Feuerwehr zerlegt das 18 Meter lange Baugerüst in seine Einzelteile

Im Bereich der Autobahnunterführung in Höhe der Schlackenmühle kippte das Gerüst auf ein Auto / Gut 40 Feuerwehrleute vor Ort

Mit Hilfe einer Rettungsschere wurde jener Teil des Gerüstes, der besonders verbogen war, in seine Einzelteile zerlegt.

Seesen. Seit Stunden fegte Sturmtief „Hermine“ über die Region. Glück im Unglück hatte eine Familie aus Hameln am Sonntagmittag an der Baustelle an der Schlackenmühle. Ein Baugerüst hielt „Hermine“ nicht mehr stand, eine Böe erfasste dieses im Bereich der Autobahnunterführung in Höhe der Schlackenmühle. Das Gerüst kippte auf die Bundesstraße 64, in diesem Moment fuhr das Auto vorbei. „Glücklicherweise wurde niemand verletzt, das hätte ganz anders kommen können“, teilt Seesens Ortsbrandmeister Thomas Bettner auf Anfrage des „Beobachter“ mit. Die Feuerwehren aus Seesen und Engelade wurden um 12 Uhr von der Einsatzleitstelle informiert.

Laut Thomas Bettner hatten sie vor Ort zunächst das weitere Vorgehen bezüglich des Gerüstes beraten. In einem Stück lassen, gestaltete sich schwierig, denn das Gewicht ist dann nicht so einfach zu stemmen. So arbeiteten sich die Feuerwehrleute Stück für Stück an dem 18 Meter Gerüst vor. Heißt konkret, wie es aufgebaut wurde, bauten sie es wieder ab, deshalb waren auch so viele Einsatzkräfte vor Ort, nämlich gut 40 Feuerwehrleute. Die Einzelteile räumten sie zur Seite. Doch auch schweres Gerät, in dem Fall die Rettungsschere, die sonst bei Verkehrsunfällen an den Fahrzeugen zum Einsatz kommt, benutzten sie. Denn jener Teil, der auf die Straße beziehungsweise auf das Seitenteil gekippt war, war derart verbogen, dass ein Abbau unmöglich war, berichtet der Ortsbrandmeister. Vorsichtig hoben die Brandschützer beider Ortsfeuerwehren ein Metallteil an, damit das Auto wieder frei war, und um es nicht weiter zu beschädigen.

Die Bundesstraße war in dem Abschnitt für die Dauer des Einsatzes in beiden Richtungen voll gesperrt. Nach anderthalb Stunden, also gegen 14.30 Uhr, konnte die Straße wieder freigegeben werden. Es wurde die Via Niedersachsen, die für den Autobahnbau zuständig ist, zur Absicherung informiert, so der Ortsbrandmeister.

Am Montag waren die Beamten der Polizei Seesen damit beschäftigt, den Eigentümer des Baugerüstes zu ermitteln. Ohne Ergebnis bisher.

Im Oberharz kippten durch „Hermine“ Bäume auf die Straße, die B242 zwischen Dammhaus und Sonnenberg musste voll gesperrt werden.  Anders die Situation in der Region rund um Seesen. „Wir hatten diesbezüglich keinerlei Einsätze“, äußert sich Straßenmeistereileiter Frank Rüffer auf Anfrage des „Beobachter“. Hier macht sich die ständige Baumkontrolle bezahlt. Allein gut 1400 Stunden pro Jahr ist ein Mitarbeiter der Meisterei mit dieser Arbeit beschäftigt. Dabei nimmt er allein rund 5000 Einzelbäume und zig Tausende in der Fläche im Zuständigkeitsbereich genauer unter die Lupe.syg