Es ist entschieden: Die Hortgruppe Münchehof kommt zum 1. August

Bei Stimmenenthaltung der SPD wurde die Einrichtung der neuen Gruppe vom Rat auf den Weg gebracht

Während die CDU/FDP-Fraktion geschlossen für die Einrichtung der Hortgruppe ab dem 1. August stimmte, enthielt sich die SPD. Sie sei zwar auch für die Einrichtung, aber es seien noch zu viele Fragen ungeklärt, hieß es dazu seitens der Sozialdemokraten.

Seesen. Die Hortgruppe unter der Trägerschaft des DRK Münchehof wird zum 1. August dieses Jahres kommen. Das entschied der Rat mit deutlicher Mehrheit und bei Enthaltung der Stimmen aus dem Lager der SPD. Die neue Hortgruppe wird demnach in Kooperation mit der Grundschule Münchehof in dieser Schule betrieben.

Es war der wohl entscheidende Tagesordnungspunkt der letzten Ratssitzung vor der Sommerpause. Viel war im Vorfeld über die Einrichtung der Hortgruppe diskutiert worden. Nachdem Andreas Oberbeck von der FDP die Drucksache vorgestellt und die Rahmenbedingungen für die Einrichtung der Hortgruppe noch einmal umfassend erläutert hatte, war es zunächst der Fraktionsvorsitzende der CDU, Rudolf Götz, der das Wort ergriff.

Wie er erklärte, wurden zur Vorbereitung des Angebotes umfangreiche Gespräche mit dem Landesjugendamt, der Grundschule, der Stadt Seesen und dem DRK geführt. Erleichternd für die Stadt sei, dass die Hortgruppe in Räumen der Grundschule untergebracht werden könne. Diese neue Regelung sei erst seit Kurzem möglich und erspare zusätzliche Baumaßnahmen. Für die Stadt Seesen ergeben sich, so Götz, geschätzte Haushaltsbelastungen in Höhe von rund 30.000 Euro für ein Schuljahr. Durch diese Kooperation sei es möglich, bis zu zwölf Kindern im schulpflichtigen Alter, einen Hortplatz zu bieten.

Der Vorteil für die Grundschule sei, das für zwölf Kinder eine umfassende Ganztagesangebot vorhanden ist, dass ohne die Kooperation nicht möglich sei. 

Aus dem Konzept sei erkennbar, dass nur in Zusammenarbeit mit einem Kindergarten vor Ort in Münchehof, dies ergebe sich durch die Betreuungszeiten von 6.30 bis 17 Uhr, vor und nach den Regelstundenzeiten der Schule, ein Hort betrieben werden könne. Andere Kindergärten in Seesen seien von der Größe her so ausgelastet, dass eine Erweiterung auch rein theoretisch nicht möglich wäre. Auf diesen Sachverhalt sei explizit auch im Jugend- und Sozialausschuss hingewiesen worden. Die entsprechenden Genehmigungsvorgänge seien auch mit dem Landesjugendamt abgesprochen. Eine andere Organisation scheide für das Einzugsgebiet der Grundschule aus.

Bislang sind neun Kinder angemeldet. Drei Plätze wären noch zu vergeben. „Wir gehen davon aus, dass die Eltern dieser Kinder bei ihren Planungen für das beginnende Schuljahr eine ganztägige Unterbringung voraussetzen. Der Vertrauensschutz gebietet es, dass der Rat heute diese Drucksache beschließt, so Götz. Die CDU/ FDP-Gruppe habe Vertrauen in die Einrichtung der Hortgruppe durch den DRK-Ortsverein Münchehof. Ab dem Rechnungsjahr 2018 wurden die Buchungsabläufe so umgestellt, dass die festgestellten Auffälligkeiten nicht mehr möglich sind. Durch das Rechnungsprüfungsamt, so Götz, wurden die Zuschüsse an das DRK bisher als verwendungsorientiert und ordnungsgemäß gewertet.

Seitens der CDU sehe man keinen Grund der Trägerschaft des DRK-Ortsvereins Münchehof nicht zu vertrauen. Die Vorlage sei ausgereift, sie sei umfassend vorbereitet worden und nun sei die Zustimmung des Rates als letzter Schritt erforderlich, damit die Kinder ab August ganztägig betreut werden können.
Für die SPD sprach Michael Wollenweber zu der Drucksache und erklärte, dass er vorab zum Ausdruck bringen möchte („und das in aller Deutlichkeit“), dass die SPD-Fraktion selbstverständlich die Eltern entlasten wolle, dass die SPD-Fraktion die Errichtung einer Hort-Kleingruppe in Münchehof begrüße und mittrage und das die Errichtung von Hort-Kleingruppen auch für andere Ortsteile von Seesen von seiner Fraktion als erstrebenswert erachtet werde.  
Die Drucksache sei in der Sitzung des Jugend-Sozial- und Sportausschuss am 13. Juni beraten worden, die SPD-Fraktion habe die zu klärenden Fragen gestellt. Dabei sei es im Wesentlichen um die ungeklärten Umstände rund um den DRK-Kindergarten in Münchehof und das fehlende und für die SPD essentielle Konzept zu dieser Drucksache gegangen.

Die Ausschussmitglieder der SPD-Fraktion hätten dann den Änderungsantrag gestellt, die Errichtung der Hort-Kleingruppe unter der Trägerschaft der Stadt Seesen durchzuführen.  Dies sei von der Mehrheitsfraktion abgelehnt worden. Die Ausschussmitglieder der SPD-Fraktion hätte daraufhin der Drucksache nicht zugestimmt.

Das fehlende Konzept zur Kooperation zwischen dem DRK-Ortsverein Münchehof und der Grundschule Münchehof sei zwischenzeitlich in das Ratsinformationssystem eingestellt worden.

Auch hier müsse festgestellt werden, dass noch erheblicher Klärungsbedarf bestehe. Wollenweber nannte dafür zwei Beispiele:
In dem Konzept sei bei der Hortbesetzung von einer Fachkraft der Grundschule im Rufdienst die Rede. Die daraus resultierende Frage für die SPD lautete: Gibt es eine Vereinbarung zwischen dem DRK-Ortsverein Münchehof oder der Stadt Seesen und dem Land Niedersachsen die den Einsatz von Landesbediensteten im Hort regelt?

Der zweite Punkt bezog sich auf das Raumnutzungskonzept in der Grundschule Münchehof mit mehr als einem Raum inklusive der Nutzung der Turnhalle. Ist das mit der Grundschule Münchehof so kommuniziert worden? Passt das ins Nutzungskonzept und in den Terminplan der Turnhalle? So lauteten an dieser Stelle die Fragen der SPD.

„Es bleibt festzustellen, dass für uns als SPD-Fraktion elementare Punkte, die eine Zustimmung möglich machen würden,  nach wie vor ungeklärt sind“, schloss Wollenweber seinen Redebeitrag. Die SPD stimmte dann auch nicht zu, sie enthielt sich, was am Ende trotzdem dazu führte, dass der Hort zum neuen Schuljahr kommen kann und wird.uk