Freibäder: Rhüden will am 13. Juni starten, Münchehöfer haben ein großes Problem

Verspätet kann zumindest die Saison im einem Bad im Stadtgebiet beginnen / Ohne Auflagen geht es nicht

Solche Bilder wird es aus dem Freibad Rhüden in diesem Jahr nicht geben. Denn die Besucher müssen hier den Abstand von anderthalb Meter einhalten. Nicht nur auf der Liegewiese.

Rhüden/Münchehof. Die Temperaturen klettern so langsam in die Bereiche, wo eine Abkühlung im Freibad eine willkommene Abwechslung ist. Im Seesener Stadtgebiet gibt es bekanntlich zwei solcher Einrichtungen – eine in Rhüden, die andere in Münchehof. Während der TSV Rhüden unter Auflagen nun am 13. Juni in die Saison starten will, hat der TSV Münchehof ein riesiges Problem. Am großen Becken gibt es einen Defekt, der macht den Freibadbeauftragten Dieter Kolle ganz große Sorgen.

Alle bisherigen Maßnahmen blieben wirkungslos

Dieter Kolle wäre froh, wenn sich der Verein nur um die Umsetzung der Corona-Auflagen kümmern müsste. „Das würden wir auch hinbekommen“, sagt er im Gespräch. Doch aktuell verliert das große Becken Wasser. Pro Tag schätzt er zwischen vier bis fünf Kubikmeter. Seit Ende der Freibadsaison 2019 gibt es das Leck. Eine Lösung dafür ist nach wie vor nicht gefunden. „Wir können die Stelle einfach nicht lokalisieren“, äußert sich Dieter Kolle im Gespräch. Sogar mit dem Bagger wurde schon an einigen Stellen aufgegraben. Nichts. Eine Sache wissen die Verantwortlichen, im Becken selbst, gibt es das Problem nicht, der Boden ist dicht. Außerhalb liegt es, nur wo, weiß niemand. Alle bisherigen Maßnahmen blieben ohne Erfolg. Vielleicht am Pumpenhaus, vielleicht aber auch schon etwas näher am Becken, nennt der Badbeauftragte die Spannbreite, die möglich ist. Nun muss eine Fachfirma aus Göttingen zu Rate gezogen werden. Laut Dieter Kolle muss die Leitung abschnittsweise abgedrückt werden, um den Fehler zu finden. Doch jeder kann sich vorstellen, dass so etwas viel Geld kostet. Deshalb will der Verein erst einmal mit der Stadt Seesen wegen der Kostenübernahme reden. Wann die Fachfirma vor Ort sein wird, kann Dieter Kolle noch nicht abschätzen. Dann kommt es darauf an, was sie finden. Im Gespräch nennt der Freibadbeauftragte zwei mögliche Optionen: Wenn der Schaden gering ist und schnell repariert werden kann, könnte eine Saisoneröffnung vielleicht am 1. Juli oder zum Start der Sommerferien am 16. Juli möglich sein. Die zweite Option wäre für den Verein die schlimmste: Ist der Schaden so immens, könnte es passieren, dass in diesem Jahr in Münchehof überhaupt kein Freibadbesuch mehr möglich sein wird. Besonders ärgerlich auch insofern, denn aufgrund der Corona-Krise werden so viele nicht in den Urlaub fahren und sich stattdessen zu Hause aufhalten, da ist eine Abkühlung im heimischen Freibad ein gute Gelegenheit.

Gute Nachrichten hat dagegen Robert Michel, Freibadbeauftragter des TSV Rhüden. Etwas verspätet kann es auch im Rhüdener Freibad wieder losgehen. Der reguläre Badebetrieb ist geplant ab Sonnabend, 13. Juni, allerdings unter Auflagen.

In der Woche ist der Besuch auf Dauerkarteninhaber beschränkt

Das Bad öffnet in den kommenden Wochen von Montag bis Freitag jeweils von 9 bis 12 Uhr und nachmittags von 16 bis 19 Uhr. Am Wochenende von 12 bis 18 Uhr. Der Einlass ins Rhüdener Freibad ist unter der Woche aus organisatorischen Gründen auf Besitzer einer Dauerkarte beschränkt. Zudem weist Robert Michel auf Anfrage darauf hin, dass Kinder bis 16 Jahre das Bad nur in Begleitung einer Aufsichtsperson ab 18 Jahre besuchen dürfen. Das kann auch der ältere Bruder sein, vorausgesetzt er ist volljährig, betont der Freibadbeauftragte. Am Wochenende besteht zusätzlich ein Kontingent an Tageskarten.
Aktuell ist Robert Michel mit dem Verkauf der Saisonkarten zufrieden. 180 Stück sind es bisher. Vor allem die Familienkarten (für zwei Erwachsene und alle im Haushalt lebende Kinder) für 45 Euro ist gefragt. Den Großteil hat bisher die Stiftung des Lions-Clubs Bad Gandersheim-Seesen abgenommen.  Laut Robert Michel wurden 100 Saisonkarten für die Kinder aus der Region gekauft. Verteilt werden diese an die Grundschule Rhüden sowie an die Kindergärten in Rhüden, Bilderlahe und in Bornhausen.

Im Wasser und im Gelände gilt die Abstandsregel

Die wichtigste Regel, die im Freibad Rhüden eingehalten werden muss, ist der vorgeschriebene Abstand von anderthalb Metern. Und zwar sowohl im Wasser als auch auf dem gesamten Freibadgelände. Deshalb wird auf den Mund-Nasen-Schutz verzichtet, wer es nicht hinbekommt, muss diesen Tragen, so der Freibadbeauftragte. Pro Person stehen fünf Quadratmeter zur Verfügung, im Becken könnten sich theoretisch 75 Personen aufhalten, die Rhüdener werden wahrscheinlich bei 50 Besuchern einen Stopp verhängen. „Wir müssen eh schauen, wie es sich entwickelt, vor allem, wie der Besucherandrang in den Ferien ist“, gibt Robert Michel bereits einen Ausblick.

Eine maximale Personenzahl, die zeitgleich im Bad sein kann, erlassen die Rhüdener nicht, sie reagieren auf den Besucherandrang. Werden es zu viele, müssen sie auch Besucher wegschicken. Geregelt wurde, dass es im Freibad nur einen Ein- und einen Ausgang gibt. Sammelumkleidekabinen gibt es in diesem Jahr nicht. Vier für die Männer und vier für die Frauen stehen zur Verfügung. Diese dürfen nur einzeln betreten werden. Regelmäßig werden sie gesäubert und desinfiziert, unterstreicht Robert Michel. Die Toiletten dürfen aufgrund der baulichen Gegebenheiten vor Ort nur allein genutzt werden. Die Kiosköffnungszeiten können von den Freibad-Öffnungszeiten abweichen. Dauerkarten sind am Wochenende während der Öffnungszeiten und auf Anfrage erhältlich.

Fest steht aber auch, bei fehlender Aufsichtsperson behält es sich der TSV Rhüden vor, das Bad nicht zu öffnen. Wer das Freibad-Team als ehrenamtliche Aufsichtsperson an den Wochenenden unterstützen möchte, kann sich gern melden. Für weitere Informationen steht der Freibadbeauftragte Robert Michel unter der Nummer 0175-4621395 zur Verfügung. Er hofft, dass der Start gut klappt.syg/jk