Gemeindefest in neuer Kirche

Tag der offenen Tür in der Neuapostolischen Kirche / Gemeinde bekommt Apfelbaum geschenkt

Der Chor umrahmt die Feierstunde.

Seesen. Die neuapostolische Gemeinde in Seesen hatte am vergangenen Wochenende zu einem Tag der offenen Tür in ihr kürzlich wieder bezogenes Kirchengebäude eingeladen. Das Programm startete am Vormittag mit einer Feierstunde, zu der Vertreter aus Kommunalpolitik und Gesellschaft geladen waren, um gemeinsam mit der Gemeinde den fast fertig gestellten Kirchenbau zu feiern. Der Gemeindechor eröffnete die Feierstunde schwungvoll mit einer Vertonung des 36. Psalms „Herr, deine Güte reicht so weit“.

Dankbarkeit und Lob waren auch aus den einführenden Worten des Gemeindevorstehers Arno Borchert zu entnehmen. Zunächst hieß er Bürgermeister Erik Homann, Uwe Klöppner und Andreas Oberbeck, beide als Vertreter des Rates der Stadt Seesen, und Pfarrer Weißer von der Ev.-luth. Kirchengemeinde Seesen, sowie Vertreter der Baufirmen herzlich willkommen. Der Gemeindevorsteher betonte, dass die Freude in der Gemeinde über die schöne neugestaltete Kirche groß sei. Eine Gemeinde befinde sich immer im Wandel und sei im übertragenen Sinne auch eine „Baustelle“. Die 1966 erbaute Kirche biete nun Räumlichkeiten sowohl für Gottesdienste als auch für Kinderunterrichte nach heutigen Anforderungen und Gemeinschaftspflege, wie zum Beispiel Kirchenkaffee.

An der neuen Orgel ließ Hans-Jochim Prust anschließend ein „Loblied“ eines unbekannten Komponisten erklingen, bevor Dipl.-Ing. Marc Loose als Vertreter der Bauverwaltung der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschlands Einblicke in die Baugeschichte gab. Er führte aus, dass eine Investition, wie sie am Gemeindehaus in Seesen erfolgt sei, nicht von einer Gebietskirche allein getragen werde, sondern durch ein Förderprogramm zum Kirchenbau möglich geworden sei, dass von den Neuapostolischen Kirchen Europas gemeinsam finanziert werde. Loose machte dabei auch deutlich, dass die Neuapostolischen Kirchen ihre Einnahmen ausschließlich aus eigenem Spendenaufkommen bezögen und keine staatlichen Zuschüsse in Anspruch nehmen würden.

Der Gemeindechor leitete mit dem Vortrag „Wir geben dir die Ehre, Herr“ von Wolfgang-Amadeus Mozart zum Grußwort des Bürgermeisters über. Dieser zeigte auf, wie eine säkulare Welt durch die gelebten Werte einer Kirchengemeinde bereichert werden kann, wenn man diese Werte nicht an der Kirchentür wieder abgibt. Er dankte der Gemeinde für ihr ehrenamtliches Engagement und gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass durch die Investition in das Gemeindehaus auch ein Fortbestand der Neuapostolischen Kirche in Seesen gesichert sei.

Nach den Klängen einer fröhlichen „Bouree“ von G.F. Händel für Querflöte und Klavier gespielt von Petra und Arno Borchert griff Andreas Dahlke von der Bezirksleitung der Neuapostolischen Kirche diese Stimmung mit dem Motto einer Baufirma auf und zitierte: „Wer bauen will, muss fröhlich sein“. Er lobte den Einsatz der Kirchengemeinde, die die relativ lange Umbauphase mit großem Engagement und viel Eigenleistung begleitet habe. Er würdigte besonders den unermüdlichen Einsatz des Diakons der Gemeinde, Andreas Eyermann, der mit technischem Sachverstand und großem persönlichen Einsatz den Bau gut getan und wichtige Impulse gegeben hatte. Unter einem spontanen und herzlichen Applaus der Gemeinde wurde ihm als kleine Anerkennung und Dank für das außergewöhnliche Engagement ein Erlebnisgutschein für einen Tag zum Entspannen überreicht.

Abschließend erfüllten Chor und Orgel den Kirchensaal mit einem machtvollen „Die Himmel rühmen“ von Ludwig von Beethoven. Der anschließende Sektempfang bot Gelegenheit zu angeregten Gesprächen.

Die Gemeinde erhielt von der Kirchenbauverwaltung als Dankeschön für die viele Eigenleistung während des Kirchenumbaus einen Apfelbaum, der am Nachmittag vom Kirchenpräsidenten der Neuapostolischen Kirche Nord- und Ostdeutschland, Rüdiger Krause, der eigens aus Hamburg gekommen war, eingepflanzt wurde.

Am Nachmittag standen die Türen des Gemeindehauses jedermann zur Besichtigung offen. Auf dem Parkplatz wurden Speisen und Getränke am Grill und Getränkewagen angeboten, die Kinder hatten ihren Spaß beim Kinderschminken, Kirchenquiz oder in der Hüpfburg, und im neuen Nebenraum des Gemeindehauses konnte man sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten. Auf mehreren Monitoren wurden die Geschichte der Neuapostolischen Kirche und der Gemeinde Seesen, die Baugeschichte des Gemeindehauses und Darbietungen von Kindern präsentiert.

Ein besonderer Anziehungspunkt waren die Musikvorträge, die am Nachmittag zu jeder vollen Stunde im Kirchensaal erklangen. Birgitt und Hans-Joachim Prust und Petra und Arno Borchert trugen abwechslungsreiche Stücke für Orgel, Klavier, Violine und Flöte vor. Besonderer Anziehungspunkt war natürlich die Darbietung der Kinder, die mit großer Freude ihre Lieder vortrugen und mit viel Applaus bedacht wurden.red