stellten zahlreiche Unterlagen sicher. Fahrzeugbriefe, Mobiltelefone und auch Bargeld in nicht bekannter Höhe wurden von den Beamten sichergestellt.

Betrug durch nicht existente Unfallschäden, die mit der Versicherung abgerechnet wurden

Mehrere Polizeifahrzeuge waren zudem abgestellt auf den Parkplätzen am REWE-Markt in der Zimmerstraße sowie gegenüber des Hotels Wilhelmsbad im Verlauf der Frankfurter Straße. Wie Sascha Rüegg ergänzte, wurden sowohl Privatwohnungen als auch gewerblich genutzte Objekte durchsucht. Wie die Staatsanwaltschaft Braunschweig weiter erklärte, geht es unter anderem um Auffälligkeiten bei Zulassungen von Fahrzeugen.

Es besteht der Verdacht, dass Dokumente für die Zulassung gefälscht wurden. Autos sollen dann unberechtigterweise eine TÜV-Plakette erhalten haben, obwohl sie technisch nicht in einem einwandfreien Zustand gewesen seien. Die mutmaßlichen Betrüger stehen offenbar seit geraumer im Ziel der Fahnder, die nun zuschlugen und mögliches Beweismaterial sicherstellten.

Darüber hinaus werde ermittelt, ob mit fingierten Unfällen bei Versicherungen unrechtmäßig Schadensregulierungen beantragt wurden. Gegen 11 Uhr war der Polizeieinsatz dann am Vormittag beendet.uk