Fällen, Entasten, auf Präzision sägen

55 Teilnehmer kämpften beim Motorsägen-Cup um den Titel / Besucher konnten mit Simulator Holzstämme aufladen

Auf Präzision kommt es an: Unter anderem mussten die Wettbewerbsteilnehmer den Kombinationsschnitt absolvieren.

Münchehof. Am vergangenen Wochenende hatte das Niedersächsische Forstliche Bildungszentrum (NFBz) in Münchehof wieder seine Pforten zum Tag der offenen Tür geöffnet, und zwar anlässlich des Motorsägen-Cups, früher Waldarbeitermeisterschaften genannt, der alle zwei Jahre stattfindet.

Bei dem inzwischen 13. Motorsägen-Cup waren wieder fünf Disziplinen am Sonnabend und Sonntag zu bewältigen. Präzision und fachliches Können der Teilnehmer waren gefragt. Beim Kettenwechsel, dem Kombinations- und Präzisionsschnitt, der Mastenfällung und dem Entasten traten die Teilnehmer gegeneinander an, die sich dadurch gleichzeitig für die nächsten Deutschen Meisterschaften qualifizieren konnten. Da der Leiter des NFBz, Hans Ulrich Stolzenburg, erkrankt war, übernahm der stellvertretende Schulleiter Dr. Karl Schumann die Begrüßung der Gäste und der 55 Teilnehmer, die aus Bayern, Hessen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Baden-Württemberg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen angereist waren.

Schumann drückte seine Freude darüber aus, dass mit Alexander Genz, Martin Schraitle, Marko Trabert und Marco Berghöfer zusammen mit dem technischen Leiter und Trainer Wolfgang Junglas die Deutsche Nationalmannschaft am Start ist. „Es sind keine Show-Wettkämpfe“, so der Pressesprecher der Landesforst (Clausthal) Michael Rudolph „es sind Wettkämpfe unter Arbeitsbedingungen“. Es seien Anforderungen, die im Alltag an den Beruf gestellt werden. Das präzise Arbeiten sei enorm wichtig, nicht nur was die spätere Qualität des Holzes, sondern besonders den Sicherheitsaspekt anginge.

Einzige Frau bei den Meisterschaften war die 22-jährige Ida Klaus aus Göhrke, die sich gerade in der Forstausbildung befindet. Eine Neuheit in diesem Jahr war die Nordic-Walking-Brunnentour, die unter dem Motto der bundesweiten Kampagne „Wald.Sport.Sport bewegt“ läuft. Zusammen mit dem Nordic-Walking-Team, bestehend aus Martina Anders, Frank Anders, Olaf Kistner, Wolfram Marx und Andreas Schreyer, ging es rund zweieinhalb Stunden lang zum Kalksteinbruch Winterberg.

Zeitgleich wurde auf dem Gelände des NFBz ein Tag der offenen Tür und eine Forstmesse veranstaltet. Aber auch viele weitere Angebote standen den Besuchern zur Verfügung, wie etwa ein Simulator, mit dem die Gäste selber ausprobieren konnten, wie die Arbeit mit einem Harvester funktioniert. Gut frequentiert wurde auch der Limberjack, den die Firma Husqvarna präsentierte. Hier konnten Besucher mit einer virtuellen Realitätsbrille wie die Profis einen Stamm entasten. An einem Stand der Berufsbildenden Schule II Northeim gab es Informationen über die Bildungsangebote.

Auch ein Kreativ- und ein Publikumswettbewerb wurde angeboten. Einmal selbst in einem Harvester sitzen, auch diesen Wunsch konnte man sich erfüllen, nämlich bei den fünf Frauen von Wahlers Forsttechnik. Die sogenannten „Forwarderfrauen“, die regelmäßig Schulungen für Frauen in dem noch eher von Männern dominierten Beruf anbieten, demonstrierten die Arbeit mit dem Harvester und dem Forwarder.

Zur Siegerehrung am Sonntag war auch der Schirmherr der Veranstaltung, der Niedersächsische Staatssekretär für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und Vorsitzender des Verwaltungsrates der Niedersächsischen Landesforsten, Rainer Beckedorf, anwesend.hn