„Frohes Fest” bei Asklepios: 80 Reha-Beschäftigte erhalten Kündigung kurz vor Weihnachten

ver.di-Aktive starten Seesener Appell und blicken auf ein schwieriges Jahr zurück

Für viele Asklepios-Beschäftigte in Seesen geht ein schwieriges Jahr zu Ende. Neben der zunehmenden Verschärfung der Corona-Krise belastet vor allem die Kündigungswelle viele Mitarbeiter.

Seesen. Nach eineinhalb Jahren Arbeitskampf in Seesen endet das Jahr mit einem schweren Schlag für die Beschäftigten. Insgesamt 80 Beschäftigte erhalten ihre Kündigung. Zum Jahresende schließt die Reha-Klinik in Seesen, und der Betriebsrat verhandelt angemessene Abfindung. ver.di startet derweil einen Seesener Appell und Aktive bedanken sich für große Unterstützung des Bürgerbündnis Seesen.

Für viele Beschäftigte in Seesen geht ein schwieriges Jahr zu Ende. Neben der zunehmenden Verschärfung der Corona-Krise belastet vor allem die Kündigungswelle viele Mitarbeiter. Betriebsratsvorsitzender der Asklepios Therapie GmbH Martin Hennseler berichtet über die Stimmung im Haus: „Das ist für viele Kollegen eine sehr schwere Zeit. Viele von uns haben schlaflose Nächte. Wir haben fast zwei Jahre für die Rettung unseres Standortes gekämpft. Die Schließung der Rehaklinik ist ein weiteres schlechtes Zeichen für den Klinikstandort Seesen.

Auch bei uns Therapeuten soll es weitere Kündigungen geben. Das wird sich drastisch auf die Qualität der Gesundheitsversorgung auswirken. Wir müssen endlich wieder anfangen den Standort Seesen auf- statt nur abzubauen“.

Zuletzt hatten die Beschäftigten der Schildautal Kliniken mehrere Wochen am Stück gestreikt um das Lohnniveau im Haus endlich an ein branchenübliches Niveau anzupassen.

Und damit den Standort zu retten. ver.di-Gewerkschaftssekretär Jens Havemann erklärt: „Es ist vollkommen unbegreiflich, wie dieser Konzern mit den Menschen im Gesundheitssystem umgeht. Das sind übrigens die Beschäftigten die in der ersten Reihe im Kampf gegen die Pandemie stehen sollten, stattdessen müssen sie sich Sorgen um ihre Zukunft machen.

Wir werden jetzt alles tun um den Kollegen mit juristischem Rat zur Seite zu stehen“. Betriebsratsvorsitzender Oliver Kmiec resümiert: „Ich bin stolz auf meine Kollegen. Sie haben gegen Outsourcing, Kündigungen und eine verfehlte Konzernpolitik gekämpft wie die Löwen. Es ist immer richtig gegen solche Methoden auf die Straße zu gehen. Das zeigt uns auch die große Unterstützung der Politik vor Ort und der Seesener Bürgerinnen und Bürger für die ich mich im Namen der Kollegen ausdrücklich bedanken will”.uk