Es hat sich viel getan – und es soll sich in Seesen noch mehr tun!

Verwaltungschef Erik Homann streift beim Neujahrsempfang fast alle aktuellen Themenfelder des lokalen Raumes

Verwaltungschef Erik Homann streift beim Neujahrsempfang fast alle aktuellen Themenfelder des lokalen Raumes

Erik Homann nutzte den Neujahrsempfang, um über aktuelle Seesener Themen zu sprechen. Mit viel Optimismus blickte der Verwaltungsschef am vergangenen Freitagabend beim Neujahrsempfang der Stadt Seesen nach vorn. Selten in seiner Geschichte hat ein Neujahrsempfang einen derart guten Zuspruch erleben dürfen.

Seesen. Einen bunten Strauß Themen präsentierte Bürgermeister Erik Homann beim von weit über 400 Personen besuchten Neujahrsempfang der Stadt Seesen am vergangenen Freitag. Neben gesellschaftlichen Events (der „Beobachter” berichtete bereits in der Montag-Ausgabe) ließ er auch die politischen Handlungsfelder nicht aus. Im Gegenteil. Homann sprach nach und nach nahezu alle aktuellen Themen an, die die Menschen in Stadt und Land derzeit beschäftigen. Der Druck auf die Politik habe in Sachen Hochwasserschutz im vergangenen Jahr 2019 seine Wirkung gezeigt. Die Aufweitung der Nette und der Bau eines Hochwasserrückhaltebeckens bei Bornhausen rücken näher, ein Verdienst auch der Bürgerinitiative, der der Bürgermeister seinen Dank aussprach. Der Kampf habe sich gelohnt. Man sei noch nicht am Ziel, „aber das war ein Meilenstein”.

Was die politischen Ereignisse angeht, so bleibt die Bürgermeister-Wahl 2019 haften. Homann erwähnte, dass er seit November seine zweite Amtszeit begonnen hat. Der Wahlkampf habe sicherlich auch Narben hinterlassen. Wichtig sei nun, dass man aufeinander zugehe und den Dialog suche. Das habe man im Herbst beim runden Tisch bereits parteiübergreifend getan. „Wir wollen keine Parteipolitik machen. Es geht nur miteinander. Freundlich im Ton und auch hart in der Sache. Gemeinsam für ein tolles neues Jahrzehnt für die Stadt Seesen.”

Ein wichtiges Projekt in 2019 war auch der Spatenstich für den Kindergarten-Neubau im Stadtteil Rhüden. Drei Millionen Euro werden hier investiert und es laufe aktuell alles nach Plan. Die Fertigstellung sei für 2020 zu erwarten. Schwierigkeiten bereitet indes der Denkmalschutz beim Bau einer neuen Feuerwache. Noch immer steht nicht fest, wo diese ihren Standort finden kann. Wie geplant im Bereich der alten Feuerwache wird sie aber wohl nicht gebaut werden können. Auch darüber berichtete der Verwaltungschef.

Die Grundschulen in Seesen, Rhüden und Münchehof können sich über digitale Ausstattung freuen, ein Schritt, der heute nicht mehr wegzudenken ist, wenngleich Homann auch vor den Gefahren der Digitalisierung durchaus zu warnen verstand.

Themenvielfalt reichte von den Kirchenglocken bis hin zur Parkhaus-Wiedereröffnung

Der Bürgermeister nutzte den Neujahrsempfang natürlich, um vielen aktiven Menschen in und um Seesen seinen Dank auszusprechen. Den Machern des Kirchberger Open Airs ebenso wie dem Bürgernetzwerk in Seesen.

Erfreut zeigte sich Homann beispielsweise über die neuen Kirchenglocken für Seesen, die seit dem Jahr 2019 läuten. Ein Projekt, das im Jahr 2020 umgesetzt werden soll, ist die Wiederherstellung des Blauen Auges vor dem Amtsgericht Seesen.

Investiert hat die Stadt im Übrigen auch in die Abwasserbeseitigung, hier steckt sogar das größte Anlagevermögen Seesens. Der Bau des neuen Belebungsbeckens habe im Kostenrahmen und Zeitrahmen gelegen, auch das müsse mal gesagt werden, so der Verwaltungschef, der zwischen den Themenfeldern Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur und Gesellschaft nach Belieben hin- und hersprang, so wie es die Überleitungen möglich machten.

Vom Thema Kinderbetreuung kam der Bürgermeister auf den Fall Wendt zu sprechen. „Niemand von uns hätte das erwartet!” Man werde daraus lernen und die zu Unrecht gezahlten Gelder zurückfordern, um am Ende gestärkt aus dieser Krise herauszukommen.

Eine Krise hätte es fast auch bei der kinderärztlichen Versorgung in Seesen gegeben nach der Schließung der Praxisschließung in Seesen. Dass nun eine Lösung gefunden ist und eine neue Kinderärztin nach Seesen komme, sei ein begrüßenswerter Schritt.

Hierbei übernahm Frau Heinrich mit einer angestellten Kinderärztin den Kassenarztsitz von Herrn Langer. Dies sei ein Schritt im Sinne der Familienfreundlichkeit der Stadt Seesen.

Dass der Asklepios-Streik bei der Aufzählung der bedeutenden Ereignisse 2019 ebenfalls erwähnt wurde, versteht sich fast von selbst.

Zudem wurden vom Verwaltungschef die Pläne zur Erneuerung der Stadtbibliothek geäußert. Hierbei sollen diverse Erneuerungen und Umstellungen, sowie das Projekt „Open Library“ ,bei dem die Bibliothek auch außerhalb der Kernarbeitszeiten der Mitarbeiter geöffnet ist, durchgeführt werden. Dieses Projekt soll im allgemeinen ein eigenständiges Ausleihen und Entleihen von Büchern der Besucher ermöglichen.

Außerdem sollen neue Möglichkeiten im Bereich Neubau von Wohnhäusern in der Seesener Kernstadt eröffnet werden. Hierbei stehen Grundstücke am Spottbergsgrund zu Verfügung. Zudem sei der Ankauf von neuen Flächen in Rhüden sowie ein neues Neubaugebiet in Münchehof geplant.

Gedenken an Geschäftsführer Peter Riehm, der im vergangenen Jahr verstorben ist

Eine weitere starke Leistung Seesens sei die Sehusa-Wasserwelt, welche die größte freiwillige Leistung der Stadt Seesen, mit einem Subventionsbedarf von über einer Millionen Euro jährlich, darstelle. Im Sinne des leider verstorbenen Geschäftsführers Peter Riehm soll die Sehusa-Wasserwelt weiterentwickelt werden.

Ein ganz wichtiges Thema: die Schuldenentwicklung der Stadt Seesen. Die Schulden haben sich laut Homann im letzten Jahr kontinuierlich bis zum aktuellen finanziellen Ausgangspunkt von 7,35 Millionen Euro, sowie einem Kassenbestand von 9,2 Millionen Euro abgebaut.

Hier habe die Stadt Seesen 2018 eine Summe von 3,5 Millionen Euro erwirtschaftet. Im Vergleich mit der prosperierenden Stadt Langelsheim, welche demnächst mit der Samtgemeinde Lutter fusioniert und im vergangenen Jahr eine Gewerbesteuereinnahme von 14 Millionen Euro erhalten habe, klinge dies zwar wenig, sei für Seesen selbst aber dennoch ein echter Erfolg. Ein Makel sei die Schließung des „Goldenen Löwen”, hier hoffe man, dass die bereits geführten Gespräche einen Erfolg zeitigen.

Investiert wird in neue Gewerbeflächen und das könne auch den Weg frei machen für eine BurgerKing-Filiale, wie sie sich viele junge Menschen weiterhin für Seesen wünschen. Der Standort An der Masch ist bekanntermaßen seit 2019 hinfällig. Derzeit werden Gespräche des Investors über eine Machbarkeit geführt. Homann gilt als Verfechter für einen BurgerKing, erhofft sich so eine Attraktivitätssteigerung.

Ein weiterer Mosaikstein in der Stadtsanierung ist ebenfalls abgeschlossen. Die Bollergasse wurde saniert und müsste eigentlich umbenannt werden, denn sie bollert ja nun nicht mehr. Erinnert wurde auch an die Erneuerung der Bushaltestellen in Seesen und die Wiedereröffnung des Parkhauses. Das seien alles wichtige Projekte für die Innenstadt gewesen.

Stolz sein könne man auch auf die ausgerichteten Feste wie das Frühlings-, Herbst- oder das Sehusafest, so Homann. Der Verwaltungschef brachte ein großes Potpourri an Themen in nicht einmal einer Stunde unter.uk