Für die Schausteller ist die Aktion der erste Auftrag seit Dezember 2019

Zwischenfazit des Seesener Dankeschön-Events / Montag bisher der stärkste Tag / Gewinner gibt es bereits

Die drei Schausteller (ab 2. von links) Guido Eichbaum, Valeska Ackermann und Irina Eichbaum bedanken sich bei der Vorstandsvorsitzenden des Stadtmarketings, Sabine Hagemann, für die Chance, dass sie bei der Aktion dabei sein dürfen.

Seesen. Ein rauer Wind wehte am Mittwoch über den Seesener Jacobson-Platz. Doch der guten Stimmung tat das keinen Abbruch. Im Gegenteil. Seit Montag läuft in der Innenstadt die Dankeschönaktion der Stadtmarketing Seesen eG und des Einzelhandels. Garniert mit Schaustellergeschäften sowie hin und wieder Livemusik. Ein reduziertes Herbstfest mit ein klein wenig Stadtfestcharakter. Sabine Hagemann, Vorstandsvorsitzende der Stadtmarketing eG, zieht im Gespräch mit dem „Beobachter“ ein positives Zwischenfazit. Gewinner gibt es bereits.

Zur Erinnerung: Noch bis zum kommenden Sonnabend, 17. Oktober, sollen zum einen die Geschäfte in Form der lokalen Kaufkraft unterstützt werden, zum anderen sollen aber gezielt die Kunden für ihren Einkauf belohnt werden. In Form einer Tasche. In Form einer Reduzierung der Ware. In Form einer kleinen Aufmerksamkeit.

Ein Besuch lohnt sich, 49 Händler beteiligen sich, erkennbar an der Dankeschön-Kette im Schaufenster. Auch die drei Schausteller Guido Eichbaum, Valeska Ackermann und Irina Eichbaum diskutieren an diesem Tag, wie es weiter geht. Nichts ist mehr sicher. Die Auftragsbücher sind leer. „Es ist der erste Auftrag seit Dezember 2019“, berichtet Guido Eichbaum. Er betreibt das Karussell, ist seit 1990 selbstständig und hat solche Zeiten noch nie erlebt. Mit Seesen hat er besondere Verbindung, denn sein Karussell wurde im Rahmen des Herbstfestes 2019 in der Sehusastadt getauft, er hatte es sich neu angeschafft. Noch einmal wurde er gebucht, dann war Schluss.

Coronabedingt ist die neue Saison gar nicht erst angelaufen. Gleiches berichten auch Valeska Ackermann, die den Crêpes-Stand betreibt, und Irina Eichbaum vom Grillstand. Umso dankbarer sind alle für die Chance, bei dieser Seesener Dankeswoche dabei sein zu dürfen. Dem Stadtmarketing und dem Seesener Ordnungsamt gleichermaßen. Vor allem freuen sie sich, wie gut die Besucher mitziehen, Wartezeiten in Kauf nehmen und sich an die Abstände halten, berichtet Valeska Ackermann über die ersten Tage.

Ein Stück Normalität kehrt zurück, in diesen für alle besonderen Zeiten. Und leuchtende Kinderaugen, wenn sie eine Runde im Karussell drehen dürfen, sich gebrannte Mandeln oder ein Crêpes schmecken lassen, freut die Schausteller umso mehr. „In der Umgebung gibt es das ja derzeit überhaupt nicht“, fügt Guido Eichbaum dazu an.

Er und die anderen hoffen, dass das Seesener Modell einer ganzen Einkaufswoche, um die lokalen Geschäfte zu unterstützen, Schule machen wird. Vorausgesetzt das ist in diesen Zeiten möglich. Auch die mögliche Absage der Weihnachtsmärkte diskutierten die Schausteller an jenem Tag. Folgeaufträge, eher Fehlanzeige. Umso glücklicher sind sie, dass Karussell, Crêpes-, gebrannte Mandeln und der Imbiss auch in der kommenden Woche in der Innenstadt bleiben dürfen. Auch die Einzelhändler ziehen laut Sabine Hagemann bisher ein gutes Fazit.

Der stärkste Tag war der Montag. Aber eine Sache haben viele festgestellt, durch diese besondere Kombination hat die Seesener Innenstadt am Nachmittag gewonnen. Es sind viel mehr Menschen zum Flanieren oder Einkaufen unterwegs, ist zu hören. Auch Leute von außerhalb. Und die Nachfrage nach den besonderen Einkaufstaschen ist nach wie vor enorm. Am heutigen Donnerstag gibt es um 17 Uhr Live-Musik mit „Quasimodo Knöterich“ auf dem Jacobson-Platz. Zudem wird der Wochenmarkt am Vormittag wie gewohnt hier durchgeführt. Dessen Besucher können ja bei den anderen auch vorbeischauen, wenn sie schon in der Innenstadt sind. Einzelhändler und Schausteller würden sich freuen.syg