Feuerwehr Herrhausen siegt bei der Stadtorientierungsfahrt

Die fünf Stationen verlangten von den Brandschützern alles ab / Zudem realer Einsatz für die Rhüdener

Auf dem Gelände der Straßenmeisterei Seesen wurde ein Containerbrand simuliert. In die Gitterbox mussten insgesamt 200 Liter gefüllt werden.

Seesen/Rhüden. Fünf Stationen, jede für sich eine Herausforderung, die Zeitvorgaben sind sportlich. Die Übungen verlangen von Seesens Brandschützern alles ab. Die Ortsfeuerwehren stellten sich der diesjährigen Stadtorientierungsfahrt. Kein Spaßwettbewerb sondern hier müssen die Brandschützer Leistung bringen, die Vorgaben sind für alle niedersächsischen Feuerwehrleute gleich. Insgesamt 125 Brandschützer in zehn Gruppen stellten sich der Herausforderung. Vorbereiten konnten sie sich im Vorfeld natürlich.

Knackig ist vor allem die Zeitvorgabe. Wird beispielsweise die Löschübung nicht in viereinhalb Minuten abgeschlossen, gilt die Aufgabe als nicht bestanden. Simuliert wurde hier ein Containerbrand. Hier musste unter anderen der Schlauch verlegt und eine Gitterbox erst mit 100-Liter-Wasser gefüllt werden. Es folgte ein simulierter Schlauchdefekt, heißt, einen neuen Schlauch anschließen, um dann weitere 100-Liter- Wasser in die Box füllen. „Mit so viel Wasserdruck müssen sie gar nicht agieren“, erklärt Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner, einer der fünf Wertungsrichter an der Station, die auf dem Gelände der Straßenmeisterei Seesen absolviert wurde.

Alle fünf Aufgaben eint, dass Dinge wie im richtigen Einsatz verlangt werden. So übernahm der Ausrichter, die Feuerwehr Bilderlahe, die Station Funkübung. Per Koordinaten musste der Funker zunächst den Einsatzort ermitteln und melden, auch die Mannschaftsstärke inklusive des Wechsels des Kanals am Funkgerät.

Natürlich sind die Brandschützer auch bei solchen Übungen in Alarmbereitschaft. Plötzlich musste es ganz schnell gehen. Die Rhüdener Feuerwehrleute rannten zu ihren Fahrzeugen, realer Einsatz im Ort. Wie die Polizei mitteilte, flämmte um 19 Uhr ein Hauseigentümer sein Unkraut mit Hilfe eines Gasbrenners ab, dabei geriet die Hecke des Grundstücks in Brand und die Hausfassade wurde durch aufsteigenden Ruß in Mitleidenschaft gezogen. Das Feuer wurde durch den Verursacher gelöscht, die Feuerwehr sicherte den Brandort durch weitere Maßnahmen. Die Höhe des entstandenen Sachschadens ist bislang nicht bekannt, heißt es abschließend im Polizeibericht. Nach dem Einsatz stellten sich die Rhüdener den ihnen noch fehlenden Aufgaben.

Mit Spannung erwarteten alle die Siegerehrung. Zur Erinnerung: Den Sieg bei der letzten Stadtorientierungsfahrt holte sich die Feuerwehr Mechtshausen vor Herrhausen. Am Dienstagabend wurde das Ergebnis gedreht, die Mechtshäuser unterlagen knapp, am Ende fehlten nur 0,03 Prozent zum 1. Platz, jedoch hätte bei Gleichstand die Zeit entschieden, auch hier hieß der Sieger – die Feuerwehr Herrhausen. Damit krönten die Brandschützer ihr 100-jähriges Feuerwehrjubiläum zusätzlich.

Stadtbrandmeister Jürgen Warnecke zog im Gespräch ein überaus positives Fazit: „Alle haben einen hohen Ausbildungsstand gezeigt, eingeschlichen haben sich Flüchtigkeitsfehler bei der Unfallverhütung, die am Ende bei der Wertung ins Gewicht fallen.“ Aber so wissen die Verantwortlichen, was sie noch einmal ansprechen müssen.syg